Diskussion:Zwanghuf

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Letzter Kommentar: vor 14 Jahren von Minoo in Abschnitt Neutralitätsbaustein
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Zwanghuf und die alte Streitfrage: Hufpflege oder Hufbeschlag

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Ich habe - auf Grund einer eigenen beruflichen Erfahrung als staatlich gepr. Hufbeschlagschmied - folgende Anmerkung:

Unrecht? Das beginnt dort, wo das Pferd als Haustier domestiziert wurde. Wer sein Pferd zu 100% artgerecht halten will, der nehme den Hufbeschlag ab, fahre das Tier nach Dülmen/Westf. an den Merfelder Bruch, nehme das Halfter auch noch ab, lasse das Tier da mit den Wildpferden laufen und reite NIE wieder! Wer ein Pferd jedoch für Arbeit, Sport und Freizeit nutzen will, der wird letztlich nicht umhin kommen, sich über den Schutz des Hufes vor übermäßigem Abrieb und Durchlaufen (bis hin zum blutenden Tragrand) Gedanken zu machen. Denn der Huf des Pferdes, der ist nun einmal von der Natur für die Prairie, Steppe oder Savanne konstruiert worden - und nicht für Beton, Asphalt oder Katzenkopf-Pflaster.

Seit mindestens 1200 Jahren nageln Schmiede nun aus eben diesem Grunde Hufeisen unter Pferde - und das zumeist zum Wohle der Tiere. Die richtige Devise sollte lauten: "Schützen und Stützen -wo es nötig ist."

Zwanghufe kenne ich bei beschlagenen UND unbeschlagenen Pferden. Man sehe sich mal solche "Qualzuchten" wie das Mini-Shetty an, wenn man Zwanghufe, krumme Hufe und Deformationshufe sehen will. Und das grade auch bei den Pferden, die noch nie beschlagen waren.

Grade bei einem Zwanghuf kann orthopädisch korrektes Ausschneiden in Zusammenarbeit mit einem paßgenau geschmiedeten orthopädischen Eisenbeschlag Wunder bewirken. Der Fußpunkt der Trachtenecke, die sich nach innen einrollen und unterschieben will, wird durch Ausschneiden von innen her nach außen verlegt. Trachtenwand und Tragrand werden durch "Ausdünnen" beim Ausschneiden entsprechend flexibler. Ein Eisen wird unter dieser Trachte durch "Ausplatten" der Rute am Ende verbreitert und leicht so "abgedacht", das es sich nach dem Aufbrennen/Aufnageln der nach innen strebenden Trachtenecke entgegen stemmt und diese nach außen zwingt.

Aber diese Therapiemöglichkeit durch das Eisen - die mögen selbsternannte Barhufapostel gar nicht zugeben? Ich denke: Wer heilt, der hat Recht!

Ich habe kein Problem damit, die Pferde, die es wirklich können, auch barfuß laufen zu lassen oder ihnen Hufschuhe für den temporären Schutz anzupassen. Ich kenne aber andererseits mehr als ein Pferd - bis hin zu einem 1000-kg-Shirehorse - das kein Barhufpfleger je zum Laufen bekommen wird (ich schon, da ich mit Eisen dann den Huf schützen kann, der ohne Schutz nicht auskommt).

WIKIPEDIA sollte nicht durch Barhufpfleger zum Mittel der Schmutzpropaganda herabgewürdigt werden. Daß es in Deutschland verschiedene selbsternannte und staatlich nicht anerkannte "Barhufpfleger" und Huforthopäden gibt, deren Hauptbeschäftigung darin besteht, aus dem wirtschaftlichen Grunde "Futterneid" alle Hufschmiede schlecht zu reden - um damit selbst besser ins Geschäft zu kommen - ist nicht grade neu. Das ist seit den 70er Jahren und den legendären publizistzischen Auseinandersetzungen in der von Ursula Bruns gegründeten Fachzeitschrift "Freizeit im Sattel" zwischen Fritz Rödder (Hufschmied) und Hiltrud Strasser (TA und Barhufpflegerin) bekannt.

Pfuscher? Die gibt es unter Barhufpflegern genau so gut, wie unter Hufschmieden (leider). Und es kann ja wohl nicht der Weisheit letzter Schluß sein, sich von dem Reiter vorher unterschreiben zu lassen, daß er auf die "notwendigerweise blutenden Trachten" hingewiesen wurde und daß er mit dem Ergebnis einverstanden sei.

Als Hufschmied halte ich nicht von den Barhufpfleger-Praktiken, Trachten so radikal zu kürzen, bis Blut kommt und dann ein Pferd für sechs Monate mit einem Hufverband wegzustellen, anstatt es nutzen zu können. Nützt weder dem Pferd noch dem Reiter.

Wer mehr dazu wissen möchte, der lese nach bei: Rau, Burkhard - GUTE ARBEIT AM HUF - So erkennt man einen guten Hufschmied oder Hufpfleger, Verl. Cadmos Lüneburg 2001. 80 S. m. zahlr. Farbfotos u. zweifarb. Zeichn. ISBN 3861275252. Wer diskutieren will, der sollte sich auch als Barhufpfleger einmal der Debatte auf dem Kongreß der Hufschmiede und Tierärzte in Dortmund stellen.

-- Farrierpete 16:28, 9. Jun. 2008 (CEST)Beantworten

So krass finde ich den Artikel nicht pro Barhuf. „Die zweite Ursache ist ein dauerhaft aufgebrachter Hufbeschlag über einen mehrjährigen Zeitraum.“ scheint mir eher etwas rätselhaft. Also ein Eisen über mehrere Jahre nicht zu wechseln halte ich schon für kriminell, wenn als Ursache allerdings gemeint ist, dass das Pferd nie barhuf geht, dann ist's tatsächlich POV. Dann seh ich noch im Abschnitt Behandlung: „Ein aufgenagelter Hufbeschlag ist hier kontraproduktiv, der Huf muss sich uneingeschränkt weiten können ohne in der vorderen Hälfte durch Nägel fixiert zu sein.“ Das könnte allerdings falsch/POV sein. Ich weiß nicht genau, was alles unter orthopädische Beschläge fällt, aber genagelt wird da ja wohl auch. Diesen Abschnitt müsste man jedenfalls wahrscheinlich überarbeiten. Habe ich noch weiteren POV übersehen? --Klara 21:58, 1. Jun. 2008 (CEST)Beantworten
Hufbeschlag kann man nicht so dauerhaft anbringen, daß er nicht doch irgendwann so verschlissen ist, daß er von allein abfällt - weil die Köpfe der Hufnägel durch die zu groß aufgeriebenen Löcher des Hufeisens "durchfallen" und das Eisen deshalb verloren geht. Nach etwa 18 - 20 Wochen dürften Nägel und Eisen soweit verschlissen sein, bei Reiten auf Pflaster/Asphalt entsprechend eher - bei Pferden, die (leider!) dauerhaft in der Box stehen müssen, entsprechend noch länger.
In soweit ist die im Artikel vertretene These Die zweite Ursache ist ein dauerhaft aufgebrachter Hufbeschlag über einen mehrjährigen Zeitraum. sicher irreführend bis falsch formuliert. Das klappt schon aus technischen Gründen nicht.
Ferner sei hier nochmals auf eine andere Hauptursache für untergeschobene Trachten/Zwanghufe verwiesen, die im Artikel überhaupt nicht erwähnt wurde: Genetische Veranlagung! Es gibt Hengstlinien, die vererben eine schauerliche Stellung der Gliedmaßen und/oder schauerliche Hornqualität in den Hufen. (Beispiel: Das Mini-Shetty aus Belgien, ein Produkt aus Inzucht-Stämmen!) Die entsprechenden Zuchtverbände glauben jedoch, dies bei den "Rasse-Standards" ignorieren zu können.
-- Farrierpete 16:28, 9. Jun. 2008 (CEST)Beantworten

Unvollständig: Drei weitere Formen des Zwanghufes wurden nicht einmal erwähnt

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Ich hatte da noch was übersehen, was ich nun anmerken möchte.

Beschrieben wurde im vorliegenden Artikel im wesentlichen die häufig anzutreffende Form, der einseitige Trachtenzwanghuf. Aber da sind weitere Formen bekannt, die hier nicht dargestellt wurden:

- der beidseitige Trachtenzwanghuf

- der Kronenzwanghuf (Zwang der weiten Hufe)

- der Sohlenzwanghuf

nachzulesen bei: Ruthe, Müller, Reinhard: Der Huf, Lehrbuch des Hufbeschlages, 5. Aufl. Verlag Enke, Stuttgart 1997, ISBN 3-432-29245-7, S. 177 ff.

Auch werden an dieser Literatur-Fundstelle die Ursachen für den einsetzenden Zwang anders erläutert. Ich bin der Ansicht: Der vorliegende Artikel kann so wie im Moment noch dargestellt wohl nicht bleiben und müßte dringend überarbeitet und ergänzt werden. Auch das zu Verfügung stehende Bildmaterial ist nicht grade bestechend. Im Moment fehlt mir leider die Zeit dazu, ausführlich zu schreiben und grafisch zu illustrieren. Ein paar eigene JPG-Bilder dazu hätte ich aber schon, die ich in den nächsten Tagen mal als Upload senden werde.

--Farrierpete 12:14, 10. Jun. 2008 (CEST)Beantworten

Hufbeschlag oder Barhuf?

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Die alte Diskussion! Bezüglich Barhuf-Pflege allein auf Frau Strasser zu verweisen, ist eine arg enge Sicht der Dinge. Frau Strasser liegt ja nicht nur mit den Hufschmieden im Clinch, sondern auch mit der Huforthopädie nach Jochen Biernat - bei letzterem fliesst normalerweise kein Blut. Biernat kann massenhaft Behandlungserfolge ohne Beschlag vorweisen, und das bei Hufen, die teilweise nicht mehr als solche zu erkennen waren und kenem Beschlag mehr Halt geboten hätten. Einige Tatsachen sprechen tatsächlich gegen den Beschlag:

-Die Nagellöcher öffnen eindringenden Bakterien Tür und Tor

-Eisenbeschlag hemmt die Hufmechanik und unterbindet damit die Dämpfung beim Auffußen

-Eisen nimmt dem Pferd das Gefühl für den Untergrund und belastet dadurch Gelenke, Sehnen und Bänder

-Die Anregung der Lederhaut zur Bildung guten, festen Horns unterbleibt ebenfalls

-Zu guterletzt: Ein Pferd, das 23 Stunden in der Einstreu steht und eine Stunde in der Halle oder auf dem Platz bewegt wird, braucht, von Einzelfällen abgesehen, keinen Beschlag. Das Hornwachstum ist auf eine tägliche Strecke von 30 - 40km eingerichtet. Das kann in einer Stunde nicht mal auf Teer oder Beton abgenutzt werden. Aber 'Pferde brauchen halt Hufbeschlag', gell?--Grottenolm 14:37, 29. Jun. 2008 (CEST)Beantworten

Kunststoffbeschläge

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Solche Ergänzungen wie: Unter Umständen ist es aber auch von Vorteil, entsprechende Beschläge wie die modernen Kunststoffbeschläge, zu verwenden. bitte qualifiziert hinterlegen und nicht einfach im leeren Raum stehen lassen. Ohne eine Angabe, unter welchen Umständen die vorteilhaft sind und wann besser auf sie verzichtet wird, sehe ich das lediglich als Werbung für diese Beschläge an. --84.44.169.85 12:37, 24. Sep. 2008 (CEST)Beantworten

Was den beanstandeten Satz betrifft: ACK. In der Form ist das Unsinn. Aber Kunststoffbeschläge an sich sollten rein in den Artikel. Denn sie haben neben der dem Eisen ebenbürtigen Haltbarkeit bzw km-Leistung etliche Vorteile, die offensichtlich sind, ohne dass ich das jetzt mit Quellen belegen könnte:
  • Keine oder geringere Behinderung der Hufmechanik
  • Besserer Griff auf Asphalt/Beton/Pflaster
  • Dämpfungsverhalten beim Auffußen ist näher am Horn als das sehr harte Eisen
  • Die Deformierbarkeit kann verhindern, dass der Huf im Wachstum in eine konvexe (nach außen gewölbte) Form gezwungen wird
    --Grottenolm 23:21, 28. Sep. 2008 (CEST)Beantworten
Alles prima Gründe sie unter Hufbeschlag zu führen - wo sie ja auch sind - aber hier haben sie nur dann etwas zu suchen, wenn es um das Thema Zwanghuf geht. --87.78.145.173 11:51, 1. Okt. 2008 (CEST)Beantworten
Ja, da hast Du recht. Hatte ich zu kurz gedacht!
Leider haben diese ganzen Angelegenheiten rund um die Hufe ein gewaltiges Problem: Wirklich nachprüfbare und bequellte wissenschaftliche Erkenntnis gibt es auf diesem Gebiet nicht. Alles empirisch und daher experimentell nicht verifizierbar - die in der Literatur dokumentierten Einzelfälle sind Vergangenheit, jeder neue Fall ist anders, und wenn er noch so ähnlich oder gleich aussieht. Das macht es schwierig bis unmöglich, überhaupt etwas darüber in der WIKIPEDIA zu schreiben, wenn wir die hierfür geltenden Kriterien streng anwenden. --Grottenolm 00:39, 9. Okt. 2008 (CEST)Beantworten

Neutralitätsbaustein

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Im Artikel ist ein Neutralitätsbaustein eingetragen. Es ist notwendig, diese fehlende Neutralität hier auf der Artikeldiskussionsseite zu begründen. Details sind im WikiProjekt Bearbeitungsbausteine beschrieben. Ansonsten werde ich den Baustein entfernen. 7 Tage. --Hibodikus 22:20, 2. Jun. 2009 (CEST)Beantworten

Hallo Hibodikus: [1]. Die Begründung des Bausteins ist der Absatz Zwanghuf und die alte Streitfrage: Hufpflege oder Hufbeschlag auf dieser Seite. Schöne Grüße. --Klara 07:55, 3. Jun. 2009 (CEST)Beantworten
Hallo Klara, dann muss ich also im Grunde genommen davon ausgehen, dass sich dieser Gelehrtenstreit nicht so einfach auflösen lässt, es sei denn, die unterschiedlichen Ansichten ließen sich in den Artikel einarbeiten, ohne dass sich die Anhänger des einen oder anderen Standpunktes letztendlich wieder im Nachteil, unberücksichtigt oder was auch immer sehen. Mmmh, schwere Sache das.-- Hibodikus 21:35, 4. Jun. 2009 (CEST)Beantworten
Vorschlag: Ich beabsichtige, den Absatz Behandlung zu entfernen. Wie sich aus der Diskussion ergibt, ist die Frage nicht eindeutig zu beantworten, da hier sehr unterschiedliche Auffassungen bestehen und allgemein keine Methode benannt werden könnte, die zumindest als Quasi-Standard gelten kann. Kurz und knapp: Jeder Experte hält seine Methode für die einzig wahre, andere finden keine Gnade vor seinem Pferdeverstand. Wikipedia ist kein Forum für derartige Streitigkeiten. Enzyklöpädisch relevant sind Tatsachen. Tatsache ist das Vorkommen des Zwanghufs. Das Warum, Weshalb, Wieso wurde im Artikel beschrieben. Sollten hier Lücken oder Fehler bestehen, wären die von Sachkundigen zu beheben. Der Neutralitätsbaustein wäre bei dieser Vorgehensweise nicht mehr notwendig.-- Hibodikus 22:20, 13. Jun. 2009 (CEST)Beantworten
Das sehe ich anders. In ungeklärten Fällen sollten die vorherschenden Meinungen präsentiert werden und auch klar als Meinungen gekennzeichnet werden. Zu vielen relevanten Fragen in Technik und Naturwissenschaft dürften wir sonst keine Artikel haben. --87.78.229.134 22:33, 13. Jun. 2009 (CEST)Beantworten
Versuch macht kluch, und ich wünsche weiterhin Gutes Gelingen bei Klärung der Angelegenheit.-- Hibodikus 20:02, 14. Jun. 2009 (CEST)Beantworten


Die offensichtlichen POVs sind entfernt. Meiner Ansicht nach kann der Baustein nun raus. Gruss Minoo 22:01, 30. Jan. 2010 (CET)Beantworten

Da sich kein Wiederspruch regt, habe ich den Baustin entfernt. Grüsse Minoo 21:58, 2. Dez. 2010 (CET)Beantworten