Dominik Peterlini
Dominik Josef Peterlini (* 4. April 1875 in Wien; † 8. April 1944 ebenda) war ein österreichischer Musiker und Chorleiter.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dominik Peterlini stammte aus einer Südtiroler Fabrikantenfamilie und kam im 7. Wiener Gemeindebezirk Neubau, Mariahilfer Straße 6, zur Welt. Er wuchs in einem wohlhabenden Elternhaus auf, sein Vater Andreas Peterlini war Rohr- und Strohsesselfabrikant, seine Mutter Katharina (verehelichte Brandstetter) firmierte als Feld- und Strohsesselfabrikantin.[1] Peterlini bekam bereits frühzeitig Musikunterricht, anfangs Violinunterricht bei seinem Vater, später vervollständigte er seine Studien bei Franz Xaver Haberl und Michael Haller in Regensburg sowie Albanus Schachleiter in Prag. Um 1890 gründete Peterlini mit Schülern des Wiener Konservatoriums ein kleines Orchester und leitete dies auch. Die 1895 von ihm gegründeten Peterlini-Sängerknaben waren ein Knabenchor, aus dem sich später die Wiener Sängerknaben entwickelten. 1919 errichtete Peterlini auf seinem Landsitz in Mauer bei Wien ein „Erholungsheim“ für den Sängerknaben-Chor. Von 1925 bis 1932 war Peterlini Professor an der Wiener Musikakademie, während dieser Zeit gründete er auch in Mauer eine Kindersingschule. Ab den 1890er Jahren wirkte er in Wiener Kirchen als Chorregent, anfangs in der Kapuzinerkirche und Altlerchenfelder Kirche, später in der Universitätskirche und Lazaristenkirche und zuletzt bis 1939 in der Laimgrubenkirche.
Peterlini wurde am 14. April 1944 auf dem Friedhof Mauer beigesetzt. 1954 wurde ihm zu Ehren im Liesinger Bezirksteil Mauer die Peterlinigasse nach ihm benannt; davor hieß die Straße Draschegasse, weshalb sie im Zuge der Neubegrenzung und Neunummerierung des Gemeindebezirks Liesing (siehe 23., 24. und 25. Bezirk) zur Vermeidung von Straßennamenredundanzen umbenannt werden musste, da im Bezirksteil Inzersdorf bereits eine Draschestraße existierte. In der Westbahnstraße 40 im Bezirk Neubau erinnert eine Gedenktafel an Peterlinis Wirken als Direktor der Chorgesangs- und Musikschule im Katholischen Jünglingsverein "Maria-Hilf" und Gründer der "Peterlini-Sängerknaben".[2] In der Langen Gasse 96 in Mauer, wo Peterlini zuletzt lebte, ist ebenfalls eine Gedenktafel angebracht.[3] Sein Nachlass befindet sich in der Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek.
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Große Goldene Salvatormedaille der Stadt Wien
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Felix Czeike (Hrsg.): Peterlini Dominik Josef. In: Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 527–528 (Digitalisat).
- Peterlini Dominik. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 7, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1978, ISBN 3-7001-0187-2, S. 442.
- Uwe Harten, Christian Fastl: Dominik Peterlini. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, ISBN 3-7001-3046-5.
- Gudrun Orator: Eine kleine Musikgeschichte des 7. Bezirkes zwischen 1880 und 1920 mit besonderer Berücksichtigung der Rolle des Bürgertums. Diplomarbeit Universität Wien, Wien 2013, S. 41 ff. (Online-Version)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Peterlini Andreas (…). In: Lehmann’s Allgemeiner Wohnungs-Anzeiger. III. Nachweis (sämtliche Einwohner von Wien). XIV. Jahrgang, Hölder, Wien 1876, S. 409
- ↑ Gedenktafeln in Wien – Dominik Josef Peterlini
- ↑ Dominik Peterlini Kurzbiografie in der Wiener Zeitung vom 4. April 2000
Personendaten | |
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NAME | Peterlini, Dominik |
ALTERNATIVNAMEN | Peterlini, Dominik Josef (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Musiker und Chorleiter |
GEBURTSDATUM | 4. April 1875 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 8. April 1944 |
STERBEORT | Wien |