Diskussion:Uderns
Wikipedia Eintrag Uderns
[Quelltext bearbeiten]Werte AdministratorInnen,
unten stehend finden Sie die heutige Nachricht unserer Uderner Ortschronisten an mich, mit der Bitte um Übernahme seiner angeregten Änderungen/Ergänzungen zu Uderns und seiner Geschichte. Quellnachweise sind vorhanden. Für Ihre Mühewaltung und rasche Bearbeitung danke ich im Voraus recht herzlich und bin zuversichtlich, dass damit auch der Datenbank als solches gedient ist.
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"Sehr geehrter Herr Amtsleiter
Leider ist es mir unerträglich den Eintrag auf der Internet Seite Wikipedia in dieser Form stehen zu lassen. Zur Berichtigung dieses Machwerkes sende ich ihnen einige Daten. Auch muss ich auf die Teilweise Falsche Verlinkung hinweisen.
1. Die Bedeutung des Ortsnamens ist nicht so unklar wie sie meinen ein Nachschlag im Buch, Die Gemeindenamen Tirols (Herkunft und Bedeutung) von Peter Anreiter, Christian Chapman und Gerhard Rampl erschienen im Universitätsverlag Wagner 2009, kann dazu Auskunft geben.
Ein Auszug aus dem erwähnten Gemeindenamen Buch S.593/594: 4. Belegwürdigung und Etymologie: In einer Urkunde des Salzburger Codex Odalberti von 933 begegnen wir dem frühesten Beleg des Namens Erich und seine Gemahlin Uolalind übergeben dem Erzbischof (Odalbertus archiepiscopus (…) quandam conpalacitatonem cum Erichone et uxore sua n( ominata) Uolalind peregit ) den ort Reichertsheim (bei Schneitsee) (ad Rihhartesheimon vocatum) und erhalten dafür eine Hube zu Uderns und eine halbe Hube zu Helfenstein im Zillertal (Econtra igitur Odalbertus archiepiscopus et advocatus eius tradiderunt Erichoni et uxori sue ad Vdarnes (=Uderns) hobam unam et Helphinstein hobam dimidian) auf ihre Lebensdauer zu eigen.(Quelle: W. Hauthaler, Salzburger Urkundenbuch, Bd. 1: Traditionscodices, Salzburg 1910, S. 151, Nr. 87; 1. Hausner & E. Schuster, Altdeutsches Namenbuch. Die Überlieferung der Ortsnamen in Österreich und Südtirol von deren Anfängen bis 1200, 14. Lieferung, wien 2003, S. 1067.) Während der Erstbeleg also noch dreisilbig ist, sind sämtliche Folgebelege um eine Silbe gekürzt. Der früheste Beleg hiefür stammt aus dem Codex der Grafen von Falkenstein von 1166 (Uderns). (Quelle: E. Noichl, Codex Falkensteinensis. Die Rechtsaufzeichnungen der Grafen von Falkenstein, Quellen und Erörterungen zur bayerischen (und deutschen) Geschichte, Neue Folge, Band 29, München 1978, S. 22, Nr. 24.) Das Zugehörigkeitsadjektiv (bzw. der Einwohnername) lautet wie oben angegeben –und nicht etwa Udernser. Es ist beispielsweise schon in einem Weistum von 1400 bezeugt (Vderner), (Quelle: N. Grass & K. Finsterwalder, Tirolische Weistümer, V, 1. Ergänzungsband: Unterinntal, Innsbruck 1966, s. 83. ) wobei der Nasalschwund beobachtbar ist, vgl. Vderer (etwa in einem Waldamtsbuch der Haller Saline von 1505) (Quelle: TLA, Handschrift 3680, fol. 128.) , der mit der Oikonymavariante Vders (so z.B. in einer Urkunde des Kirchenarchivs Uderns von 1391 (Quelle: E. von Ottenthal & O. Redlich, archiv-Berichte aus Tirol, III. Band, Wien-Leipzig 1903, S. 168.) oder in der Inntaler Feuerstättenzählung von 1427) korrespondiert. (Quelle: TLA, Handschrift 12,.)
Graphien mit auslautendem –s # sind in der Regel, solche mit auslautender Affrikata treten interessanterweise praktisch nur in Urkunden des Absamer Archivs Krippach auf: Vderntz (1382), Vderncz (1428). Es handelt sich zweifellos um einen vorrömischen Namen. Schon H.M. Ölberg stellt zur Diskussion, ob der Name nicht die idg. Wurzel * ued- „ benetzen“ inkorporieren könnte. (Quelle: Das vorrömische Ortsanamensgut Nordtirols, Ein Beitrag zur Illyerfrage, phil. Diss. Innsbruck 1962, s. 168. )
Diese Annahme erachten wir für richtig, sie bedarf nur einer Modifizierung. Das idg. Wort für „Wasser“ lautet *uedor (Nominativ) bzw. * udnes (Genitiv). Die Sprachwissenschaft bezeichnet ein derartiges Flexionsparadigma als r-n-Heteroklitikon. Beide Stämme dürften im Namen Uderns kontaminiert sei, wobei Ud- der Reflex der schwundstufigen idg. Wurzel *ud-ist. (Diese Wurzel findet sich beispielsweise auch in Itter (siehe dort). Man könnte aber auch von der bloßen Wurzel *ud- ausgehen, an welche ein rn-Suffix (mit Bindevokal) angetreten ist. Ein derartiges Suffix findet sich in manchen vorrömischen Namen, wie z.B. in Naturns, Feldthurns, Salurn usw. Wie auch immer: Uderns lässt sich etymologisch als „Siedlung bzw. Gebiet am Wasser „ deuten, wobei hier das Benennungsmotiv das einstige Schwemmgebiet des Finsingbaches bzw. des Zillers war.
2. Die Zugehörigkeit von Uderns zu Tirol kann für das Jahr 1282 angegeben werden (Quelle: Der große Bildatlas zur Geschichte Österreichs, S. 104.)
3. Aus dem Finsinggrund wurde bis Ende der 50er Jahre getriftet (Quelle: mündliche Überlieferung von Franz Haun, Franz Rainer „Lagler“ und Johann Hotter)
4. Es gab in Uderns 1818 zwei Ölverleger „als zu Sappler Josef Keiler, bei Hörmann Peter Standl“. (Quelle: Kirchturmknopf Chronik von Uderns 1818) ( Der Zillertaler Wanderhandel im 18. Und 19. Jahrhundert, Dissertation von Kurt Brenner 1964, s. 69.)
5. Der Link für den Künstler Prof. Friedrich Hell führt zu einer anderen Person.
Hinweis: die Quellnachweise wurden in Klammer angeführt..."
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