Diskussion:Transzendentalphilosophie/Archiv/2010
Letzter Kommentar: vor 13 Jahren von ZetKIK in Abschnitt transzendental ist nicht a priori
transzendental ist nicht a priori
Im Artikel wird behauptet: "transzendental" sei bei Kant "vor aller Erfahrung liegend". Das ist m.E. nicht korrekt. Transzendental heißt zunächst einmal: Die "Bedingung der Möglichkeit" von (Erkenntnis, Erfahrung etc). Es ist nicht zu verwechseln mit "a priori" = vor aller Erfahrung. Auch wenn die Transzendentalphilosophie Kants nach Prinzipien a priori sucht, um sich als Transzendentalphilosophie überhaupt zu begründen, sind doch die Begriffe nicht bedeutungsgleich.--Rose132 11:38, 19. Mai 2010 (CEST)
- Ich habe Kant so verstanden, dass er sich mit dem Begriff "transzendental" auf eine bestimmte Methode, mit dem Begriff "a priori" sozusagen auf einen bestimmten Erkenntnisgegenstand, die notwendigen Bedingungen von Erkenntnis überhaupt, bezieht. Insofern sind die Begriffe zwar nicht identisch, aber eng miteinander verbunden. "Transzendental" bezieht sich auf eine bestimmte Haltung des erkennenden Subjekt, "a priori" auf den zu untersuchenden Gegenstand (die notwendigen, vor aller Erfahrung liegenden Bedingungen von Erkenntnis überhaupt). Wie es auch im Artikel "transzendental" steht, ist die klassische Textstelle wohl die aus der Einleitung zur KrV: "Ich nenne alle Erkenntnis transzendental, die sich nicht sowohl mit Gegenständen, sondern mit unserer Erkenntnisart von Gegenständen, sofern diese a priori möglich sein soll, überhaupt beschäftigt", KrV Einl. VII (168—Rc 83). -- HerbertErwin 22:25, 19. Mai 2010 (CEST)
- Kant nennt sein Projekt transzendental, weil es die "Traszendentalien", die allgemeinsten Begriffe des Seins beschreibt. Es ist sein Ergebnis, dass diese Begriffe nicht von den Dingen entlehnt oder von einer höheren Macht verbürgt werden, sondern notwendigen Strukturen des Erkennens überhaupt entsprechen. Diese Strukturen sind Begriffe und Anschauungsformen a priori. Sie sind allerdings nicht aus dem empirischen Bewusstseins abstrahiert, sondern stehen diesen als Normen gegenüber und sind insofern Bedingungen der Möglichkeit der Erkenntnis. --ZetKIK 12:27, 17. Jan. 2011 (CET)
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