Diskussion:Usbekische Sprache

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Letzter Kommentar: vor 16 Tagen von 2A02:3037:30C:C8A3:59B9:EB23:5097:3049 in Abschnitt Der ‘Okina wurde im Mai wieder abgeschafft
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Ich hab mal gehört, dass die Usbeken selbst eigentkich gar nicht mehr Usbekisch reden, sondern eher Russisch. Stimmt das?

Zu Zeiten der Sowjetunion dominierte tatsächlich das Russsische. Damals lebten auch noch mehr Russen im Land und Russisch war (auch) Amtssprache. Heute ist nur Usbekisch Amtssprache. Da die meisten Russen nach Russland ausgewandert sind, ist auch die Sprache wieder weitgehend verschwunden. Gruß Juhan 22:04, 20. Jan 2006 (CET)

Okina?

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Handelt es sich bei den Zeichen Oʻ und Gʻ tatsächlich um ʻOkina? IMHO und laut ʻOkina-Artikel gibt es die nur in polynesischen Sprachen. --Kuemmjen Diskuswurf 12:43, 22. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Die Löschung im Artikel ʻOkina scheint wohl berechtigt zu sein, weil dort von der Verwendung in polynesischen Sprachen ausgegangen wird. Es könnte sich aber bei der Verwendung im Uskbekischen auch bei der Vokallänge um dieses Zeichen handeln (vgl. hier (PDF). --ThT 14:31, 26. Jun. 2007 (CEST)Beantworten

Das zweite Zeichen der beiden Buchstaben Oʻ und Gʻ einerseits und das Zeichen für Kehlkopfverschluss oder Vokallänge andererseits sind laut usbekischem Rechtschreibwörterbuch zwei verschiedene Zeichen. -- 1001 00:17, 27. Jun. 2007 (CEST)Beantworten
Im Usbekischen steht o' für [ø] und g' für [ɣ]. Über der Tabelle im Artikel ʻOkina steht: „Den stimmlosen glottalen Plosiv gibt es auch in vielen anderen, vor allem polynesischen, Sprachen unter verschiedenen Bezeichnungen.“ Das Beispiel aus der usbekischen Rechtschreibung hatte mit einem Glottisverschluss ([ʔ]) nichts zu tun, deshalb habe ich es gelöscht.
Die englische Internet-Version der Ministerratsresolution über die usbekische Rechtschreibung von 1995[1] verwendet das Zoll-Zeichen bzw. den Apostroph und auch das Internetportal der usbekischen Regierung[2] verwendet nicht das hochgestellte verkehrte Komma (ʻ), sondern den Gravis (`).
Abgesehen davon kann ich mir nicht vorstellen, dass das Zeichen im Zusammenhang mit dem Usbekischen „ʻOkina“ genannt wird, selbst wenn es offiziell verwendet wird.
Bitte Quellen anführen. —Babel fish 03:53, 27. Jun. 2007 (CEST)Beantworten
Der Streichung aus dem Artikel ʻOkina habe ich aus den gleiche Gründen (Bezug auf polyn. Sprachen) nicht widersprochen. Offen bleibt nach dem obigen Beitrag von 1001 noch, ob evtl. das Zeichen für Kehlkopfverschluss oder Vokallänge mit dem das hochgestellte verkehrte Komma (ʻ) geschrieben werden (in diesem Dokument (PDF) sieht es so aus. Ich bin kein Spezialist für Usbekisch und wollte dies hier nur vermerken, damit die Information nicht verloren geht. --ThT 10:10, 27. Jun. 2007 (CEST)Beantworten
Den Begriff „ʻOkina“ habe ich in der Tat im Zusammenhang mit dem Usbekischen noch nirgends gelesen. Die Buchstaben Oʻ oʻ und Gʻ gʻ gelten offiziell jeweils als ein einziges Graphem mit einem eigenen, phonetisch determinierten Namen. - Das diakritische Zeichen in Oʻ oʻ und Gʻ gʻ einerseits und das Zeichen für Vokallänge oder (meist in Wörtern arabischer Herkunft auftretenden) Kehlkopfverschluss andererseits unterscheiden sich in ihrer normativen Form dadurch, dass sie gewissermaßen "spiegelverkehrt" sind. Leider weiß ich selbst nicht mehr mit Sicherheit, welches Zeichen "wie rum" richtig ist, die Angaben hier einerseits und dort (zweite Spalte) andererseits sind leider nicht identisch, sondern selbst "spiegelverkehrt". Allerdings ist die Ersetzung dieser diakritischen Zeichens durch andere Zeichen wie Apostroph oder Gravis - und infolgedessen oft auch ihrer Darstellung durch ein und dasselbe Zeichen - weit verbreitet, vermutlich da die korrekte Zeichen auf vielen Tastaturen oder auch in manchen Zeichensätzen nicht vorhanden oder schwer zu finden ist. - Das Rechtschreibwörterbuch, das ich zitiert hatte (aber derzeit nicht direkt vorliegen habe), ist das folgende:
Oʻzbek tilining kirill va lotin alifbolaridagi imlo lugʻati. - Toshkent : Sharq, 1999.
-- 1001 02:36, 29. Jun. 2007 (CEST)Beantworten
Der Begriff ʻOkina ist zweifellos hawaiisch und hat mit dem Usbekischen nichts zu tun. Es geht nur darum, ob das Unicode-Zeichen U+02BB (MODIFIER LETTER TURNED COMMA) in der usbekischen Schrift verwendet wird. Dann ließen sich die technischen Informationen (nicht die kulturhistorischen hinsichtlich des ʻOkina) über das Unicode-Zeichen U+02BB aus dem Artikel ʻOkina ggf. nutzen. --ThT 07:08, 29. Jun. 2007 (CEST)Beantworten

Verständlich mit Kasachisch, Turkmenisch, Kirgisisch?

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Können sich usbekische Muttersprachler mit Kasachen, Kirgisen und/oder Turkmenen gegenseitig verständigen (gesetzt jeder spricht seine Sprache und keiner hat eine Fremdsprache erlernt)?--Plantek (Diskussion) 07:15, 21. Aug. 2021 (CEST)Beantworten

Moin!
In den Grenzregionen bestimmt, wenn Dialekt gesprochen wird. Zwischen ihnen besteht ja ein Dialektkontinuum. In der jeweiligen Hochsprache eher kaum. Es gibt Experimente auf YouTube (hier die Verständlichkeit zwischen den aserbaidschanischen Dialekten), die versuchen, diese Verständlichkeit herauszuarbeiten.
Grob kann man wohl sagen, dass es eine gewisse Verständlichkeit zwischen den den einzelnen Turksprachen gibt, die immer mehr abnimmt, wenn sich die Sprachen voneinander entfernen. Dann spielen ja auch die Sprachgruppen eine gewisse Rolle ... --MicBy67 (Diskussion) 13:02, 21. Aug. 2021 (CEST)Beantworten
Es ging mir auch eher um die Standardsprachen, nicht um Dialekte. Oftmals wird ja in den Hauptstädten Standardsprache gesprochen (evtl. hier ja auch?). Könnte sich also z.B. ein Taschkenter mit einem Almatyer verständigen, jeweils ohne Fremdsprachenkenntnis? --Plantek (Diskussion) 21:44, 23. Aug. 2021 (CEST)Beantworten
Grob geschossen würde ich sagen, wenn man sich auf "gemeintürkische Formen" reduziert, dann dürfte untereinander schon eine gewisse Verständlichkeit herauskristallisieren. Ich meine auf YouTube mal ein Video gesehen zu haben ...
Ich stelle es hier ein, wenn ich es wiedergefunden habe. Gruß, --MicBy67 (Diskussion) 23:28, 25. Aug. 2021 (CEST)Beantworten
Die Frage leider unter der Annahme, dass die "gegenseitige Verständlichkeit" von Sprachen oder Sprachvarietäten ein inhärentes Merkmal dieser Sprachvarietätenpaare sei. In der Realität ist es aber - in Zentralasien genauso wie in Mitteleuropa - so, dass die Fähigkeit, verwandte Sprachen oder Dialekte zu verstehen, vor allem von der individuellen Erfahrung mit sprachlichen Unterschieden innerhalb des gemeinsamen Diasystems abhängt, und zusätzlich auch von der individuellen Bereitschaft, fremde Sprachvarietäten zumindest passiv zu lernen. Ist beides nicht vorhanden, können selbst geringfügige Unterschiede Probleme hervorrufen - etwa bei monolingualen Standardsprechern, die Dialekte blöd und primitiv finden und erwarten, dass Dialektsprecher den Standard erlernen. Das führt dazu, dass im allgemeinen prestigeträchtige Varietäten von Sprechern weniger prestigeträchtiger Varietäten "leichter verstanden" werden als umgekehrt. Darüber hinaus können auch strukturelle Faktoren zu Asymmetrien in der "gegenseitigen Verständlichkeit" beitragen, da eine Varietät, die sich in transparenter Weise aus der eigenen ableiten lässt, leichter verstanden wird als eine, die zusätzliche Komplikationen enthält. -
Ein echtes Dialektkontinuum existiert zwischen den zentralasiatischen Turksprachen übrigens nicht, da häufig Dialekte heterogener Herkunft ehemals nomadischer und von Alters her sesshafter Gruppen am selben Ort koexistieren, so dass vor allem in ethnisch gemischten Regionen verschiedene Ortsmundarten am selben Ort gesprochen werden. In solchen Fällen beruht die Verständigung untereinander nicht auf der relativen Ähnlichkeit innerhalb eines Dialektkontinuums, sondern auf der Bereitschaft zum zumindest passiven Erlernen des koterritorialen Dialektes.
Insgesamt dürfte der Wortschatz zwischen den zentralasiatischen Turksprachen relativ wenig Verständigungsprobleme hervorrufen, da sowohl der turksprachliche Erbwortschatz als auch der arabisch-persische als auch der russische Lehnwortschatz weitgehend gemeinsam sind. Grammatisch dürften vor allem einzelne verbale Tempusformen problematisch sein, während die Grundstruktur des grammatischen Systems, die Nominalflexion und die Personalmorpheme weitgehend etymologisch identisch sind. Was die lautlichen Unterschiede betrifft, weist vor allem das Kasachische und in geringerem Maße das Kirgisische durch konsonantische Assimilationserscheinungen Probleme für ungeübte Usbekischsprecher auf. Rein lautlich betrachtet steht nicht nur Turkmenisch, sondern auch Türkeitürkisch und Aserbaidschanisch dem Usbekischen näher als Kasachisch und Kirgisisch, beim Türkeitürkischen sind das wesentliche Verständigungsproblem die erst im zwanzigsten Jahrhundert entstandenen lexikalischen Unterschiede durch Atatürks "Türkische Sprachreform" einerseits und die massive Entlehnung von Russismen in die sowjetischen Turksprachen andererseits. Lautlich am nächsten steht dem Usbekische allerdings das Uigurische, das sich in seiner Standardform vom Standardusbekischen nicht mehr unterscheidet als usbekische Dialekte untereinander. Hier handelt es sich tatsächlich um zwei politisch-geographisch determinierte Standards innerhalb desselben Dialektkontinuums, auch wenn dieses aufgrund der heute kirgisisch besiedelten Hochgebirgsregion keine vollständige Siedlungskontinuität aufweist. Das Standardusbekischen seinerseits unterscheidet sich von allen benachbarten Turksprachen durch die vollständige Abwesenheit der Vokalharmonie und das auf sechs Phoneme reduzierte Vokalsystem, was aber nur dort zu Missverständnissen Anlass geben kann, wo der Phonemzusammenfall in Stammmorphemen zu potentieller Homonymie führt. Im Konsonantismus ist es hingegen die konservativste der zentralasiatischen Turksprachen. --2A02:3037:30C:C8A3:59B9:EB23:5097:3049 09:40, 6. Dez. 2024 (CET)Beantworten

Der ‘Okina wurde im Mai wieder abgeschafft

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Nach dem in der Literatur zitierten Artikel von Mai 2021 ist das Lateinalphabet nochmal leicht reformiert worden. Dabei wurden die Buchstaben O‘ und G‘ durch ihre Schreibschrift-Varianten Ō und Ḡ ersetzt sowie die Digraphen Sh und Ch durch ihre türkischen Entsprechungen Ş und Ç. Ich ändere das mal. --Curryfranke (Diskussion) 13:28, 3. Dez. 2021 (CET)Beantworten

@Curryfranke: Der zitierte Artikel besagt nur, dass das Alphabet reformiert werden soll, und dass dazu ein Gesetzentwurf eingebracht wurde (“A new draft law prepared by the Academy of Sciences of Uzbekistan was published on the portal for discussing draft regulatory legal acts.”), der bis zum 1. November diskutiert werden sollte. Diese Zeit ist zwar vorbei, aber ich habe keine Belege dazu gefunden, dass ein solches Gesetz bereits in Kraft ist (und damit, wann bzw. in welchem Zeitrahmen die Umstellung geschehen soll). Hast Du einen entsprechenden Beleg? Ansonsten wären Deine Änderungen doch etwas voreilig. – Die Regierungs-Website benutzt jedenfalls noch die „alte“ Schreibung. -- Karl432 (Diskussion) 14:52, 3. Dez. 2021 (CET)Beantworten
@Karl432: Du hast recht. Auch Artikel von vorgestern sind in alter Rechtscheibung. Dann war ich wohl doch zu voreilig. Also besser zurück. Danke! --Curryfranke (Diskussion) 15:10, 3. Dez. 2021 (CET)Beantworten
Die Entwicklung der letzten Jahre ist dadurch gekennzeichnet, dass einerseits bestimmte Expertenkommissionen über Revisionen des usbekischen Lateinalphabets beraten, andererseits aber weiterhin massenhaft Kinder- und Schulbücher in der bisherigen Version gedruckt werden. Wäre es tatsächlich geplant, dieses erneut nicht nur punktuell in Bezug auf einzelne Rechtschreibregeln, sondern global durch neue Buchstaben zu revidieren, hätte es schlicht keinen Sinn gehabt, den Kinden die bisherige Version beizubringen, da jeder grundsätzliche Alphabetwechsel, in dem neue Buchstaben eingeführt werden oder alte ihren Lautwert wechseln, zu einer Disruption im Bildungswesen führt, da die bereits alphabetisierte Bevölkerung ihre Lesegewohnheiten ändern muss. Usbekistan hat eine solche Disruption beim Übergang zur lateinischen Schrift bisher dadurch vermieden, dass das kyrillischen Alphabet in Publikationen für Erwachsene weiterhin verwendet wurde, während nur das Bildungswesen schrittweise auf Lateinschrift umgestellt wurde und offizielle Internetseiten heute weitgehend digraphisch sind (ganz anders als beim doppelten Alphabetwechsel in der Sowjetunion und auch beim Alphabetwechsel in Atatürks Türkei, wo die Disruption zum Schaden der älteren Generation geradezu Teil des Programms war). Ein erneuter Wechsel der usbekischen Variante des lateinischen Alphabets würde diese konfliktvermeidende Strategie zunichte machen, da auch die junge Generation plötzlich wieder umlernen müsste.
Aus demselben Grunde ist übrigens auch die im Artikel momentan unter Berufung auf Medienberichte angekündigte "vollständige Umstellung auf das lateinische Alphabet" im Jahre 2025 unwahrscheinlich, da die ältere Generation, die noch auf kyrillisch alphabetisiert worden ist, nicht plötzlich ausstirbt und zudem die technische Möglichkeit der automatischen Transliteration so einfach ist, dass es geradezu absurd wäre, wenn irgendjemand die kyrillischen Versionen der amtlichen Internetseiten abschalten wollte.
Tatsächlich stellen die vorgeschlagenen Revisionen des usbekischen Lateinalphabets den Versuch einer Anpassung an ein vor allem von der Türkei propagiertes einheitliches Lateinalphabets der Turksprachen dar. Die Häufigkeit solcher Vorschläge ist direkt proportional zur jeweiligen Qualität der usbekisch-türkischen Beziehungen - die Umsetzung jedoch weitgehend utopisch, zumal auch die anderen zentralasiatischen Turksprachen (anders als Aserbaidschan) sich faktisch nicht an der Türkei orientieren - Turkmenistan bleibt bei seiner idiosynkratischen Variante der Lateinschrift, Kasachstan und Kirgistan bei der Kyrilliza, wobei Kasachstan zusätzlich mit einer ebenso idiosynkratischen Variante der Lateinschrift experimentiert.
Da für Usbekistan wirtschaftlich die Kontakte zu Staaten wie Malaysia, Südkorea, Japan, Indien und Pakistan, mit denen im allgemeinen auf Englisch kommuniziert wird, heute insgesamt wichtiger sind als diejenigen zur Türkei, und zudem im Bildungswesen Englisch das Russische als wichtigste Fremdsprache abgelöst hat, während Türkeitürkisch nebensächlich geblieben ist, ist es unwahrscheinlich, dass das bewusst an Lautwerten des Englischen orientierte usbekische Lateinalphabets 30 Jahre nach dem Beginn seiner Einführung plötzlich in Richtung auf das Türkeitürkische reformiert werden sollte. Darüber diskutieren kann man aber immer, genauso wie die Regierung Putin Freundschaftsorden verleihen kann, während sie sich gleichzeitig intensiv um alternative Wirtschaftspartner bemüht und unmittelbar nach dem russischen Angriff auf die Ukraine die Wehrpflicht zwecks Vereidiging der absoluten Neutralität verschärft hat und im übrigen usbekische Staatsangehörige, die als Söldner in russische Dienste treten, selbst nach reuiger Rückkehr mit langjährigen Haftstrafen ohne Bewährung bestraft. Als "doppelter Binnenstaat" muss man eben extrem vorsichtig sein.
Fazit: Der Artikel sollte generell vorsichtiger mit Berichten der Tagesmedien umgehen, da solche häufig nicht nur oberflächlich sind, sondern auch aus bloß tagespolitischen Motiven lanciert werden und durchaus nicht der Wahrheit entsprechen müssen. --2A02:3037:30C:C8A3:59B9:EB23:5097:3049 10:37, 6. Dez. 2024 (CET)Beantworten