Diskussion:WAS-2104
Wartezeit in der DDR?!
[Quelltext bearbeiten]"...lag die übliche Wartezeit bei bis zu 15 Jahren". Da fragt man sich natürlich, wie bei einem Produktionsbeginn im Jahre 1979 überhaupt jemals eines dieser Autos ausgeliefert werden konnte. Selbst wenn es sich dabei um ursprüngliche Bestellungen für den Lada Zhiguli gehandelt hätte, der ab 1970 gebaut wurde, hätten die ersten Ladas ja erst seit 1985 auftauchen können. Vielleicht kann jemand aufgrund eigener Erfahrungen diese Angabe bestätigten oder widerlegen? --Vicki Reitta (Diskussion) 01:47, 31. Dez. 2012 (CET)
- Als ich meine Autobestellung in Dresden abgab, konnte ich nur zwischen Trabant und Wartburg wählen. Die Wartburg-Bestellung hatte den Vorteil, daß man damit auch die importierten Autos (welche es denn nach rund 15 Jahren sein würden, wußte logischerweise niemand, denn der IFA-Vertrieb importierte immer wieder wechselnde Typen und erhielt immer wieder wechselnde Kontingente zugeteilt) kaufen konnte, wenn man dann irgendwann mal endlich an der Reihe war. Das konkrete Verfahren wechselte auch immer wieder, je nach konkreter Situation und dann auch noch nach Laune der Mitarbeiter. Ein konkretes Beispiel: Nach 15 Jahren war die Wartburg-Bestellung zuteilungsreif, man ging also zum zuständigen IFA-Vertrieb und dann wurde einem gesagt, welches Auto man kriegen kann, das war dann im schlimmsten Fall wirklich genau ein einziges Modell, sagen wir mal ein Wartburg Limousine in der S-Ausstattung (über Farbe reden wir nicht, die spielte keine Rolle, man nahm was da war). Da konnte man Ja sagen oder weiter warten. Im günstigeren Fall standen mehrere Modelle zur Wahl, sagen wir mal Wartburg Limousine in normaler und besserer Ausstattung (vielleicht sogar mehrere Farben!) und evtl. sogar ein Tourist, wobei man auf den Tourist eigentlich noch ein Jahr länger warten konnte, denn Kombis waren begehrt, da in der Mangelwirtschaft immer etwas zu transportieren war, denn die begehrte Ware gab es dann immer am anderen Ende (der stadt, des Kreises, des Bezirkes, der Dädärä). Wenn man jetzt aber den zugeteilten Wartburg nicht wollte, dann konnte man durch eine weitere Wartezeit von bis zu drei Jahren sich gewissermaßen "sein" Lieblingsmodell zuteilungsreif machen. Dann kam nach vielen vielen Monaten eine Karte vom IFA-Vertrieb und man ging wieder hin, dann war es endlich soweit und man bekam das Wunschmodell, wobei für importierte Fahrzeuge immer galt, daß sie überhaupt in der DDR verfügbar sein mußten. Es gab relativ sichere Kontingente, so war Skoda und Lada eigentlich jedes Jahr im Programm, lediglich die Modelle wechselten ein wenig, so gab es den Lada-Kombi nicht jedes Jahr. Alle anderen Import-Typen außer Skoda und Lada waren dann Zufallstreffer, wobei Dacia immer wieder über mehrere Jahre angeboten wurde (erst der 1300er, der als R12-Lizenz noch einigermaßen ging, später der verschlimmbesserte 1310, eine qualitativ unterirdische Sache, selbst für DDR-Verhältnisse ein furchtbar verarbeitetes Auto), Polski-Fiat mit dem 125p gab es in den 70ern und um 1980 hörte das dann auf, da spielten sicher die Probleme in Polen eine Rolle; dann gab es aus Jugoslawien den Zastava 1100 (Abart vom Fiat 128) ab Mitte der 70er in kleinen Kontingenten, das hörte aber auch wieder auf, allerdings könnte es einen poln. Lizenzbau des Zastavas noch danach in der DDR gegeben haben, war dann der 1100p. In den 60ern und 70ern gab es Moskwitsch 408, 408IE und 412, aber ich glaube Ende der 70er war Schluß mit dem Mossi-Import, die Pseudo-2140 die man sah, waren umgebaute 412 (Unfallschäden mit 2140-Teilen repariert, gut zu erkennen, daß oft nur der Bug vom 2140 waren); übrigens in den 60ern gab es die Mossis ohne Wartezeiten bis gegen 1968, sowohl der 408 IE als auch der 412 vom Opa waren ohne nennenswerte Wartezeit geliefert worden, waren aber zu der Zeit die einzigen Modelle ohne Wartezeit, da mußte selbst auf den Trabi schon gewartet werden, allerdings relativ kurz, ich glaube zwei oder drei Jahre. Der Sapo 966 war auch mal recht kurzfristig lieferbar.
- Zurück zum Kauf-Procedere der Importwagen: Wer einen WAS 2105 oder 2107 ganz normal kaufen konnte, der hatte im allgemeinen eine 15 Jahre alte Wartburgbestellung laufen und hatte dann die Chance einen Lada zu kaufen. Manchmal wurde man gefragt, ob man auf die zuteilungsreife Wartburgbestellung einen Wartburg oder einen XY (was eben gerade als Import da war, meistens also Skoda oder Lada oder auch Dacia oder eben was seltenes wie VW Golf II oder Mazda 323 oder Citroen GSA Pallas oder Fiat 131 oder die Jahre vorher gab es mal VW Golf I oder Peugeot 305 oder Fiat Ritmo; die 1000 Volvo 244 im Jahre 1978 waren ein Kapitel für sich, die waren für spezielleres Klientel wie Künstler, Wissenschaftler, Politiker und andere Bevorzugte gedacht, Kurt Masur fuhr meines Wissens einen Volvo) haben wollte, wenn man konkret ein bestimmtes Modell haben wollte, dann konnte das eben durchaus weitere zwei oder drei Jahre Wartezeit bedeuten. Daraus resultierten dann die Wartezeiten von insgesamt 17 Jahren (was höheres habe ich nicht gehört, wobei die 17 Jahre schon surreal genug waren/sind). Wobei zu beachten ist, daß die Wartezeiten Ende der 70er Jahre noch nicht bei 15 Jahren waren; die Wartezeiten im Bereich 14 bis 17 Jahre waren in der zweiten Hälfte der 80er Jahre üblich geworden. Somit konnte man 1982/1983 die ersten 2105 mit einer etwa 10 Jahre alten Bestellung erstehen, hing auch vom Wohnort ab, in einigen Bezirken hatte man bessere Karten (das wechselte aber auch durch die Planwirtschaft, dann kamen noch Sonderkontingente wie 1987 für Berlin wegen der 750-Jahr-Feier...). Damit es noch unübersichtlicher wird, wurde das ganze System noch etwas durcheinandergebracht durch die offiziellen Preise, denn es gab schon manchmal bedeutende Preissprünge (der Lada 2106 kostete unter 25.000 Mark, der 2107 kostete kurze Zeit später einige Tausender mehr) und deswegen erfreuten sich manche Modelle größerer Beliebtheit (wobei das "Preisproblem" in den 80ern jedes Jahr weniger wichtig wurde, die Leute besorgten sich schon das Geld, der Autohandel der Privatleute spielte da jedes Jahr eine größere Rolle und die Preise stiegen immer mehr, so war 1988 ein Mazda 323 für 70.000 Mark von privat recht problemlos zu kaufen, wobei hier angemerkt sein soll, daß der Mazda da auch schon kein Neuwagen mehr war sondern schon mehrere Jahre alt war und offiziell mal rund die Hälfte gekostet hat; die Faustformel doppelter Neuwagenpreis minus 1000 Mark je Jahr Fahrzeugalter klappt nicht immer; die Frage woher jemand 70.000 Mark hatte ist ein Thema für sich, da gibt es diverse Varianten und keine davon ist so etwas wie ein Banküberfall, im schlimmsten Fall war es nicht versteuertes Geld von Handwerkern oder aber aus der Feierabendarbeit, wobei die Behörden da oft drüber wegsahen, weil die Arbeit dringend erforderlich war und wieder einen Mangel etwas reduzierte, davon abgesehen war die DDR-Führung durchaus nicht gegen hohe Kfz-Preise, denn dadurch wurde ordentlich Geld abgezweigt, ähnlich war es ja mit den teuren Farbfernsehern, da ging es um Kaufkraftabschöpfung, ist aber alles ein riesiges Thema für sich...) --Rajiv (Diskussion) 12:10, 6. Mär. 2013 (CET)
Modellvarianten
[Quelltext bearbeiten]Der Lada Nova war einzig nur das Modell 2105. Nova bedeutet neu und betrifft die neue Optik gegenüber der, stärker auf den Fiat 124 basierenden, Vorgängermodellen. Bei Lada sind die Modellvarianten eher eigen. Es gab offiziell bei AwtoWAS z.B. den Nova Kombi, sondern der 2104 war ein eigenes Modell.
Der 2107 ebenfalls und hat, bis auf ein paar optische Einigkeiten nichts mit dem 2105 (NOVA) gemein, auch er war ein eigenständiges Modell. Lada Nova war nur der WAS 2105. (nicht signierter Beitrag von Lenz95 (Diskussion | Beiträge) 00:24, 14. Okt. 2015 (CEST))
- Ich gehe da mit, eigentlich bräuchte jedes Modell ein eigenes Lemma. --AxTi (Diskussion) 20:19, 5. Aug. 2017 (CEST)
Stößel und Kipphebel
[Quelltext bearbeiten]Mir war so, als hätte der Lada-Motor Schlepphebel gehabt, wie sie auch hier zu sehen oder (doch wenigstens zu erahnen) sind. Jedenfall deutet nichts auf Stößel und Kipphebel hin. Allerdings ist es nicht der genau gleiche Motor (1500 statt 1300) --Tomatenbrille (Diskussion) 23:40, 20. Feb. 2020 (CET)
Explosionsdarstellung --Tomatenbrille (Diskussion) 23:49, 20. Feb. 2020 (CET)
- [1] Danke für den Hinweis! Viele Grüße, --Johannes (Diskussion) (Aktivität) (Schwerpunkte) 00:15, 21. Feb. 2020 (CET)
Zylinderkopfhaube
[Quelltext bearbeiten]--Tomatenbrille (Diskussion) 08:56, 22. Feb. 2020 (CET)
- Nein, das ist aber nicht der hier behandelte Wagen und Motor. Viele Grüße, --Johannes (Diskussion) (Aktivität) (Schwerpunkte) 09:50, 22. Feb. 2020 (CET)
2104
[Quelltext bearbeiten]Ich hatte 1986 auch die 'Ehre', so ein Teil nach 17 Jahren Wartezeit zu erwerben. 425 kg Zuladung waren ja nun auch nicht so das Wahre, habe mich aber wohl nie so genau daran gehalten. Der 'Russe' hat es auch schadlos verkraftet. Was aber interessant währe, wieviel Liter hat das Teil mit umgelegter Rücksitzbank geschluckt. Ich schätze so um die 1.500 Liter, bei geschicktem packen. Ansonsten automobiltechnische Steinzeit - in meinen Erinnerungen. Seit dem nur noch Passat Variant ... :-)