Diskussion:Unterdeterminiertheit empirischer Theorien durch die Evidenz
was soll Unterdeterminierung heißen? --qwqch 21:29, 27. Jul 2005 (CEST)
- gibt es nicht. weniger als eine ursache geht nur mit keiner ursache.
also: nicht determiniert, determiniert, überdeterminiert... --Lixo 02:06, 20. Jan 2006 (CET)
- Die Theorie T1 ist nicht determiniert, weil man ja mit gleichem Recht eine andere Theorie T2 vertreten kann, die die gewonnenen Daten genauso gut erklärt. --Der Eberswalder 15:28, 5. Sep 2006 (CEST)
,Evidenz‘ ist eine Fehlübersetzung.
Passendes Lemma gesucht. --Hæggis 21:41, 5. Okt. 2010 (CEST)
- Das Thema wird diskutiert unter dem Titel „Unterbestimmtheit emprischer Theorien“. Wenn man schon mit Unterdeterminierung übersetzt, was nicht der Fachsprache entspricht, dann müsste es heißen: Unterdeterminierung von Theorien, die auf Nachweis/empirischer Begründung (evidence) beruhen. Der Sachverhalt ist auch schräg dargestellt. Die These lautet einfach, dass die Ergebnisse von Theorien, die sich auf emprische Daten stützen, theoretisch auch durch andere Theorien, die sich auf andere empirische Daten stützen, erreicht werden können. Das ist nicht nur eine wissenschaftstheoretische Frage der Naturwissenschaften, sondern kann z.B. in der Linguistik/Sprachwissenschaft eine Rolle spielen, z.B. bei Übersetzungsfragen. Wie gesagt, das bessere Lemma lautet: Unterbestimmtheit emprischer Theorien. Zeit für die Überarbeitung des Artikels habe ich leider nicht. Gruß --Lutz Hartmann 23:10, 5. Okt. 2010 (CEST)
- (1.) Jein: es muss oder genauer: müsste (wegen 2.) nicht (nur) heißen: "Unterdeterminierung von Theorien, die auf Nachweis/empirischer Begründung (evidence) beruhen", sondern (mindestens): "Unterdeterminiertheit von Theorien, die auf empirischer Bestätigung beruhen, durch jeweils vorliegende empirische Bestätigung". Und nein: nicht: "theoretisch auch durch andere Theorien, die sich auf andere empirische Daten stützen ...", sondern: "... die sich auf genau dieselben empirischen Daten stützen". Und jein: zwischen (a) Unterdeterminiertheit einer/jeder Übersetzung durch eine/jede gegebene Textvorlage und (b) Verpflichtungen auf Varianten der zur Rede stehenden wissenschaftstheoretischen These bestehen diskutablerweise - und bei vielen Vertretern, etwa bei Quine - Abhängigkeitsbeziehungen, aber beides ist nicht dieselbe Frage und es gibt sowohl b ohne a wie (was schwieriger erklärbar sein mag) umgekehrt. (2.) Wenn man das Lemma "Unterbestimmtheit emp[i]rischer Theorien" nennen will, kann man das tun, sollte dann aber auch etliche andere Thesen als die bislang zur Rede stehende einbeziehen - wie dies etwa in der SEP getan wird, oder auch bei Douven 2008. d41d4l05 19:06, 6. Okt. 2010 (CEST)
- Danke für die Präzisierung. --Lutz Hartmann 08:23, 7. Okt. 2010 (CEST)
- +1, dankeschön :-)
- Ich habe den Versuch gewagt, es etwas laientauglicher zu gestalten. Nur keine Scheu beim Korrigieren.
- Bleibt nur noch die Fehlübersetzung evidence → ,Evidenz‘. --Hæggis 11:35, 7. Okt. 2010 (CEST)
- Danke gleichfalls. Ich habe nur wenige Kleinigkeiten noch zu präzisieren versucht. Zur "Übersetzung" ebenfalls ein Jein: Vergleichbare Konstruktionsversuche würden im Mittelstufenunterricht oder allgemein in gemeinsprachlichem Kontext mit gewissem Recht kritisiert, die Wendung ist in diesem Kontext aber fachsprachlich gebräuchlich - ähnlich, wie Parallelbildungen in verwandten Kontexten. Aus demselben Grunde gehören übrigens auch allgemeinere epistemologische Debatten zum sog. Evidenzproblem nicht unter das hiesige Lemma. Grüße in die Runde, d41d4l05 12:04, 7. Okt. 2010 (CEST)
- Danke für die Präzisierung. --Lutz Hartmann 08:23, 7. Okt. 2010 (CEST)
- (1.) Jein: es muss oder genauer: müsste (wegen 2.) nicht (nur) heißen: "Unterdeterminierung von Theorien, die auf Nachweis/empirischer Begründung (evidence) beruhen", sondern (mindestens): "Unterdeterminiertheit von Theorien, die auf empirischer Bestätigung beruhen, durch jeweils vorliegende empirische Bestätigung". Und nein: nicht: "theoretisch auch durch andere Theorien, die sich auf andere empirische Daten stützen ...", sondern: "... die sich auf genau dieselben empirischen Daten stützen". Und jein: zwischen (a) Unterdeterminiertheit einer/jeder Übersetzung durch eine/jede gegebene Textvorlage und (b) Verpflichtungen auf Varianten der zur Rede stehenden wissenschaftstheoretischen These bestehen diskutablerweise - und bei vielen Vertretern, etwa bei Quine - Abhängigkeitsbeziehungen, aber beides ist nicht dieselbe Frage und es gibt sowohl b ohne a wie (was schwieriger erklärbar sein mag) umgekehrt. (2.) Wenn man das Lemma "Unterbestimmtheit emp[i]rischer Theorien" nennen will, kann man das tun, sollte dann aber auch etliche andere Thesen als die bislang zur Rede stehende einbeziehen - wie dies etwa in der SEP getan wird, oder auch bei Douven 2008. d41d4l05 19:06, 6. Okt. 2010 (CEST)
Erklärender Satz
[Quelltext bearbeiten]In einer Diskussion ist mir der Begriff "Unterdeterminiertheit" begegnet und ich gedachte mich kundig zu machen. Nun lese ich den Satz "Demnach gibt es für eine/jede Theorie, die durch bestimmte empirische Beobachtungen bestätigt wird, mindestens eine Alternativtheorie, die ebenfalls durch genau dieselben empirischen Daten gestützt wird." Das klingt sprachlich zunächst wie eine Allaussage. Unterbestimmtheit ist eine Eigenschaft jeder Theorie. Zweifel daran kommen außer aus den Verstand nur durch die vage Vermutung, die Bestimmung "die durch bestimmte empirische Beobachtungen bestätigt wird," könne evtl. den Schlüssel darstellen, der unterbestimmte Theorien von nicht unterbestimmten scheiden soll, insofern es um ganz bestimmte empirische Beobachtungen geht, die eine Theorie unterbestimmt werden lassen, wohingegen andere empirische Beobachtungen die Theorie zu einer bestimmten machen. Gehe ich recht in der Annahme, dass im Gegensatz zu dieser Formulierung eine Theorie genau dann unterbestimmt genannt wird, WENN die selbe Datenlage durch mindestens eine weitere Erklärung schlüssig begründet werden kann ? Sollte dem so sein, seien Kundige gebeten dies auch so hinzuschreiben. --Kapuzino 13:39, 11. Nov. 2010 (CET)
empirische Theorie ?
[Quelltext bearbeiten]Beim nochmaligen Lesen verstehe ich unter Anwendung meines Laienverstandes immer weniger. Zeichnet sich eine Theorie als Begriff nicht dadurch aus, dass sie eben nicht empirisch ist, sondern theoretisch und für die empirische Datenlage eine Erklärung darstellt ? Ist nicht eine Theorie also etwas, das sich gar nicht empirisch bestätigen lässt, sondern umgekehrt diese die Empirie bestätigt, also die Messwerte plausibel macht ? Wären nicht Hypothese, These, Annahme und Modell diejenigen Dinge, die im Nachhinein empirisch gestützt werden können ? --Kapuzino 17:55, 11. Nov. 2010 (CET)
- Nein (obwohl es hier ein ganzes Areal von Sachproblemen gibt). Ich empfehle dir, zunächst eine beliebige Einführung in die Wissenschaftstheorie zu lesen, um mit den in dieser Disziplin gebräuchlichen Termini vertraut zu werden. Eine recht klare Darstellung, allerdings auf dem Theoriestand der 1970er, ist z.B. diejenige Stegmüllers. Weitere Literatur im Hauptartikel (Deutschsprachiges und vor 2000 Erschienenes am besten ignorieren). Du wirst vermutlich relativ schnell (nach 2-3 Wochen, vorausgesetzt, du hast bereits Grundkenntnisse u.a. in formaler Logik) realisieren, dass sich einige deiner Fragen dann erledigt haben werden. d41d4l05 10:38, 15. Dez. 2010 (CET)
Sinnig oder unsinnig? Sprachfehler oder Elitedeutsch?
[Quelltext bearbeiten]Akzeptiert man die Duhem-Quine-These oder bestimmte andere holistische Thesen, folgt eine Unterdeterminiertheitsthese i. d. R. einfachhin.
"Einfachhin" ist ein im Duden unbekanntes Wort, seine Bedeutung zweifelhaft. Bitte für Normalsterbliche verständlich formulieren. Falls es eine Übernahme aus einem wichtigen anerkannten Text ist, bitte eine genaue Literaturangabe zu der Stelle, und eine ganz kurze Anmerkung, was damit ausgedrückt werden soll. --fluss (Diskussion) 19:16, 10. Dez. 2019 (CET)