Diskussion:Wasserfall (Rakete)
Einsatz ??
[Quelltext bearbeiten]Hallo, die Wasserfall Flugabwehrrakete kam selbstverständlich noch vermehrt zum Einsatz! Z. b. in Mainz!
Auch ich habe Quellen die 50 Versuchsmuster benennt, die mit großem Erfolg gegen amerikanische Bomberverbände getetste worden sein sollen. --ChikagoDeCuba 15:58, 15. Apr 2006 (CEST)
Quelle für Einsatz von http://www.infobitte.de/free/lex/ww2_Lex0/w/wasserfall.htm ==> Wasserfall Zweiter-Weltkrieg-Lexikon copyright © 2003 ff by ICA-D @ infobitte.de Navigation: InfoBitte.de » WK2-Lexikon Gesamt-Index » Rubrik-Hauptseite
Washington « | -blättern- | » Wassermann Wasserfall, dt. Flak-Rakete, im Auftrag des Heereswaffenamtes seit Herbst 1943 von W. v. Braun entwickelt; erster Testschuß 28.2.1944. Die 7.87 m lange W., eine Flüssigkeitsrakete von 8,000 kp Schub mit einem Startgewicht von 3.3 t und einem 100-kg-Gefechtskopf, war eine verkleinerte V 2 mit kurzen Flügeln und 8.8 cm Durchmesser. Sie wurde senkrecht gestartet, zu Beginn des Fluges auf einem elektr. Leitstrahl gesteuert und in bis zu 25 km entfernte Ziele gebracht. Anfangs hatte sie einen opt. Lenkkopf, erhielt aber später einen Infrarotsuchkopf 'Hamburg'. Die rd. 50 Versuchsmuster erzielten gute Ergebnisse gegen alliierte Bomberpulks, doch wurde die Entwicklung zugunsten der Konzentration auf die V 2 Ende Februar 1945 eingestellt.
--ChikagoDeCuba 23:59, 15. Apr 2006 (CEST) (Außerdem zu beachten Datum Ersteinsatz 28. Februar !!!)
- Also ich würde dieser Quelle schon aus dem Grund misstrauen dass hier die Wasserfall als verkleinerte V2 bezeichnet wird, was ja wohl ziemlicher Unsinn ist. Auch die Aussage die Wasserfall sei ursprünglich mit einem Infrarotsuchkopf ausgestattet gewesen ist doch abenteuerlich - man hat zu dieser Zeit an einem Infrarotkopf gearbeitet aber zu behaupten dieser Kopf sei sozusagen zunächst der Standart der Rakete gewesen ist doch abenteuerlich.
- Tatsächlich ist es bei 50 gebauten Exemplaren und 40 dokumentierten Erprobungsabschüssen extrem unwahrscheinlich, dass dabei überhaupt scharfe Schüsse waren (im sinne eines Kriegseinsatzes) und dann auch gleich mit Erfolg. Hat jemand exakte Agaben wann und wo von wem damit auf Bomber geschossen worden sein soll? Von den Testgeländen wohl kaum und da es überhaupt nur ein paar Raketen gab die man dann irgendwo auf gut Glück hätte aufstellen können und es außerhalb des Tesgeländes keine "Abschussrampen" und geschulte Mannschaften gegeben haben dürfte, halte ich die Aussge in der Einleitung für in höchstem Maße fragwürdig! Man schaue sich einmal an wie viele Tests es mit der A4 gegeben hat Liste der Versuchsstarts der A4-Rakete. Die Nummerierung ist da z. T. nicht so ganz einfach nachzuvollzienen, aber überschlagen waren das vor dem ersten Kampfeinsatz über 400 Teststarts und da wollt ihr hier erzählen die Wasserfall hätte man mit 20 oder 30 Tests einsatzklar bekommen und dann gleich ein paar erfolgreiche Abschüsse von Bombern hingelegt? Dabei ist ein erfolgreicher Einsatz einer A4 dagegen ja ein Kinderspiel weil man massig Zeit. Ich denke für so eine Aussage brauchen wir wirklich handfeste Fakten als oben genannte Internetseite, denn realistisch ist das nicht.--WerWil 16:20, 4. Sep 2006 (CEST)
V3 ?? nein !!
[Quelltext bearbeiten]"Auch war die Rakete unter dem Namen V3 bekannt." ==> Habe dies Passage entfernt, da unter V3 zurecht das "fleißige Lieschen" beschrieben ist, und nicht die "Wasserfall"-Rakete. Als Luftabwehr-System gehört die Rakte nicht in die V-Klassifikation --ChikagoDeCuba 15:58, 15. Apr 2006 (CEST)
V2?
[Quelltext bearbeiten]Ich weiß nicht, ob man überhaupt hier auf die V2 hinweisen muss. Meines Wissens nach, ist das einzige, was diese beiden Waffen gemeinsam haben, dass sie beide Raketen sind. Die Betankung mit Ethanol und O2 (liq) -wie bei der V2 ist für eine Rakete, die möglicherweise wochenlang irgendwo "ready to launch" in Bereitschaft steht, bis ein Angriff in der Nähe stattfindet und sie benötigt wird, völlig obsolet. Auch der bereits bekannte und erbrobte Walther-Antrieb eignete sich nur für Maschinen, die wenige Minuten vor dem Start betankt werden konnten, ein Ablassen des Kraftstoffs war höchst brisant, da das H2O2 nur in gekühlte Tanks eingefüllt werden durfte. So entwickelte man (?) einen Raketenmotor, der ohne O2(liq) auskam und dessen stabiler Flüssigtreibstoff mit N2 aus einer Druckgasflasche aus den Tanks gepresst wurde. Dementsprechend war eine Kraftstoffpumpe, wie sie zu v.Brauns großen Leistungen zählt unnötig. Das Leitsystem der V2 war ein gänzlich anderes, die V2 wurde mit Leitflossen im Schubstrahl gelenkt, diese Flossen mussten aus Graphit sein, Deswegen musste der Schubstrahl stets im reduzierenden und nie im oxidierenden Gemisch gehalten werden, damit die Leitwerksflossen nicht in Sekundenbruchteilen wegbrannten (o2Liq + Kohlenstoff = Bumm) Da dies für die Wasserfall viel zu kritisch war (die V2 wurde vornehmlich in ruhigen, dunklen Nächten abgeschossen, damit man sich viel Zeit für Checkliste und Protokll lassen konnte, keinesfalls während Fliegeralarm) Dem entgegen waren die Heckflossen der Wasserfall reine Stabilisierungsflossen, die "in Schulterhöhe" angebrachten vorderen Flossen dienten als Leitwerk. Der Unterschied in der Ballistik ist der, dass die V2 ständig beschleunigen musste, um steuerbar zu bleiben, Ruderausschläge, wie sie nötig wären, um die Rakete bei abnehmender Geschwindigkeit noch (ausreichend für eine Flugabwehrrakete) zu steuern, konnte das Servowerk nicht vollbringen. Nun zur Zündung: die V2 wurde bei Aufschlag gezündet, ein Zeitzünder sprengte die Rakete einige Minuten nach ihrem vorausberechneten Einschlagen, damit ein Blindgänger nicht geborgen werden konnte, denn der Flugrechner war eines der bestgehütetsten Rüstungsgeheimnisse aller Zeiten. Die Stabilisierung im Flug geschah bei der V2 durch zwei Kreisel (ein einachsiger gegen das Rollen, ein zweiachsiger gegen das Abdrehen/abkippen) Die Wasserfall hatte nur einen Kreisel, der sie vom Rollen abhalten sollte, die Steuerung erfolge in zwei Arten: einmal sollte ein Leitstrahl die Rakete ins Ziel lenken, problematisch war hier, dass der Leitstrahl in Wirklichkeit ein Kegel ist, der in 10.000 Fuß Höhe schon den Querschnitt eines Bomberschwarms hat! Ein anderes System basierte auf eine Steuerung "per Joystick", wo per FM-Signal die Rakete um zwei Achsen gesteuert werden konnte, In beiden Fällen wurde die Sprengladung über ein codiertes Funksignal (zusammenkommen dreier gleichzeitig geschalteter, engbandiger Frequenzen) gezündet. Die Rakete hatte wahrscheinlich noch eine Selbstzerstörung, dass sie nicht am Boden etwas zerstörte, wenn sie irgendwo einschlug. Eine Zeitzündung wie bei Flak-Granaten kam jedenfalls nicht in Frage, da die Raketen bei einer Zielanflugsgeschwindigkeit von Mach 2,2-2,5 eine zu große Ungenauigkeit gehabt hätten. Die Detonationshöhe einer Flakgranate läßt sich schließlich bei Kennen der ballistischen Eigenschaften zeitbezogen sehr exakt voraussagen. Gruß, --Slashatdot 15:37, 1. Jul 2006 (CEST)
- Pulk wird angegriffen: Anläßlich der Luftüberlegenheit der Allierten war es gar nicht nötig wochenlang zu warten, außerdem war das Einfliegen in der Regel immer rechtzeitig bekant, so daß genug Zeit zum Betanken war. Einflugschneisen der großen Pulks wiederholten sich. Die Rakete hätte den einzelnen Bomber auch nicht treffen müssen. Durch das enge Pulk-fliegen bestand durchaus eine realistische Chance durch Nahtreffer einen Pulk auseinander zu sprengen und vieleicht auch eine Maschine zum Absturz zu bringen. Deshalb dürfte es nach den Überlegungen auch keine Rolle gespielt haben, das in 10km Höhe der Kegel des Leitstrahls so breit wie der ganze Pulk war, denn geanu dieser Pulk wurde ja in seiner Gesamtheit angegriffen. Die Luftwaffe hat auch mit einer primitiven Variante experimentiert. Ein Jagdbomber setzte sich über den Pulk und warf eine zeitzündergesteurte Bombe von obne in den Pulk rein. Bei exakter Ausführung war dann tatsächlich der Pulk gesprengt. Allerdings war die Ausführung schwierig, da die Begleitjäger bald die Bomber bis zum Ziel schützen konnte und immer mehr wurden. Ein Konzept einen Sprenkörper per Rakete in den Pulk zu bringen und durch Nahzündung den Pulk zu sprengen, war also durchaus erfolgversprechend und warum sollte das nicht auch schonmal erfolgreich geklappt haben. Letzendlich ist es eine rein ballistische Berechnung, wie bei der normalen Flak auch, nur das die FLAK-Granate sich sozusagen selbstantreibt, eine größere Reichweite hat, vom Boden nachgesteuert werden konnte (zumindest sollte) und der Sprengkopf weit größer war als etwa bei einer 8.8 oder 12 cm FlaK, eben um die Ungenauigkeit des Anfluges zu kompensieren.
Bei dem (geplanten) Infra-Rotkopf dürfte es sich um eine primitive Ausführung eher im Sinne eines Näherunszünders gehandelt haben (Max-Wert Infrarot = Pulk = Bumm) und nicht um eine komplexen Nachjustierung im Sinne einer Steuuerung heutiger Luftabwehrraketen, die Einzelziele angreifem und diese verfolgen können müssen. --ChikagoDeCuba 16:41, 7. Nov. 2006 (CET)
das mit dem wasserstoff hab ich mal rausgenommen,der war nie in einer v2 drin.--Grenzdebiler 15:52, 16. Jun. 2007 (CEST)
Mängelliste
[Quelltext bearbeiten]So, der Artikel ist vorläufig fertig. Allerdings hab ich da wohl noch ein paar Mängel reingebaut, die behoben werden sollten:
- die Bachem Ba 349 hatte einen Walter-Antrieb, nur Feststoffraketen zur Überwindung der kritischen Beschleunigungsphase, das hatte ich falsch in Erinnerung,
- einzelne Links müssen noch eingefügt werden,
- der Artikel zur Enzian (Rakete) könnte stärker mit diesem hier vernetzt werden. Im Moment sieht es so aus, dass die 5 deutschen Raketenprojekte (Natter, Wasserfall, Enzian, Me163, V1, V2, die raketenbetriebenen Gleitbomben, etc) völlig unabhängig von einander und an einander vorbei arbeiteten. Das mag daran liegen, dass von Braun früh ins Visir von Himmler geraten ist, und von anderen Projekten fern gehalten wurde. Ich hab keine Ahnung, aber DASS es so war, liegt nun mal auf dem Tisch, WARUM es so war, wäre cool rauszufinden.
Gruß, --Slashatdot 00:18, 14. Jul 2006 (CEST)
Die Bemerkung das Festbrennstoffe nicht geeignet waren, weil sie sich bei Lagerung chemisch verändern und dann das Abbrandverhalten verändert ist kann kaum der Grund für eine Entscheidung zugunsten eines Flüssigkeitsantriebes gewesen sein. Zwar trifft das ganz allgemein wohl zu, aber selbst von 70 Jahren gab es schon Festbrennstoffe, die hinreichend stabil waren und in der hier formulierten Absolutheit - also damit auch für heute geltend - ist das auf jedefall Unsinn. Feststoffrakten sind schließlich Standart in der Luftabwehr und das nicht erst seit gestern, siehe Nike Hercules.--WerWil 16:32, 4. Sep 2006 (CEST)
- Naja, slashhatdot wird wegen seiner mangelnden Bereitschaft zur Aufnahme von Fakten maximal Schönheitschirurg werden, insofern ist sein Input als auch sein weiteres Wirken "eher belanglos". Trotzdem ist die technokratische Attitüde irritierend (mein Euphemismus für: zum Kotzen) <eg>
- Also: Dies ist eine offene Enzyklopädie, Du kannst hier eigene Änderungen vornehmen, wenn Du's drauf hast. Mich so anzupöbeln ist jedenfalls unter aller Sau.
@Feststoffraketen: Ja, es gab auch damals schon gut funktionierende Feststoffraketen, diese waren jedoch viel kleiner (Gesamtschub) und hatten eine kürzere Brenndauer. Sie wirkten zudem meist als Booster, d.h.: sie halfen ein Flugzeug zu beschleunigen, bei dem immernoch ein Pilot am Knüppel saß und gegensteuern konnte, so eine Schubungenauigkeit auftrat. Ein weiteres Problem von Feststoffraketentreibstoffen ist, dass sie ziemlich rasant explodieren können, wenn sie fehlerhaft gezündet werden. (das gilt nun für Flüssigraketen genauso, aber man kann noch eher regulierend eingreifen. Explosivität ist zudem erst gegeben, wenn die Komponenten auf ein mindestmaß miteinander vermischt sind, Feststoffraketentreibsätze sind es ja schon im Auslieferungszustand.)
Gruß, --Slashatdot 01:31, 29. Nov. 2006 (CET)
Ja, das stimmt schon. Wenn eine Feststoffrakete abbrennt, vergrößert sich durch den Schwund an Brennstoff die Brennkammer. Eine Feststoffrakete benötigt aber immer eine Düse um steuerbar zu sein. Die vergrößerte Brennkammer erschwert den Abzug der Brenngase, was eine Erhöhung des Afterloads bedeutet und einen Temperatur- und Druckanstieg begünstigt. Dies führt wieder zur Abrandbeschleunigung bis hin zur kritischen Druckerhöhung in der Brennkammer (die ja zugleich der Brennstoffspeicher ist. Meist führt das zur Explosion. Erst seit kürzerer Zeit kann man so große Feststoffbooster wie beim Spaceshuttle konstruieren. Dabei werden aber immer mehrere auf verschiedenen Seiten verwandt, um Schubungleichheiten statistisch zu kompensieren. Trotzdem ist die challenger explodiert.
--128.176.16.36 22:40, 13. Dez. 2006 (CET)
Die Challeger ist aus ganz anderen Gründen Explodiert (defekter Dichtungsring) und die booster bestehen nicht aus mehreren Raketen. Das belegt hier also wohl nichts. Ich wäre dafür die ganzen Ausführungen zu den angeblichen Nachteilen der Feststoffrakten zusammenzustreichen. Vor und Nachteile von Feststoffrakteten gehören nicht hierhin (sondern in den Artikel Feststoffrakete) und ob irgend was davon Grundlage der Entscheidung für den gewählten Antrieb der Wasserfall war, ist doch komplette Spekulation --WerWil 16:27, 16. Jun. 2007 (CEST)
Diese Formulierung halte ich in der Verkürzung für falsch: Bereits 1942 begann sich die Jägerkrise mit der allierten Luftüberlegenheit abzuzeichnen. Viele deutsche Piloten kamen in der Luftschlacht um England um oder wurden gefangen genommen. Zudem fehlte es an Jagdflugzeugmustern, die es in Punkto Bewaffnung mit den massiv gepanzerten Bombern aufnehmen konnten und sich dabei noch gegen die zahlenmäßig überlegenen Geleitschutzstaffeln vermittels Wendigkeit und Steigleistung hätten durchsetzen können. Das unter Jägerkriese velinkte Jägernotprogramm zeichnete sich 42 wirklich nicht ab. Die Panzerung der Bomber war nicht das Problem, noch nicht mal deren Bewaffnung, die Langstrecken Begleitjäger brachen der deutschen Jagdwaffe das Genick. Das ist hier auch im Grunde nicht wirklich notwendig. Es würde m. E. der Hinweis genügen, dass die deutsche Luftwaffe nicht in der Lage waren die Bomberverbände erfolgreich abzuwehren. --WerWil 11:47, 2. Jan. 2008 (CET)
Zusammenhang zur Entwicklung von Aerosolbomben (als Sprengkopf) durch Mario Zippermayr
[Quelltext bearbeiten]Hier artikel aus der FAZ Massenvernichtungswaffe
Großvaters Vakuumbombe
Von Rainer Karlsch
Russlands neue Vakuumbombe 24. September 2007 Ausgerechnet am 11. September zeigte das russische Fernsehen Bilder vom Test einer neuartigen Bombe. Nach Darstellung russischer Militärs handelte es sich dabei um die weltweit stärkste konventionelle Waffe. Ihre Sprengwirkung sei der taktischer Kernwaffen vergleichbar. Der russische Fernsehsender ORT nannte sie den „Vater aller Bomben“. Denn es gab ja schon die „Mother Of All Bombs“ (Moab) der amerikanischen Air Force. Sie heißt eigentlich „Massive Ordnance Air Blast Bomb“ und wurde am 11. März 2003 in Florida getestet. Nun nehmen die russischen Entwickler für sich in Anspruch, ihre rund sieben Tonnen schwere Bombe sei wesentlich stärker als der 9,5 Tonnen schwere amerikanische Superkracher.
In den russischen Verlautbarungen war von einer Bombe „völlig neuen Typs“ die Rede. Doch in Wahrheit ist das Prinzip hinter dieser sogenannten Vakuumbombe keineswegs neu. Es wurde während des Zweiten Weltkrieges im Machtbereich des nationalsozialistischen Deutschlands entwickelt.
Mechanismus längst bekannt
Ihre wahren Erfinder gehörten zu einer Gruppe unter Leitung des österreichischen Physikers Mario Zippermayr. Freilich kam dies erst jetzt heraus, nachdem vor wenigen Jahren einige - längst nicht alle - amerikanische und britische Unterlagen über deutsche Waffenentwicklungen freigegeben wurden.
Zippermayr wurde 1899 in Mailand als Sohn eines Unternehmers aus Steyr geboren. Er studierte in Freiburg und Karlsruhe, wurde 1927 in Wien zum Dr.-Ing. promoviert und 1938 in Physik habilitiert. Bereits im Mai 1933 trat er der in Österreich verbotenen NSDAP bei (Mitgliedsnummer 66) und 1938 der SS. In deren Sicherheitsdienst (SD) war er zunächst Mitarbeiter des Leitabschnitts Wien, leitete dann aber seit 1939 das kartographische Institut der Hauptvermessungsabteilung Wien.
Seit Kriegsausbruch diente er bei einer Flak-Ersatzabteilung in Regensburg. Die Tätigkeit Zippermayrs für die Luftwaffe und der Aufbau seines Forschungsinstituts dürften erst 1942 begonnen haben. Umso erstaunlicher waren die raschen Fortschritte der Gruppe. Zippermayr war allerdings nicht ihr wissenschaftlicher Kopf, sondern ihr dem Nazi-Regime treu ergebener Manager.
SS versuchte Sprengsatz fronttauglich zu bekommen
Nach den Angaben des amerikanischen Forces Austria Counter-Intelligence Corps arbeitete seine Gruppe mit 35 Mitarbeitern in Wien und Lofer, Tirol. Wichtigstes Forschungsprojekt war die Entwicklung eines hochexplosiven Sprengkopfes, mit dem die Flak-Raketen „Enzian“ und „Schmetterling“ bestückt werden sollten. Dazu testeten die Wissenschaftler 1943 in der Nähe von Wien einen kleinen thermobarischen Sprengsatz mit 60 Kilo eines Gemisches aus Kohlenstaub und flüssigem Sauerstoff. Dabei gingen noch in einer Entfernung von 1,5 Kilometern Fenster zu Bruch.
Eine Beschleunigung erfuhr das Projekt in der zweiten Hälfte des Jahres 1944, nach der Landung der Alliierten in der Normandie und dem Attentat auf Hitler. Die SS zog nunmehr die modernsten Waffenentwicklungen an sich und versuchte diese noch fronttauglich zu bekommen. Neben zahlreichen abenteuerlichen Ideen gehörten dazu auch technisch sehr anspruchsvolle Projekte wie die Entwicklung von Nervengasen, Raketen und nuklearen Sprengsätzen.
Deutsche hatten „liquid air bombs“
Auch auf das Projekt des SS-Oberscharführers Mario Zippermayr nahm Himmlers Organisation Einfluss - und hier dürfte die Verbindung zwischen Forschern und SS besonders eng gewesen sein. Auch gab es Erfolge zu vermelden. Nach Erkenntnissen, die den britischen Geheimdienst Anfang 1945 erreichten, wurde bei einem Test nördlich von Berlin ein Zerstörungsradius von etwa 600 Metern erzielt. Die Druckwelle entzündete sämtliche Bäume im Zielgebiet und warf sie um. Die Explosion einer Bombe größeren Kalibers soll 1944 auf dem Starnberger See stattgefunden und ein Gebiet mit einem Radius von bis zu 4,5 Kilometern erfasst haben.
Eine solche Waffe hätte die Luftwaffe gut gebrauchen können. Geplant war, sie mit den Flak-Raketen an Flugzeugformationen heranzutragen. Soweit wir wissen, kamen die Raketen allerdings nie zum Einsatz. Doch die neue Bombe hätte auch gegen große Flächenziele eingesetzt werden können. Diese Gefahr war real. Nach amerikanischen Geheimdienstberichten verfügte das deutsche Militär bei Kriegsende über sogenannte „liquid air bombs“. Im National Archive in Washington findet sich ein Dokument, das als Produktionsort solcher „Sauerstoffbomben“ ein Werk im Harz nahe Nordhausen angibt, wo die V2-Raketen gefertigt wurden. Zum Einsatz sind diese fünf Tonnen schweren Bomben nicht mehr gekommen.
Billiger als eine Atombombe
Bis zur Kapitulation besaßen die Siegermächte über die deutsche Superbombe nur vage Geheimdienstinformationen. Trotzdem war man entschlossen, die Technologie umgehend zu studieren und weiterzuentwickeln, natürlich unter strengster Geheimhaltung. So wurde Zippermayr vom Chemical Warfare Service wiederholt befragt, erstmals am 3. August 1945. Bei einer späteren Befragung im Jahr 1949 erläuterte er den Amerikanern, dass man mit „seiner“ Bombe - egal ob mit pulverisiertem Kohlenstaub, mit Benzin oder auch anderen flüssigen Stoffen - die Flächenwirkung einer Atombombe erreichen könne. Zudem sei die Herstellung einer solchen Bombe viel billiger.
Während man andere prominente deutsche Rüstungsforscher gern in die Vereinigten Staaten holte, scheute man bei SS-Mann Zippermayr davor zurück. Doch wurde mehreren seiner Mitarbeiter angeboten, ihre Forschungen im Rahmen der „Operation Paperclip“ in Amerika fortzusetzen. Aber offenbar haben auch die Sowjets vom Wissen der Zippermayr-Gruppe profitiert. Nach einem amerikanischen Bericht musste Heinrich Mache, ein Professor an der Technischen Hochschule Wien, im Oktober 1945 unter sowjetischer Aufsicht Experimente mit Kohlenstaub-Sprengstoffen durchführen.
Ein alter Hut - und eine Massenvernichtungswaffe
Die furchtbaren Früchte der Zippermayr-Truppe blieben nicht nur in den Arsenalen. Als „Druckwellenwaffen“ kamen sie im Vietnam-Krieg und 1969 im sowjetisch-chinesischen Grenzkonflikt am Ussuri zum Einsatz. Der Name stammt daher, dass die Temperaturentwicklungen dieser Bomben noch nicht überwältigend waren. Das änderte sich in den späten achtziger Jahren, als man die Reaktionstemperatur mit beigemengten Partikeln aus Aluminium, Zirkonium oder Titan sowie zusätzlichen Sauerstoffträgern beträchtlich steigerte.
Das Prinzip der thermobarischen Bombe aber blieb dasselbe und ist ein Beispiel dafür, dass die Sieger des Zweiten Weltkrieges nicht nur bei Raketen und Strahlflugzeugen auf das Wissen der Besiegten zurückgriffen. Dass die Technik hinter dem „Vater aller Bomben“ ein alter Hut ist, darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich hier um eine ächtenswerte Massenvernichtungswaffe handelt.
Und was wurde aus Dr. Zippermayr? Er entwickelte nach dem Krieg ein sehr erfolgreiches, „klimatherapeutisches Verfahren“ zur Behandlung von Atemwegserkrankungen in künstlichem Höhenklima. Seine militärischen Forschungen zur künstlichen Erzeugung von Aerosolen werden ihm dabei hilfreich gewesen sein.
Der Autor ist Historiker in Berlin.
Text: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 23.09.2007, Nr. 38 / Seite 70 Bildmaterial: AP
Gescheiterte KLA Disk vom 17. Januar 2008
[Quelltext bearbeiten]Wasserfall war der Name einer deutschen Flugabwehrrakete mit Flüssigtreibstoff, die 1943 entwickelt wurde. Ab 1944 fanden etwa 40 Probeflüge statt. Die Rakete sollte zur Unterstützung von Flak-Batterien gegen hochfliegende Bomber bis zu einer Entfernung von 48 km dienen. Nach dem Krieg war sie Grundlage zur Entwicklung amerikanischer Flugabwehrraketen.
Ziemlich gut gestalteter Artikel. Der Artikel bietet klar strukturiert fundierte Informationen zur ersten wirklichen Flugabwehrrakete. Ich bin nicht der Ersteller des Artikels, bin aber der Meinung, dass er das Prädikat "Lesenswert" durchaus verdient und votiere somit als High Contrast 21:44, 10. Jan. 2008 (CET)
Pro. --Havelbaude Sempf 16:43, 11. Jan. 2008 (CET)
Kontra aus formalen Gründen. Ich finde keinen einzigen Beleg in dem Artikel. Das ist leider Voraussetzung für "Lesenswert". --Kontra
- Zum großen Teil Listenhaft
- Überschrift "Hintergrundproblematik" seltsam, hier werden Begründungen für die Entwicklung der Rakete geliefert, die mir ziemlich konstruiert wirken, u. a. dass sich Abzeichnen einer Jägerkrise, die auf einen Artikel zum Jägernotprogramm verlinkt, der für das hier Dargestellte aber keine sinnvollen Informationen beisteuert. Oder fehlerhafte Formulierung wie "Zudem fehlte es an Jagdflugzeugmustern, die ...", denn die Muster waren vorhanden, diese wurden nur nicht rechtzeitig und ausreichend in die Produktion gegeben. Oder die implizite Behauptung rechnergesteuerte Raketen wären damals eine Möglichkeit gewesen. Nur gab es damals noch gar keine automatischen "Kursrechner" zur Steuerung von Raketen oder Torpedos. V-1, V-2 und Torpedos hatten nur zeitgesteuerte mechanische Kurssteuerungen (bei Torpedos "Federapparat") keine "Rechner". Dies wird später zwar noch richtiger dargestellt, allerdings ist die Bezeichnung "Rechner" dann immer noch irreführend.
- Unter "Bauweise" werden einige Details ausführlich behandelt, vieles Grundlegendes fehlt. Z. B. erfährt man nicht einmal aus welchem Material die Rakete überhaupt bestand.
- Unter "Antrieb" erfährt man zunächst nichts über den Antrieb, sondern etwas über Antriebe die ungeeignet sind. Die Schilderung des eigentlichen Antriebs macht dann weniger als die Hälfte des Abschnitts aus und thematisiert wiederum überwiegend den Treibstoff und nicht den Antrieb. Davon steht aber seltsamer Weise dann einiges unter Bauweise.
- Die "Abschusssequenz" hat einen eigenen Abschnitt und ist damit in der Gewichtung der Gliederung völlig überbewertet. Außerdem wird dort behauptet die Rakete hätte einen Magnetzünder gehabt. Das wird an anderer Stelle aber anders ausgesagt.
- Unter "Wehrtechnische Betrachtung" (an sich auch seltsame Überschrift) kommen Betrachtungen zu strategischen und Produktionsproblemen und politischen Einflüssen, aber nichts zur Wehrtechnik.
- Belege unklar, oder ist das ganze ein Exzerpt des einen als Literatur angegebenen Buches?
- Es wird einmal im Text behauptet, die Wirkung des Gefechtskopfes sei die einer "Luftmine", dann es sei eine "Splitterbombe", schließlich soll es eine Kombination daraus sein. Nur schließen sich diese Zuordnungen aus.
Zitat Luftmine: "...im Vergleich zu konventionellen Sprengbomben um ein Vielfaches stärkere Druckwelle ... die Splitterwirkung dieser Bomben war verhältnismäßig gering."
Zitat Splitterbombe: "... deren Wirkung im Regelfall nur zu einem sehr geringen Teil durch die Detonationswelle ... erzielt wird" - Der Zündmechanismus wäre noch einige Erklärungen Wert. Ein Magnetzünder mit solcher Präzision, dass er überwiegend aus Leichtmetall gebaute Flugzeuge auf hunderte Meter Entfernung "erkennt", wäre damals revolutionär gewesen.
- für mich kaum verständliche Sätze: "Tankpendel waren unnötig, da die Rakete..." und "Das war nur dadurch erreichbar, dass jede Sektion der Waffe eine absolute Aufgabenprioriät besaß:"
--WerWil 19:20, 11. Jan. 2008 (CET)
Avron 08:12, 14. Jan. 2008 (CET)
Kontra Der Artikel hättte Lesenswert-Potential aber davor muss noch einges gemacht werden. Ich schliesse mich den Vorrednern an.--- Zudem fehlte es an Jagdflugzeugmustern, die es in Punkto Bewaffnung mit den massiv gepanzerten Bombern aufnehmen konnten Na ja, massiv gepanzert waren die Bomber nicht. Daran lag es nicht.
- Die Forderungen an eine Flugabwehrrakete. Wurden die so aufgestellt?
- Deutschland hatte in der V-Waffen-Entwicklung, bei Torpedos und Raketentriebwerken bereits entsprechende Erfolge erzielt, um eine Rakete für realisierbar zu erachten. Die Technik ist sehr detailiert dargestellt. Aber als Person wird nur Walter Thiel genannt. So glänzen Genehmiger des Projekts durch Abwesenheit.
- Der Sprengkopf entsprach einer damals aktuellen Luftmine Welcher?
- Der Sprengkopf war eine Kombination aus Luftmine und Splittergranate Was jetzt? Was soll das sein?
- Da die Rakete immer senkrecht abgeschossen wurde, musste nun der Zielanflugwinkel im Kursrechner programmiert werden Wie hat das funktioniert?
- Dies waren allerdings Aufklärungsdaten, die nach der Landung der Alliierten in der Normandie nicht mehr lückenlos zur Verfügung standen, was die gesamte Bomberabwehr beeinträchtigte. Das verstehe ich schon mal gar nicht. Was hat damit die Landung in der Normandie zu tun? Was bedeutet hier lückenlos, was für Aufklärungsdaten?
--Avron 20:53, 13. Jan. 2008 (CET)
contra Alberne Ausdrucke wie aktuelle Flugkörper (wann zeigenössisch?) und wehrtechnische Betrachtung lassen mich erschaudern. Das Ganze ist wieder so ein Waffennarrenstück.--Decius 11:52, 15. Jan. 2008 (CET)
- Beleidigend musst du nicht werden, werter Decius -- High Contrast 21:59, 15. Jan. 2008 (CET)
Wenn ein paar Belege drin wären, hätte ich mit Pro gestimmt, aber so... Außerdem gibt es da noch weitere Mängel, die aber alle oben bzw auf der Diskussion des Artikels aufgeführt sind, sodass ich sie hier nicht auch noch einmal aufzählen brauche. Stellt den Artikel nach dieser (offensichtlich) gescheiterten Kandidatur doch nochmal ins Review und bewerbt ihn dann noch einmal! Wenn bis dahin dann alle Mängel behoben wurden, die mir auffielen, steht einem blauen Bapperl eigentlich nichts im Wege. -- AbwartendMemorino 20:31, 16. Jan. 2008 (CET)
Artikel ist nicht lesenswert (Version)--Ticketautomat 00:10, 17. Jan. 2008 (CET)
Abschuß eines Flugzeugs mit Wasserfall-Rakete
[Quelltext bearbeiten]Gelang es überhaupt je mit einer Wasserfall-Rakete ein Flugzeug abzuschießen?
Regenerawas ?
[Quelltext bearbeiten]"Der Raketenmotor wurde nach dem Regenerativ-Kühlprinzip gebaut." ... Da wäre ein Link oder eine kurze Erklärung wirklich hilfreich. Ich hab zwar vielleicht eine Ahnung, was evtl. gemeint sein könnte, aber sicher bin ich nicht. JB. --92.195.52.84 19:46, 9. Apr. 2020 (CEST)