Dodentocht

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Der Dodentocht, auch Totenkopfmarsch genannt, ist eine 100-km-Wanderung, die in der belgischen Gemeinde Bornem und Umgebung veranstaltet wird. Der Marsch findet jährlich im August statt.

Der Dodentocht wird in Bornem und Umgebung wie ein Volksfest gefeiert. Die Bevölkerung begleitet aus den eigenen Gärten, Gaststätten, Höfen und Straßen heraus die Wandernden auf ihrem Marsch. Vielfach werden Getränke, Obst und Süßes zur Stärkung gereicht oder, bei hohen Temperaturen, eine Abkühlungsmöglichkeit angeboten. Jährlich treten mehr als 10.000 Wanderer und Läufer den Marsch an. Je nach Wetter liegt die Erfolgsrate bei 40–60 %.

Ziel ist es, 100 km innerhalb von 24 Stunden durchzuwandern. Eine Platzierung findet nicht statt, da die Motivation des Dodentocht nicht das schnelle Erreichen des Ziels, sondern das Erreichen an sich ist. Aus diesem Grund ist eine gewertete Absolvierung des Dodentocht unterhalb der 10-Stunden-Grenze auch nicht möglich. Die Registrierungsposten und Scanmarken werden entsprechend geöffnet. Anders als bei den Dodentocht nachahmenden Marsch-Veranstaltungen geht es nicht um den Wettkampf, sondern den Sieg über sich selbst. Zur 50. Ausgabe des Marsches fand eine Studie zu den Gründen der Teilnahme unter den angemeldeten Läuferinnen und Läufern statt.[1] 2020 wurde das Event als Covid-Challenge virtuell angeboten und über die Sozialen Netzwerke kommuniziert.

Die Abstände zwischen den Stationen verringern sich zum Ziel hin. Der Marsch beginnt um 21:00 Uhr in Bornem und endet offiziell 21:00 Uhr in Bornem, jedoch endet inoffiziell der Marsch erst 21:30 Uhr, da bei der großen Teilnehmerzahl die letzten erst ca. 30 Minuten nach dem Startschuss die Startlinie überqueren. Sonst würde man den hinteren Startern 30 Minuten von den gestatteten 24 Stunden „klauen“.

Bei Erreichen des Ziels erhielt man traditionell eine Ananas als Erfrischung und eine Flasche heimischen Bieres, die Ananas wurde jedoch 2011 durch eine Gladiole ersetzt. Im Organisationszelt wird dann die Urkunde, die u. a. Marschzeiten zwischen den einzelnen Stationen enthält, direkt ausgedruckt und mit der Medaille übergeben. Seit 2012 gibt es keine Gladiole mehr, sondern einen Gewürzkuchen (eingefolt und mit dem Dodendocht-Symbol versehen) zusätzlich zur obligaten Flasche Bier.

Bei der Medaille handelt es sich nicht um einen staatlich verliehenen Orden, wie z. B. beim Nijmegenmarsch. Daher darf in Deutschland die Medaille des Dodentocht auch nicht zur Uniform (z. B. Polizei, Bundeswehr etc.) getragen werden.

Edition Jahr Teilnehmer
1 1970 65
2 1971 202
3 1972 397
4 1973 782
5 1974 1047
6 1975 1408
7 1976 1844
8 1977 2057
9 1978 2102
10 1979 2487
11 1980 2508
12 1981 2848
13 1982 3136
14 1983 3208
15 1984 3125
16 1985 3828
17 1986 3920
18 1987 4518
19 1988 4567
20 1989 4761
21 1990 4366
22 1991 4930
23 1992 5084
24 1993 5091
25 1994 5203
26 1995 4826
27 1996 4967
28 1997 5509
29 1998 5310
30 1999 6644
31 2000 7096
32 2001 8053
33 2002 8131
34 2003 8717
35 2004 9033
36 2005 8595
37 2006 8413
38 2007 8958
39 2008 9597
40 2009 10.793
41 2010 10.605
42 2011 10.507
43 2012 10.957
44 2013 11.157
45 2014 11.861
46 2015 12.014
47 2016 12.608
48 2017 13.952
49 2018 11.752
50 2019 13.045

Einzelnachweise

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  1. Motivation at the start of Dodentocht influences experience and chances of success, auf dodentocht.be