Dom von Tampere

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Dom von Tampere

Der Dom von Tampere (finnisch Tampereen tuomiokirkko) ist die Kathedrale des Bistums Tampere der evangelisch-lutherischen Kirche von Finnland und ein bedeutendes Bauwerk der finnischen Nationalromantik.

Am 3. September 1897 hatte der Kirchenrat unter Leitung des Pastors Karl Fontell den Bau einer neuen Kirche am östlichen Rande des Zentrums, im Stadtteil Kyttälä, nördlich des Bahnhofs beschlossen. Grund dafür waren die wachsenden Einwohnerzahlen. Im November 1899 wurde der Wettbewerb für Architekten des Landes ausgerufen. Der Gewinner dieses Wettbewerbs war Lars Sonck mit seinem Beitrag „Aeternitas“.

Sein Entwurf, ein blau-grauer Granitbau im Stil der finnischen Nationalromantik, wurde zwischen 1902 und 1907 gebaut und am 19. Mai 1907 als Johanniskirche geweiht und wurde 1923 zum Dom von Tampere, als der Sitz des Bischofs von Porvoo nach Tampere verlegt wurde.

Blick auf die Hauptorgel

Die Kanzel befindet sich links vom Altar. Sie wurde so gebaut, dass sie überall in der Kirche sichtbar ist. Das Abendmahlsgeschirr wurde von Eric O.W. Ehrström entworfen und ist mit christlichen Ornamenten und Szenen der Passion Christi verziert.

Die Hauptorgel wurde 1929 von dem Orgelbauer Kangasalan Urkutehdas erbaut. Das Instrument hat 73 Register auf drei Manualwerken und Pedal. Die Trakturen sind pneumatisch.[1]

I Hauptwerk C–
01. Principale 16′
02. Principale 08′
03. Principale minore 08′
04. Flauto 08′
05. Bordone 08′
06. Corno camoscio 08′
07. Ottava 04′
08. Flauto doppio 04′
09. Ottava 02′
10. Mixtura IV 0223
11. Cornetto V 08′
12. Tuba 08′
13. Corno Clarino 04′
II Positiv C–
14. Bordone 16′
15. Principale 08′
16. Flauto armonico 08′
17. Quintaten 08′
18. Unda maris 08′
19. Bordone 08′
20. Dulce 08′
21. Dulciana 04′
22. Flauto traverso 04′
23. Corno camoscio 04′
24. Quinta 0223
25. Piccolo 02′
26. Terza 0135
27. Settima 0117
28. Cimbalo III 02′
29. Corno di bassetto 16′
30. Tromba 08′
31. Clarinetto 08′
32. Vox humana 08′
33. Corno armonico 04′
Tremolo
III Schwellwerk C–
34. Bordone amabile 16′
35. Fugara 16′
36. Principale 08′
37. Ottava minore 04′
38. Flauto traverso 08′
39. Flauto camino 08′
40. Gamba 08′
41. Camba vibrato 08′
42. Salicionale 08′
43. Voce celeste 08′
44. Corno notte 04′
45. Violino 04′
46. Flauto ottaviante 04′
47. Quinta 0223
48. Flautino 02′
49. Flageoletta 01′
50. Armonia eterea IV 0223
51. Cornetto V 08′
52. Fagotto 16′
53. Tromba armonica 08′
54. Oboe 08′
55. Corno inglese 08′
56. Clarino armonico 04′
57. Corno 04′
Tremolo
58. Celesta 08′
Pedalwerk C–
59. Bordone Grande 32′
60. Principale 16′
61. Subbasso 16′
62. Violone 16′
63. Fugara 16′
64. Bordone amabile 16′
65. Ottava 08′
66. Violoncello 08′
67. Flauto 04′
68. Cornetto V 0513
69. Bombarda 32′
70. Trombone 16′
71. Fagotto 16′
72. Baritono 08′
73. Clarino armonico 04′
  • Koppeln:
    • Normalkoppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P
    • Suboktavkoppeln: III/I, III/II, III/III
    • Superoktavkoppeln: I/I, II/I, II/II, III/I, III/II, III/III, I/P, II/P, III/P
Blick zum Altar, dahinter Enckells Auferstehung

Als 1923 das Bistum Tampere gebildet wurde, wurde die Johanniskirche zum Dom bestimmt.

Auf Empfehlung des Malers Albert Edelfelt wurden Magnus Enckell und Hugo Simberg mit der Ausmalung der Kirche beauftragt. Enckell schuf das monumentale Altargemälde Auferstehung. Das Bild zeigt Menschen, in meist weißen Gewändern: Frauen mit Kindern, Männer und Paare. Die übrigen Wand- und Glasmalereien stammen von Simberg, ebenso das in der Empore angebrachte Ölgemälde Der verwundete Engel und das Fresko Im Garten des Todes im linken Seitenschiff.

An der Decke des Hauptschiffs erkennt man die Schlange aus dem Paradies, die im Mund den Apfel vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse hält. Der Symbolismus seiner Bilder und die Tatsache, dass er im höchsten Punkt des Gewölbes eine geflügelte Schlange auf rotem Hintergrund malte, führten seit Einweihung der Kirche zu heftigen Auseinandersetzungen, ob diese Kunst der kirchlichen Nutzung angemessen sei. Heutzutage zählen die Malereien Simbergs und Enckells zu den Meisterwerken des finnischen Symbolismus. Für die Glasfenster nahm sich Hugo Simberg Bibelstellen zum Vorbild, so erkennt man den Heiligen Geist in Gestalt einer weißen Taube, den brennenden Strauch, von dem im zweiten Buch Mose die Rede ist sowie den weißen und den roten Reiter, die in der Offenbarung des Johannes genannt werden.

Die Domkirche von Tampere wird nicht nur für Gottesdienste genutzt, sondern auch für Musikveranstaltungen (Orgelkonzerte, Chor- und Oratorienaufführungen) und Theaterstücke.

Commons: Dom von Tampere – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 61° 30′ 9″ N, 23° 46′ 11″ O

Einzelnachweise

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