Provinz Niederschlesien

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Preußische Provinz
Niederschlesien
Flagge Wappen
Flagge der Provinz Niederschlesien Wappen der Provinz Niederschlesien
Lage in Preußen
Rot:Lage der Provinz Niederschlesien
Bestehen 1919–1938, 1941–1945
Provinzhauptstadt Breslau
Fläche 26.981,33 km² (1941–45)
Einwohner 3.227.601 (1933, bezogen auf den Gebietsstand von 1941–45)
Bevölkerungsdichte ca. 120 Ew./km²
Entstanden aus Provinz Schlesien
Heute Teil von Woiwodschaften Lebus, Oppeln und Niederschlesien (PL) sowie westlich der Oder-Neiße-Linie zu Sachsen und Brandenburg
Karte
Regierungsbezirke in Neder-Silezië (1922)

Die Provinz Niederschlesien entstand nach dem Ersten Weltkrieg im Freistaat Preußen durch Aufteilung der Provinz Schlesien in die zwei neuen Provinzen Niederschlesien (West- und Mittelteil) und Oberschlesien (östliches Drittel).

Gebiet und Bevölkerung

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Von 1919 bis 1938 und von 1941 bis 1945 war Niederschlesien eine eigenständige preußische Provinz mit der Hauptstadt Breslau. Die Provinz Niederschlesien wurde 1919 durch Teilung der bisherigen Provinz Schlesien gegründet und bestand im Wesentlichen aus den Regierungsbezirken Liegnitz und Breslau.

Als Folge des Zweiten Weltkrieges wurden 1945 die Landesteile Niederschlesiens östlich der Oder-Neiße-Linie unter polnische Verwaltung gestellt, wobei die deutschsprachige Bevölkerung fast vollständig vertrieben wurde. Der kleine Teil westlich der Lausitzer Neiße, der allerdings – mit Ausnahme des Dorfes Pechern – historisch ein Teil der Oberlausitz war, nicht zum Kernland Niederschlesiens gehörte und diesem erst nach 1815 durch die preußische Verwaltungsreform angeschlossen wurde, gehört heute zu den deutschen Ländern Sachsen und Brandenburg. Es handelt sich um das Gebiet um Görlitz, Hoyerswerda, Rothenburg, Weißwasser, Niesky, Ruhland und Ortrand (siehe auch Niederschlesischer Oberlausitzkreis und Landkreis Oberspreewald-Lausitz).

Seit 1999 gibt es eine polnische Woiwodschaft Niederschlesien, die teilweise mit dem historischen Niederschlesien übereinstimmt.

Provinz Schlesien: 37.013 km²; 4.846.333 Einwohner (Mai 1939)

Begriff nach 1945

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Die Verwendung des Landschaftsnamen Schlesien oder Niederschlesien für die Gebiete westlich der Lausitzer Neiße war bis 1989/1990 in der DDR offiziell nicht erwünscht und nur bis 1968 im Namen Evangelische Kirche von Schlesien gebräuchlich. Danach untersagte die DDR-Führung der Landeskirche den Gebrauch des Begriffs und sie nannte sich Evangelische Kirche des Görlitzer Kirchengebietes.

Der 1990 gegründete Landesverband Sachsen der Jungen Union nennt sich Junge Union Sachsen & Niederschlesien. Die Evangelische Kirche des Görlitzer Kirchengebietes nahm 1992 den neuen Namen Evangelische Kirche der schlesischen Oberlausitz (EKsOL) an.

1994 entstand nach der Landkreisreform in Sachsen der Niederschlesische Oberlausitzkreis aus den Kreisen Görlitz-Land, Niesky und Weißwasser. Im August 2008 ging er im neuen Landkreis Görlitz auf. Nach einer Reform der polizeilichen Verwaltungsstrukturen in Sachsen entstand 2005 aus der Zusammenlegung der Polizeidirektionen Bautzen und Görlitz die Polizeidirektion Oberlausitz-Niederschlesien. Diese wurde zum 1. Januar 2013 in Polizeidirektion Görlitz umbenannt. Das Sächsische Kulturraumgesetz hat einen Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien für die kommunale kulturelle Zusammenarbeit definiert.[1]

Die Evangelische Kirche der schlesischen Oberlausitz fusionierte am 1. Januar 2004 mit der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg zur Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Der CVJM-Landesverband Schlesische Oberlausitz e. V. hat seinen Sitz in Görlitz.

Ferner spielte mehrere Jahre der Niederschlesische Fußballverein Gelb-Weiß Görlitz 09 in der Sachsenliga.

Auch die Sparkasse im Landkreis Görlitz trägt den Namen Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien, die Volksbank firmiert unter Volksbank Raiffeisenbank Niederschlesien e. G. und die Verkehrsbetriebe heißen korrekt Niederschlesische Verkehrsgesellschaft mbH. Diese fährt im Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien.

Oberpräsidenten

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Provinziallandtag

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Provinziallandtag in Niederschlesien 1921–1925
       
Insgesamt 84 Sitze

1921: SPD 51,2 %, 43 Sitze | Zentrum 20,2 %, 17 Sitze | DVP 11,9 %, 10 Sitze | DDP 9,5 %, 8 Sitze | KPD 3,6 %, 3 Sitze | WP 2,4 %, 2 Sitze | USPD 1,2 %, 1 Sitz

Provinziallandtag in Niederschlesien 1925–1929
         
Insgesamt 111 Sitze

1925: SPD 36,0 %, 41 Sitze | DNVP 26,0 %, 29 Sitze | Zentrum 14,7 %, 17 Sitze | DVP 6,2 %, 7 Sitze | DDP 3,8 %, 5 Sitze | KPD 3,5 %, 4 Sitze | WP 3,2 %, 4 Sitze | Bauernpartei 2,4 %, 3 Sitze | DVFP 0,9 %, 1 Sitz

Provinziallandtag in Niederschlesien 1929–1933
        
Insgesamt 110 Sitze

1929: SPD 35,2 %, 39 Sitze | DNVP 22,0 %, 25 Sitze | Zentrum 14,3 %, 16 Sitze | WP 6,1 %, 7 Sitze | DVP 6,1 %, 7 Sitze | NSDAP 5,2 %, 6 Sitze | KPD 3,5 %, 5 Sitze | DDP 3,5 %, 5 Sitze

Provinziallandtag in Niederschlesien 1933
     
Insgesamt 110 Sitze

1933: NSDAP 51,7 %, 57 Sitze | SPD 20,9 %, 24 Sitze | Zentrum 11,2 %, 13 Sitze | DNVP 9,0 %, 10 Sitze | KPD 5,2 %, 6 Sitze

An 100 % fehlende Stimmen: Nicht im Provinziallandtag vertretene Wahlvorschläge.

Commons: Niederschlesien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Text des Sächsischen Kulturraumgesetzes