Diskussion:Warten auf die Barbaren
beziehungsproblem
[Quelltext bearbeiten]Der Artikel vermerkt, dem Magistrat bleibe die Lebensauffassung der jungen Barbarin völlig fremd. Von diesem inhaltlich zweifelhaften Satz sollte sich die Redaktion trennen. Die "Lebensauffassung" der Frau ist nicht das Hindernis, sondern eine in all ihrer Komplexität und doch stimmig geschilderte Unfähigkeit des Ich-Erzählers, der sich mit Fundstücken aus seiner sozialen Umgebung und ethnologischen Ausgrabungen umgibt. Für sein Liebesleben aber bleibt das Rollenmuster von Freier und Prostituierter bestimmender als das Fremde, dessen Empfindung Kennzeichen höchster Intimität ist. Die Angst vor dem Fremden erscheint somit als ein Auswuchs der Liebesunfähigkeit, und der Magistrat bekennt am Schluß, dass sein eigener Begriff von Humanität und der Zynismus des Obersten zwei Aspekte derselben seelischen Struktur sind. 178.19.232.3 13:27, 17. Aug. 2014 (CEST)