Diskussion:Zarah – Wilde Jahre
Vorschlag für einen Fließtext (Kritiken)
[Quelltext bearbeiten]„Zarah – Wilde Jahre“ wurde in den Rezensionen vielfach als „deutsche Antwort“ auf die über Amazon Video ausgestrahlte US-Serie Good Girls Revolt bezeichnet,[2][9][10], allerdings mit weniger „Glamour und 1970er-Jahre-Charme, denn die Büros bei ‚Zarah‘, so Stern online, sähen „ganz schön piefig aus“.[11] „Was die Serie aktuell mache, sei, so Claudia Schwartz in der Neuen Zürcher Zeitung [12] „der gründliche Blick in die Eingeweide einer Illustrierten, die vorgibt, fortschrittlich zu sein, und gleichzeitig die Würde der Frau mit Füßen tritt.“ Die Kritik am zynischen Medienapparat, so Schwarz, „ist hier oft ähnlich wie bei Helmut Dietls ‚Kir Royal‘ in harmlosem Gesellschaftsgeplauder verpackt und dabei übrigens nicht weniger scharf formuliert.“ Weitaus kritischer äußert sich Sven Sakowitz in der „tageszeitung[13]: Seiner Meinung nach nutzten die Drehbuchautoren und der Regisseur das Thema, „um Klischees abzubilden und sich lustig zu machen – Latzhosen und Vagina-Erkundungen inklusive.“ „Jedes dämliche Geschlechterstereotyp zu bedienen“, wirft auch die Süddeutsche Zeitung [2] den „Zarah“-Machern vor, während Oliver Jungen in der Frankfurter Allgemeine Zeitung [14] zu dem Schluss kommt: „Das Tempo ist hoch, die Dramaturgie gut durchdacht.“ Bei der Serie handele es sich „um einen weiteren erfreulichen Versuch, anderes Fernsehen zu machen, das sich von ZDF-Serien wie ‚Der Bergdoktor‘ oder ‚Bettys Diagnose‘ kategorial unterscheidet.“ Man verzeihe deshalb gern „manche kleine Plumpheit, wenn das Gesamtergebnis derart flott, gutgelaunt und stylish daherkommt.“ „Die Autoren Eva Zahn und Volker A. Zahn haben die Hauptfigur der Zarah Wolf mit großer Sorgfalt gebaut“, stellt der „Tagesspiegel“ fest, und resümiert: „Die Geschichte entwickelt sich parallel zu den Figuren, nichts und niemand wird ausgestellt. ‚Zarah’ ist relevant. Und das Intro zur Serie, ein Lippenstift, der Schreibmaschine, Whiskyglas und Zigarre zerschlägt, zerstäubt, dieses Intro zeigt, dass das ZDF zu neuen Ufern aufbrechen will. Dorthin, wo große Mädels und Jungs mit dem spielen, was eine Dramaserie ausmacht.“ Mit „Zarah“ sei dem ZDF „eine Homage an die Zeit des großen Journalismus gelungen, die zugleich eine Demontage ist“, schreibt Alexander Kühn im Spiegel [9]: „Magazine bestimmten damals, worüber die Republik sprach. Blattmacher waren Fürsten; von Cognac und Zigaretten auf Betriebstemperatur gebracht, drehten sie das große Rad. Frauen waren Staffage.“ Für „beste Fernsehunterhaltung“ hält Rainer Tittelbach auf Tittelbach.tv [15] die Serie „Zarah“: „Realitätsnah, wahrhaftig & pointiert erfunden zugleich, das ist klug, gewitzt, cool, sexy, hat ein stimmiges Tempo.“ Fazit des mehrmaligen Grimmepreis-Jurors: „Der Serie liegt ein gut recherchiertes Drehbuch zugrunde, bei dem man auch im Detail erkennen kann, dass hier ehemalige Journalisten am Werke waren. Die ‚Relevant‘-Mitarbeiter besitzen bei aller – vermeintlich klischeehaften – Überspitzung einen wahrhaftigen Kern, und einige entpuppen sich im Laufe der Handlung als vielschichtiger, als auf den ersten Blick angenommen. Die Besetzung kommt bis in die kleinsten Rollen ohne Schwachpunkte aus.“ Auch TV-Kritiker Julian Miller von quotenmeter.de [16]) hält die Serie „für eine großartige Bereicherung der deutschen Serienlandschaft.“ „Zarah“ sei eines der wenigen deutschen Period Dramas, „das sich nicht mit dem Abfilmen einer pittoresk ausstaffierten Vergangenheit begnügt, vor der Banalitäten abgespult werden, sondern das seine erzählte Zeit als Ausgangspunkt nimmt, nicht nur, um über eine noch nicht lang zurückliegende Vergangenheit zu reflektieren, sondern aktuell allgegenwärtige Themen aufzugreifen: politische wie soziale wie höchstpersönliche, universelle. Und das alles noch dazu sehr klug erzählt, nah an den Figuren, intellektuell scharfsinnig wie emotional ergreifend, toll gespielt und mit sehr hohem Production Value sowieso.“
- eine zusätzliche/neue Quelle: http://www.tagesspiegel.de/medien/mit-zarah-in-die-wilden-70er-titel-titten-temperamente/20292076.html
(nicht signierter Beitrag von Libuddha (Diskussion | Beiträge) 9. Jan. 2018, 11:43:26)