District Unknown
District Unknown | |
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Allgemeine Informationen | |
Herkunft | Kabul, Afghanistan |
Genre(s) | Progressive Metal, Psychedelic Rock |
Gründung | 2009 |
Aktuelle Besetzung | |
Yusef Ahmad Shah | |
Sulleiman Omar | |
Qasem Foushanji | |
Pedram Foushanji | |
Ehemalige Mitglieder | |
Lemar Saifullah | |
Qais Shaqasi | |
Nasir Ahmad | |
Leadgitarre, Begleitgesang |
Sasan Fanoon |
Fa'ez Soltani |
District Unknown ist eine 2009 gegründete Progressive-Metal-Band aus Kabul, Afghanistan.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gegründet wurde die Band im Jahr 2009 in der afghanischen Hauptstadt Kabul und besteht nach zahlreichen Wechseln in der Bandbesetzung aus dem Sänger Yusef Ahmad Shah, dem Gitarristen Sulleiman Omar, dem Bassisten Qasem Foushanji und dem Schlagzeuger Pedram Foushanji. Der Name ist an den politisch motivierten Film District 9 angelehnt.[1] Die beiden Brüder Qasem und Pedram Foushanji flohen mit ihrer Familie in den Iran, wo sie erstmals durch ein Album der US-amerikanischen Metal-Band Metallica mit Rockmusik in Berührung kamen. Nach ihrer Rückkehr nach Afghanistan gründeten sie mit weiteren Musikern schließlich District Unknown.[2]
Die Band spielt aufgrund der Tatsache, dass Rockmusik in Afghanistan als satanisch betrachtet wird und die Musiker des Öfteren bedroht wurden, sehr selten Konzerte. Diese finden an geheimen Orten statt, so 2011 im Keller einer Tierarztpraxis.[3] Aus Sicherheit trugen die Musiker bei ihren seltenen Konzerten Masken. Erst nachdem sie die afghanische Thrash-Metal-Band White Page unmaskiert spielen sahen, verzichteten auch District Unknown auf ihre Masken.[4]
Im Jahr 2012 veröffentlichte das Nachrichtenportal Reuters einen längeren Artikel über die Band, von der es heißt, dass sie die erste Heavy-Metal-Band des Landes sei.[5] Auch spielte die Band auf dem Sound Central Festival in Kabul, das dank Crowdfunding und einer finanziellen Beihilfe der Tschechischen Botschaft in Kabul von Travis Beard auf die Beine gestellt werden konnte.[6]
Die Band veröffentlichte im Jahr 2014 ihr bisher einziges Album unter dem Titel Anathomy of a 24 Hour Lifetime. Ein Jahr darauf gewann die Gruppe eine Auszeichnung in der Kategorie Global Metal bei den Metal Hammer Golden Gods Awards, dem englischen Äquivalent zu den deutschen Metal Hammer Awards, gemeinsam mit der Dokumentation Martyrs of Metal.[7]
Die Gruppe war in der zweiten Staffel der Dokumentationsserie Rebel Music auf MTV zu sehen.[8] Im Jahr 2018 wurde der Dokumentarfilm RocKabul, der die Band über einen längeren Zeitraum begleitet, veröffentlicht und im Rahmen des Sydney Film Festivals ausgestrahlt.[9]
Stil
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Musik der Gruppe ist inspiriert von Gruppen wie Opeth, Anathema, Tool, Pink Floyd, Björk, Porcupine Tree und Godspeed You! Black Emperor.[10] Aber auch Slipknot und Michael Jackson werden als musikalische Einflüsse bezeichnet.[4][8] Auch zählen Jonathan Davis von Korn, Mikael Åkerfeldt, Metallica, System of a Down und John Cage zu den musikalischen Vorbildern, wobei jedes Bandmitglied unterschiedlich musikalisch geprägt wurde. Auch sind Einflüsse aus der traditionellen afghanischen Musik heraushörbar.[11]
Veröffentlichungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Diskografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2014: Anatomy of a 24 Hour Lifetime (Album, Eigenproduktion)
Filmografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2015: Rebel Music (Eine Episode)
- 2015: Martyrs of Metal (Dokumentationsfilm)
- 2018: RocKabul (Dokumentationsfilm)
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Metal Hammer Golden Gods Awards
- 2015: Global Metal für District Unknown und Martyrs of Metal (gewonnen)[12]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Moritz Grütz: Metallisierte Welt – Auf den Spuren einer Subkultur. Hirnkost, Berlin 2018, ISBN 978-3-945398-69-2, S. 180.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Greg Kennelty: DISTRICT UNKNOWN: The Afghani Metal Group Named After District 9 Talk About Their Social Struggles. Metalinjection.net, 20. November 2013, abgerufen am 26. August 2018.
- ↑ Miriam Arghandiwal: Young Afghans seek solace from war in heavy metal rock. Reuters, 1. Juli 2012, abgerufen am 26. August 2018.
- ↑ Tulip Mazumdar: Rocking Kabul: Afghanistan stages secretive rock event. BBC.co.uk, 4. Oktober 2011, abgerufen am 26. August 2018.
- ↑ a b Sahar Nadi: Sie rocken Kabul. Die Tageszeitung, 28. April 2012, abgerufen am 26. August 2018.
- ↑ Afghanistan's First Heavy Metal Band: 'We Live Under The Constant Fear Of Sudden Death'. Blabbermouth.net, 24. Juli 2012, abgerufen am 26. August 2018.
- ↑ Das Sound Central Festival Kabul. Tracks (ARTE), 27. Oktober 2012, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. August 2018; abgerufen am 26. August 2018. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Rob Hughes: Rock in a hard place: why are Iran and Afghanistan jailing metal bands? Louder Sound, 17. Mai 2016, abgerufen am 26. August 2018.
- ↑ a b Gil Kaufman: 'REBEL MUSIC' AFGHANISTAN -- CATCH IT AGAIN AND GET READY FOR SEASON TWO. MTV, 23. April 2015, abgerufen am 26. August 2018.
- ↑ Travis Johnson: Meet the Only Metal Band in Afghanistan in RocKabul. Filmlink.com.au, 10. April 2018, abgerufen am 26. August 2018.
- ↑ DISTRICT UNKNOWN. ProGnosis, abgerufen am 26. August 2018.
- ↑ Möritz Grütz: Interview mit Sully Omar von District Unknown (Afghanistan). Metal1.info, 29. Juni 2016, abgerufen am 26. August 2018.
- ↑ Del Crookes: Slipknot, Bring Me The Horizon & Babymetal win Metal Hammer Golden Gods Awards. BBC.co.uk, 16. Juni 2015, abgerufen am 26. August 2018.