Diskussion:Transgener Mais/Archiv/2006

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Greenpeace-Studie / Änderungen von Benutzer:Rabe19

Ich habe die Erwähnung einer Greenpeace-"Literaturstudie" [1] wieder entfernt, da sie mir höchst unseriös und daher wenig informativ erscheint (ebenso wie je ein sehr kurzer taz-Artikel über die Existenz der Studie und eine Feldzerstörung). Besagte Studie wurde hier von Benutzer:Rabe19 wiedergegeben mit den Worten:

[...] schädigt das im Bt-Mais enthaltene Bt-Gift nicht nur die zu bekämpfenden Schadinsekten sondern auch zahlreiche andere Arten - wie vor allem Honigbienen (Untersuchungen von KAATZ 2005), geschützte Schmetterlinge wie Tagpfauenauge (Untersuchungen von FELKE & LANGENBRUCH 2003) und Schwalbenschwanz sowie Bodenorganismen (VERCESI 2006).

Das suggeriert die Studie tatsächlich, wenn auch im Einzelfall erstaunlich unkonkret. Dies liegt wohl daran, dass sie ihre Quellen sehr gewagt interpretieren (vorsichtig ausgedrückt). Beim erwähnten Prof. Kaatz [2] heißt es u.a. "[...] kann eine toxische Wirkung auf gesunde Bienen unter natürlichen Bedingungen nach den erfolgten umfangreichen Untersuchungen mit großer Sicherheit ausgeschlossen werden.". Bei Vercesi et al. [3]: "In conclusion, the present study confirms the findings of other authors for different earthworm species (Ahl Goy et al., 1995; Saxena and Stotzky, 2001; Zwahlen et al., 2003b), namely that the use of Bt-corn apparently poses minimal risks to earthworms as far as growth and reproduction is concerned. Particularly, we found that the widespread earthworm A. caliginosa was not affected by growing Bt-corn plants or finely ground leaves thereof when considering growth, development or cocoon production." Und Felke & Lagenbruch [4] stellen zwar im Laborversuch zweifelsfall eine Schädigung fest, jedoch auch, "[...] dass die Larven des Tagpfauenauges unter Freilandbedingungen nur selten mit einer letal wirkenden Pollendosis in Kontakt kommen dürften." Wenn man also mit der gleichen Voreingenommenheit wie Greenpeace (nur mit der entgegengesetzen Position) an die analysierte Literatur herangeht, kann man auch das genaue Gegenteil daraus ableiten. Daher halte ich die bloße Erwähnung der Greenpeace-"Literaturstudie" für keine Bereicherung des Artikels, solange nicht auch deren Schwächen erwähnt werden, und dann wiederum könnte man einen ganzen eigenen Artikel damit füllen, die Studie zu zerpflücken. Für Vorschläge bin ich offen, nur so wie es bis eben war, geht es nicht, zumindest nicht unter Wahrung des NPOV. --a.bit 11:52, 1. Aug 2006 (CEST)


Ich muss zugeben, dass die Greenpeace-Literaturstudie die Untersuchungen recht einseitig zitiert. Ich hatte die Originaluntersuchungen bisher nicht gesehen. Für einen guten Wikipedia-Artikel zu einem umstrittenen Thema wie Bt-Mais halte ich es aber für wichtig, auch kleine mögliche Gefährdungen für die Umwelt zu erwähnen. Daher schlage ich nun folgende Version für das Kapitel "Kontroverse um BT-Mais" vor:

Kontroverse um Bt-Mais

Der Entzug der Unbedenklichkeitsbescheinigung durch das Gesundheitsministerium wurde im Wesentlichen durch drei Argumente begründet:

Nach Ansicht der Bundesgesundheitsministerin (und anderer Gegner gentechnisch veränderter Lebensmittel) bestand die Gefahr,

  • dass Krankheitserreger des Menschen durch den Verzehr gentechnisch veränderter Pflanzen vermehrt Antibiotikaresistenzen entwickeln könnten,
  • dass neben den Zielinsekten auch weitere Insekten vergiftet werden können, besonders durch die Verwehung von Maispollen auf benachbarte Brachflächen und
  • dass die Schadinsekten mittelfristig ebenfalls Resistenzen durch das Bt-Gift entwickeln können und so das Bioinsektizid im Mais unwirksam wird.

Der zweite Kritikpunkt, der auf einer Studie der Cornell-Universität von 1999 basierte [5], konnte 2001 durch sechs im Wissenschaftsjournal Proceedings of the National Academy of Sciences publizierte Studien entkräftet werden, u.a. basierend darauf, dass die Pollenkonzentration auf den Blättern der Seidenpflanzen fast nie schädliches Niveau erreicht, dass nur ein Teil der Schmetterlinge sich von Pflanzen nahe der Maisfelder ernährt und dass der Zeitraum des Pollenflugs der Maispflanze und der des Auftretens des vermeintlich betroffenen Monarchfalter kaum überlappen [6].

Es gibt zahlreiche Untersuchungen zu Wirkungen von Bt-Mais auf verschiedene Organismengruppen [7] - mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Während beispielsweise Honigbienen [8] und eine häufige Regenwurmart [9] bei Fütterungsversuchen mit Bt-Mais nicht geschädigt wurden, gab es bei Schmetterlingen deutliche Effekte (FELKE & LANGENBRUCH [10]). Der Maiszünsler, der durch den Bt-Mais bekämpft werden soll, gehört ebenfalls zu den Schmetterlingen. Raupen verschiedener Schmetterlingsarten wurden mit Pollen von Bt176, einer transgenen Maissorte mit hohem Bt-Gehalt gefüttert. Die LD50, also die Dosis, bei der 50% der Versuchstiere starben, lag etwa beim Tagpfauenauge bei 37-80 Maispollen, beim kleinen Kohlweißling ähnlich wie beim Maiszünsler bei 39 Pollen und bei der besonders empfindlichen Kohlmotte bei nur 8 Maispollen. FELKE & LANGENBRUCH kommen in ihren Untersuchungen zu dem Ergebnis, dass die 79 von ihnen in der Nähe des Bt-Maisfeldes kartierten Schmetterlingsarten bei Anbau von Bt-Mais potentiell gefährdet sind.

Bei allen durchgeführten Laborversuchen zu Bt-Mais muss bedacht werden, dass die Bedingungen im Freiland und bei Anbau von großen Flächen mit Bt-Mais ganz andere als im Labor sind. Letzten Endes kann daher die Auswirkung von Bt-Mais auf die Umwelt durch Laborversuche nicht vorhergesagt werden.

Rabe19 20:26, 4. Aug 2006 (CEST)

Der letzte Absatz wurde ja auch in den Artikel übernommen; allerdings ist dann am 12.09.07 der letzte Satz geändert worden zu Durch Zusammenwirken verschiedener Umweltwirkungen im Freiland ist eine stärkere Schädigung der Fauna durch Bt-Mais möglich.
Ohne geeigneten Nachweis ist das hoffnungslos POV und sollte schleunigst wieder zurückgenommen werden. Fafner 19:08, 14. Apr. 2009 (CEST)

Es sind bisher nur weblinks von Firmen/Insitutionen aus dem Gentechnik-Bereich im Artikel. M.E. gehört daher hierher auch ein link zum Gentechnik-kritischen Gen-ethischen Netzwerks. Rabe19 15:50, 5. Aug 2006 (CEST)