Diskussion:Udische Sprache
Im Artikel ueber "Udische Sprache" steht, dass "die christlichen Uden in Aserbaidschan und im russischen Dagestan zuerst Armenisch und heute Russisch als Schriftsprache benutzen." Das klingt so, als sei Udisch nur eine gesprochene Sprache, ohne Literatur. Da es - laut http://titus.uni-frankfurt.de/personal/manana/udisch.htm - offenbar eine enge Verwandtschaft zwischen Udisch und einer "ur-albanischen" Sprache gibt und zumindest das heutige Albanisch eine eigene Schrift hat, vermute ich (aber ich weisz es nicht), dass die udische Sprache albanisch geschrieben wird oder frueher einmal geschrieben worden ist.
_Gegen_ diese Vermutung spricht allerdings, dass ich in zwei Quellen gelesen habe, eine Verschriftlichung der udischen Sprache sei erst im 20 Jahrhundert entwickelt worden. Dabei gehen die Angaben darueber auseinander, ob das Schriftsystem fuer Udisch auf der lateinischen oder auf der kyrillischen Schrift beruht. Unter http://titus.uni-frankfurt.de/personal/manana/udisch.htm lese ich: >> Das von S. Bezhanov auf der Grundlage der RUSSISCHEN [ Hervorhebung von mir. Das heiszt doch wohl: kyrillischen ] Schrift entwickelte udische Alphabet umfasst 47 Zeichen<<.
Unter http://www2.unil.ch/slav/ling/textes/Deeters38.html hingegen steht: >> Das gilt in besonderem Maße für die zahlreichen bisher völlig schriftlosen Sprachen; auf Grundlage des LATEINISCHEN [ Hervorhebung von mir ] Alphabets wird für sie eine Schrift geschaffen, in der allmählich die für den Elementarschulunterricht nötigen Bücher herausgegeben werden. Dabei werden auch die kleinsten Völker nicht vergessen: für die (nach der Volkszählung von 1926) 2761 Uden, die in zwei Dörfern des südöstlichen Kaukasus wohnen, ist 1934 eine Fibel erschienen mit parallelem Text in den beiden voneinander leicht abweichenden Mundarten, nach Pismennost i revoljucija, I (1933), S. 134ff., sind im Jahre 1931 die 1711 Lappen, die 1292 Eskimos und die 353 (!) Aleuten (auf den Kommandeurinseln; der weitaus größere Teil dieses Volkes lebt außerhalb der Sowjetunion) mit eignen Alphabeten auf Grund der Lateinschrift beglückt worden. << Quelle: Gerhard Deeters (Bonn) : «Die Sprachwissenschaft in der Sowjetunion», in Bolschewistische Wissenschaft und "Kulturpolitik", Königsberg und Berlin: Ost-Europa-Verlag, 1938, Seite 236-251; S. 238/ 239; http://www2.unil.ch/slav/ling/textes/Deeters38.html
Kurz, ich wuerde mich freuen, wenn jemand, der von dem Thema mehr versteht als ich, aufklaeren koennte, ob es (ueber die erwaehnte udische Schulfibel von 1934 hinaus) Literatur in udischer Sprache gibt, und, wenn ja, ob diese lateinisch, kyrillisch oder albanisch oder gar armenisch geschrieben wird. Vielen Dank dafuer im Voraus! --Jens Meyer 11:15, 7. Mai 2006 (CEST)