Distanzstein (Güntersberge, Mitte Siptenfelder Straße)
Der Distanzstein ist ein denkmalgeschützter Meilenstein in der Ortschaft Güntersberge der Stadt Harzgerode im Harz in Sachsen-Anhalt.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der anhaltische Viertelmeilenstein befindet sich heute am Rand der Siptenfelder Straße auf deren Nordseite, etwa gegenüber der Einmündung der Bahnhofstraße. Die Siptenfelder Straße ist Teil des Verlaufes der Bundesstraße 242. Schräg vor ihm steht ein Ganzmeilenstein.
Gestaltung und Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der kleine Rundsockelstein wurde im Zuge der Anlage der anhaltischen Kunststraßen nach 1850 aufgestellt. Der geweißte Stein trägt als Inschrift scheinbar die Entfernungsangabe Meile 5, doch ein genauerer Blick lässt eine 13,25 erkennen. Es handelt sich somit um einen anhaltischen Viertelmeilenstein, denn daneben ist auch 1/4 Meile lesbar. Der Nullpunkt der Meilenangabe in Anhalt befand sich in Dessau am Denkmal des Fürsten Leopold.[1] Die anhaltische Meile entsprach der preußischen Meile und war 7,532 Kilometer lang.[2]
Der Viertelmeilenstein steht mindestens an seinem dritten Standort. Es ist nicht genau bekannt, wann er nach Güntersberge gebracht wurde, aber dies erfolgte wohl nach der Umstellung auf Kilometer im Jahr 1874. Er diente in der Bärenröder Straße als Prellstein, bevor er zu dem Ganzmeilenstein in die Siptenfelder Straße umgesetzt wurde.[3] Im örtlichen Denkmalverzeichnis ist der Distanzstein unter der Erfassungsnummer 094 84979 als Kleindenkmal verzeichnet.[4] Anhaltische Viertelmeilensteine sind nur aus dem ehemaligen Territorium von Anhalt-Bernburg bekannt. Diese haben nur zufällig die Zeit überstanden, so dass nicht sicher ist, ob es sie auch in den anderen Territorien (Anhalt-Köthen, Anhalt-Dessau) gab.[5]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Landesamt für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt. Band 7.2: Falko Grubitzsch, unter Mitwirkung von Winfried Korf und Theo Gosselke: Landkreis Quedlinburg. Halle 2007, ISBN 978-3-86568-072-3, Seite 137.
- Walter Gollmer: Anhaltische Meilensteine – Wegebaudenkmale des 19. Jahrhunderts. In: Archäologie in Sachsen-Anhalt 7 (1997), S. 32–35.
- Olaf Grell: Neue Erkenntnisse zu Anhaltischen Meilensteinen. In: Arbeitsmaterial 21 (2001) 42, S. 10–15.
- Olaf Grell: Anhaltische Meilensteine im Harz. In: Harz-Zeitschrift 64 (2012), S. 116–126.
- Wolfgang Pinkow: Güntersberge. Neufund und neue Erkenntnisse. In: Das Meilenstein-Journal 29 (2009) 57, S. 36–37.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Erläuterungstafel der Forschungsgruppe Meilensteine am Nachbarstein.
- ↑ Gollmer, 1997, S. 32.
- ↑ Pinkow, 2009, S. 36.
- ↑ Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 19. 03. 2015 Drucksache 6/3905 (KA 6/8670) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Seite 1857 ( des vom 11. Januar 2021 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. .
- ↑ Grell, 2012, S. 118.
Koordinaten: 51° 38′ 43,3″ N, 10° 59′ 7,9″ O