Disulfite
Disulfite werden auch Pyrosulfite oder Disulfate(IV) genannt und sind Salze der in freier Form nicht existenten Dischwefligen Säure (H2S2O5). Die Disulfite haben die allgemeine Formel M2S2O5 (mit M = einwertiges Metall, wie K oder Na). Sie können als eine Additionsverbindung von Schwefeldioxid SO2 und Schwefliger Säure H2SO3 aufgefasst werden.[1]
Formal liegt den Disulfiten die Dischweflige Säure zugrunde, welche auch Pyroschweflige Säure oder Dischwefelsäure(IV) genannt wird.[2] Dischweflige Säure konnte als Substanz bisher nicht isoliert werden, sie ist nur in Form ihrer Salze beständig.[3]
Synthese
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Disulfite bilden sich beim Einleiten von SO2 in wässrige Lösungen von Alkalihydrogensulfiten.[4]
Beim Einengen einer Lösung von Hydrogensulfiten bilden sich unter Wasserabspaltung Disulfite.[4]
Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Disulfit-Anion verfügt über eine recht lange, wenig stabile Schwefel-Schwefel-Bindung: [O2S–SO3]2− (220,5 pm; die Länge einer typischen S–S-Einfachbindung liegt bei 208 pm).[3] In wässriger Lösung erfolgt daher leicht eine Hydrolyse in Hydrogensulfite HSO3−.
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Disulfite finden die gleiche praktische Verwendung wie die Sulfite und können als Reduktionsmittel eingesetzt werden. Als Lebensmittelzusatzstoff werden sie als Konservierungsmittel, Antioxidationsmittel oder Farbstabilisator eingesetzt.[1]
Beispiele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Hans P. Latscha, Helmut A. Klein; Anorganische Chemie: Chemie-Basiswissen I; ISBN 978-3-540-69863-0, S. 370.
- ↑ Waldemar Ternes; Lebensmittel-Lexikon; ISBN 978-3-89947-165-6.
- ↑ a b Eintrag zu Dischweflige Säure. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 20. März 2016.
- ↑ a b Karl-Heinz Lautenschläger, Werner Schröter; Taschenbuch der Chemie, S. 501; ISBN 978-3-8171-1761-1.