Diskussion:Vamık Volkan
"Zeitkollaps" - "Gewähltes Trauma"
[Quelltext bearbeiten]Vamik Volkan ist wissenschaftlicher Urheber des Begriffes "Zeitkollaps". Ein "Zeitkollaps" ist ein seelisches Ereignis, bei dem eine Person lange vergangene Schreckensereignisse aus dem eigenen Leben, aus den Berichten anderer oder aus der Geschichte wie ein gegenwärtiges eigenes Erleben wahrnimmt und so darauf reagiert. Ist dieses eigene gegenwärtige Erleben mit einem eigenen vergangenen Schreckensereignis verbunden, dann spricht man von einem persönlichen Trauma. Ist ein vergangenes Schreckensereignis anderer Menschen Ausgangspunkt für das eigene gegenwärtige Erleben, dann spricht man von einem "gewählten Trauma". Auch dieser Begriff ist von Vamik Volkan. Das Motiv des Zeitkollaps bildet vielfach Anknüpfungspunkte für Religionen, Großgruppen-Selbstbilder und politische Theorien. Mit ihnen verbunden sind etwa Argumentationsmuster wie "Die Juden (der Jahre 1933-45 in Deutschland) mussten dafür büßen, dass sie Jesus ans Kreuz geschlagen haben." oder "Die serbische Sache gegen die Bosnier, Kosovaren, ... ist gerecht, denn die Serben müssen Rache nehmen für ihre Niederlage in der Schlacht auf dem Amselfeld." Generell sind seelische Zeitkollaps-Ereignisse posttraumatische Anknüpfungspunkte für Selbstbilder, die sich destruktiv äußern, beim "Hass nach innen" im Suizid beim "Hass nach außen" in Abwertungshandlungen gegenüber anderen oder gar in kriminellem "Rache-Handeln". Quellen u.a.: Vamik Volkan, Das Versagen der Diplomatie - Zur Psychoanalyse nationaler, ethnischer und religiöser Konflikte, http://d-nb.info/956123732 --84.142.148.58 13:59, 18. Feb. 2011 (CET)
"Gewähltes Trauma" - "Vermitteltes Trauma"
[Quelltext bearbeiten]Die Figur des "gewählten Traumas" heißt bei Ilany Kogan "vermitteltes Trauma". Quelle: Ilany Kogan "Vermitteltes und reales Trauma in der Psychoanalyse von Kindern von Holocaust-Überlebenden", Psyche (Zeitschrift), Jahrgang 1990, 44(6), 533-544 --217.236.108.181 22:29, 28. Jan. 2016 (CET)
- In anderen Zusammenhängen (in Bezug auf die Rolle der Ehepartner von Opfern kindheitlichen sexuellen Missbrauchs) heißt der Vorgang "vicarious victimhood", (zu deutsch etwa: "stellvertretende Opferrolle"), vgl. etwa: Malcolm T. Firth, "Male partners of female victims of child sexual abuse: Treatment issues and approaches", 1997, https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/02674659708408158. --91.36.254.96 19:27, 24. Mai 2018 (CEST)