Diskussion:Walzbach (Pfinz)

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Letzter Kommentar: vor 5 Jahren von Holmium in Abschnitt Walzbach_(Pfinz)#Hungerquelle
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Walzbach_(Pfinz)#Hungerquelle

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Ich bin mir nicht sicher, aber in diesem Zusammenhang ist "verdammt" vermutlich wörtlich zu nehmen im Sinne von abdämmen, verstopfen. --91.2.116.7 10:25, 29. Aug. 2019 (CEST)Beantworten

Hatte das beim Lesen auch gedacht. Dann hieße es allerdings verdämmt mit Umlaut, das korrekte Verb ist verdämmen (mit einem Damm abriegeln), ähnlich wie dämmen und eindämmen. --Holmium (d) 10:30, 29. Aug. 2019 (CEST)Beantworten
Der Satz in der Quelle lautet: Anno 1800 ist bemeldeter Brunnen eingetrocknet, da wurde das Loch zugeworfen und die Quelle zu verdammen gesucht, es war aber vergebens. DWDS, Grimm. Die Bedeutung "verfluchen" ist die deutlich häufigste, eine Bedeutung "abdichten" finde ich nicht, die Bedeutung "mittels eines Dammes absperren" gibt es selten, es erscheint mir nur leidlich sinnlos, einen Damm um eine Quelle zu bauen. In Karten des Oberrheins aus dem 19. Jhd heißen Dämme, mit denen Seitenarme geschlossen wurden Zugemäch (oder Zugemech?). Das heutige Quellloch sieht einer Doline sehr ähnlich. Ein paar Kilometer weiter ist Karstgebiet, dort hatten die Bauern offenbar die Gewohnheit, Dolinen zuzuschütten. Eine der Dolinen dort heißt Geiriges Loch, weil sie sich einfach nicht zuschütten ließ. Gegen Verfluchen spricht vielleicht, dass Wössingen evangelisch war -- so spontan würde ich Quellenverfluchen für eher katholisch halten. --Hozro (Diskussion) 21:36, 29. Aug. 2019 (CEST)Beantworten
Evangelisch oder katholisch spielt hiernei meines Erachtens keine Rolle. Ein Großvater von mir mit wenig Zuneigungen zu den „Katolen“ war Schreiner. Traf er mit dem Hammer mal einen Fingernagel, dann konnte man mit Verwunderung hören, dass er anscheinend den gesamten katholischen Heiligenkalender kannte und den schneller herunterrattern konnte als ein geübter Katholik den Rosenkranz beten. Das üble, widerständige, verdammte Loch hier ist vergleichbar.
Aber in der Zeit muss man auch mit Schreibfehlern bei Schultheißen rechnen. Auch heute noch gibt es in manchem Dorf manche Straße, die einen Vornamen hat und schon als Neugeborene den Doktortitel trägt: Dr. Hans Müllerstraße usw. Ich würde die Verlinkung deshalb lieber rausnehmen, wer weiß schon genau, was der gute Mann gemeint hat.
--Silvicola Disk 22:37, 29. Aug. 2019 (CEST)Beantworten
Entlinken klingt gut -- ich warte mal noch paar Tage auf andere Meinungen. Ich hab mir unter "Verdammen" eine offizielle Veranstaltung mit Pfarrer usw. vorgestellt, mit "Show" und Unterhaltung. Und darauf versteht sich m.E. die katholische Kirche doch besser als die evangelische. --Hozro (Diskussion) 08:01, 30. Aug. 2019 (CEST)Beantworten
«die Quelle zu verdammen gesucht, es war aber vergebens» deutet mir aber schon stark auf eine alte Schreibung von verdämmen, denn: eine Quelle zu verfluchen, es war aber vergebens - was soll denn das bedeuten? Plausibler ist da: man versuchte des plötzlichen Anspringens und Versiegens der Quelle Herr zu werden, freilich vergeblich, da mag schon jemand auch geflucht haben - aber als offizielle 'vergebliche' Veranstaltung?? Versuchte man nicht einfach nur zu kanalisieren durch Dammerrichtung? Das passt auch in die damalige Zeit. Mehr würde ich nicht wagen wollen, hineinzuinterpretieren. --Holmium (d) 08:14, 30. Aug. 2019 (CEST)Beantworten