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A.V.24 Eines aufs andere gestützt - 4. Dussīla Sutta
Im Sittenlosen, ihr Mönche, dem Sittlichkeit mangelt, ist die rechte Sammlung ohne Grundlage. (1) Ist aber keine rechte Sammlung da, so ist in ihm, dem rechte Sammlung mangelt, der wirklichkeitsgemäße Erkenntnisblick (*2) ohne Grundlage. Ist aber kein wirklichkeitsgemäßer Erkenntnisblick da, so sind in ihm, dem wirklichkeitsgemäßer Erkenntnisblick mangelt, Abwendung und Loslösung (*3) ohne Grundlage. Ist aber keine Abwendung und Loslösung da, so ist in ihm, dem Abwendung und Loslösung mangeln, der Erkenntnisblick der Erlösung (*4) ohne Grundlage. Gleichwie nämlich, ihr Mönche, an einem der Zweige und Blätter beraubten Baume auch Borke, Haut, Grünholz und Kernholz sich nicht vollkommen entwickeln können, ebenso, ihr Mönche, ist in einem Sittenlosen, dem Sittlichkeit mangelt, die rechte Sammlung ohne Grundlage . . . (wie oben) . . . so ist in ihm, dem Abwendung und Loslösung mangeln, der Erkenntnisblick der Erlösung ohne Grundlage.
Im Sittenreinen, ihr Mönche, von Sittlichkeit Erfüllten hat die rechte Sammlung eine Grundlage. Ist aber rechte Sammlung da, so hat in ihm, der rechte Sammlung besitzt, der wirklichkeitsgemäße Erkenntnisblick eine Grundlage. Ist aber wirklichkeitsgemäßer Erkenntnisblick da, so hat in ihm, der wirklichkeitsgemäßen Erkenntnisblick besitzt, die Abwendung und Loslösung eine Grundlage. Sind aber Abwendung und Loslösung da, so hat in ihm, der Abwendung und Loslösung besitzt, der Erkenntnisblick der Erlösung eine Grundlage. Gleichwie nämlich, ihr Mönche, an einem Zweige und Blätter besitzenden Baume auch Borke, Haut, Grünholz und Kernholz zur vollkommenen Entwicklung gelangen, ebenso, ihr Mönche, hat im Sittenreinen, von Sittlichkeit Erfüllten die rechte Sammlung eine Grundlage . . . (wie oben) . . . so hat in ihm, der Abwendung und Loslösung besitzt, der Erkenntnisblick der Erlösung eine Stütze.
(1) upanisā, Stütze; eine Parallelform von upanissaya, das als Abhidhamma-Begriff eine bestimmte unter den 24 Abhängigkeits- oder Bedingtheitsformen (paccaya) bezeichnet: die Grundlagen- oder Anlaßbedingung (Wtb: paccaya 9). -
Erweiterte Fassungen dieses Textes finden sich in A.VI.50; A.VII.61; A.VIII.81.
(*2) K: Dies ist der noch schwach entwickelte Hellblick (vipassanā), beginnend mit dem analytischen Erkennen der körperlichen und geistigen Daseinsvorgänge (nāma-rūpa-pariccheda; s. VisM 701).
(*3) Der erste Begriff (nibbidā, 'Abscheu') bezeichnet das Stadium des intensiven Hellblicks (VisM 777), während sich der zweite Begriff (virāga) auf die Pfaderreichung (Stromeintritt usw). bezieht.
(*4) Dies bezeichnet das Pfadergebnis (oder den Fruchtzustand; phala) der Heiligkeit sowie das hierauf folgende Rückblickwissen (paccavekkhana-ñāna).
http://www.palikanon.com/angutt/a05_021-030.html#a_v24 (nicht signierter Beitrag von 84.174.125.231 (Diskussion) 12:22, 15. Okt. 2010 (CEST))