Diskussion:Unmutston

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Wenn man den Text im Vorschaufenster ansieht, steht der mittelhochdeutsche Text schön neben dem neuhochdeutschen. Nach der endgültigen Speicherung verschieben sich die Zeilen. Das Studium der Formatierungsregeln hat mich nicht weiter gebracht. Wer kann helfen? mfg hr


Ahî, wie kristenlîche nû der bâbest lachet,
swenne er sînen Walhen seit: «ich hânz alsô gemachet!»
(daz er dâ seit, des solt er niemer hân gedâht.)
er gihet: «ich hân zwêne Allamân under eine krône brâht,
daz si daz rîche sulen stœren unde wasten. ie dar under füllen wir die kasten.
ich hân si an mînen stoc gemenet, ir guot ist allez mîn:
ir tiuschez silber vert in mînen welschen schrîn.
ir pfaffen, ezzent hüenr und trinkent wîn,
unde lânt die tiutschen [leien magern unde] vasten.»
Sagen an, hêr Stoc, hât iuch der bâbest her gesendet,
daz ir in rîchet und uns Tiutschen ermet unde swendet?
swenne im diu volle mâze kumt ze Laterân
sô tuot er einen argen list als er ê hât getân:
er seit uns danne wie daz rîche stê verwarren,
und in erfüllent aber alle pfarren.
ich wæne des silbers wênig kumet ze helfe in gotes lant,
grôzen hort zerteilet selten pfaffen hant.
hêr Stoc, ir sît ûf schaden her gesant,
daz ir ûz tiutschen liuten suochent törinne de narren.

Oh, wie christlich jetzt der Papst lacht,
wenn er seinen Welschen berichtet: «Ich habe es folgendermaßen hinbekommen!»
(Was er da sagt, das hätte er nicht einmal denken dürfen!)
Er sagt weiter: «Ich habe zwei Deutsche unter eine einzige Krone gebracht,
damit sie das Reich in Verwirrung und Verwüstung stürzen.
Indessen füllen wir unsere Truhen.
Ich habe sie an meinen Opferstock getrieben, ihr Hab und Gut ist alles mein.
Ihr deutsches Silber wandert in meinen welschen Schrein.
Ihr Pfaffen, eßt Hühner und trinkt Wein,
und laßt die deutschen [Laien magern und] fasten!»
Sagt doch, Herr Stock, hat Euch der Papst hergesandt,
daß Ihr ihn reich und uns Deutsche arm macht und beraubt?
Sooft ihm die volle Kasse in den Lateran kommt,
dann greift er zu gleicher Hinterlist wie früher:
er wirft uns dann vor, daß das Reich in Unordnung stünde,
bis alle Pfarreien ihn [den Opferstock] wieder auffüllen.
Ich fürchte, von dem Silber kommt wenig zur Hilfe in Gottes Land an,
denn große Schätze haben Pfaffen noch nie verteilt.
Herr Stock, Ihr seid zum Schaden hergeschickt,
um unter deutschen Leuten Närrinnen und Dummköpfe zu suchen.


Der mittelhochdeutsche Text Hochdeutsche Übertragung
  1. Ahî, wie kristenlîche nû der bâbest lachet,
  2. swenne er sînen Walhen seit: «ich hânz alsô gemachet!»
  3. (daz er dâ seit, des solt er niemer hân gedâht.)
  4. er gihet: «ich hân zwêne Allamân under eine krône brâht,
  5. daz si daz rîche sulen stœren unde wasten. ie dar under füllen wir die kasten.
  6. ich hân si an mînen stoc gemenet, ir guot ist allez mîn:
  7. ir tiuschez silber vert in mînen welschen schrîn.
  8. ir pfaffen, ezzent hüenr und trinkent wîn,
  9. unde lânt die tiutschen [leien magern unde] vasten.»
  10. Sagen an, hêr Stoc, hât iuch der bâbest her gesendet,
  11. daz ir in rîchet und uns Tiutschen ermet unde swendet?
  12. swenne im diu volle mâze kumt ze Laterân
  13. stuot er einen argen list als er ê hât getân:
  14. er seit uns danne wie daz rîche stê verwarren,
  15. und in erfüllent aber alle pfarren.
  16. ich wæne des silbers wênig kumet ze helfe in gotes lant,
  17. grôzen hort zerteilet selten pfaffen hant.
  18. hêr Stoc, ir sît ûf schaden her gesant,
  19. daz ir ûz tiutschen liuten suochent törinne de narren.
  1. Oh, wie christlich jetzt der Papst lacht,
  2. wenn er seinen Welschen berichtet: «Ich habe es folgendermaßen hinbekommen!»
  3. (Was er da sagt, das hätte er nicht einmal denken dürfen!)
  4. Er sagt weiter: «Ich habe zwei Deutsche unter eine einzige Krone gebracht,
  5. damit sie das Reich in Verwirrung und Verwüstung stürzen. Indessen füllen wir unsere Truhen.
  6. Ich habe sie an meinen Opferstock getrieben, ihr Hab und Gut ist alles mein.
  7. Ihr deutsches Silber wandert in meinen welschen Schrein.
  8. Ihr Pfaffen, eßt Hühner und trinkt Wein,
  9. und laßt die deutschen [Laien magern und] fasten!»
  10. Sagt doch, Herr Stock, hat Euch der Papst hergesandt,
  11. daß Ihr ihn reich und uns Deutsche arm macht und beraubt?
  12. Sooft ihm die volle Kasse in den Lateran kommt,
  13. dann greift er zu gleicher Hinterlist wie früher:
  14. er wirft uns dann vor, daß das Reich in Unordnung stünde,
  15. bis alle Pfarreien ihn [den Opferstock] wieder auffüllen.
  16. Ich fürchte, von dem Silber kommt wenig zur Hilfe in Gottes Land an,
  17. denn große Schätze haben Pfaffen noch nie verteilt.
  18. Herr Stock, Ihr seid zum Schaden hergeschickt,
  19. um unter deutschen Leuten Närrinnen und Dummköpfe zu suchen.