Doppelpatt

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Unter einem Doppelpatt versteht man eine Position beim Schach, in der beide Seiten Patt stehen. Ein Doppelpatt ist ein interessantes Thema in der Schachkomposition, hat aber keine Relevanz für die Spielpraxis: Einerseits ist das Auftreten entsprechender Positionen bei normalem Spiel praktisch ausgeschlossen, andererseits ist es bei einem Patt gar nicht relevant, ob der Spieler, der nicht am Zug ist, ziehen könnte.

Rekorde bei Doppelpatts

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Doppelpatt mit der geringsten Zahl von Steinen

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Diagramm 1
  a b c d e f g h  
8 8
7 7
6 6
5 5
4 4
3 3
2 2
1 1
  a b c d e f g h  
Doppelpatt mit 6 Steinen



Für ein Doppelpatt bedarf es außer der beiden Könige noch mindestens vier weiterer Steine. Hierzu existieren mehrere Lösungen, von denen drei in Diagramm 1 dargestellt sind.

Doppelpatt mit der größten Zahl von Steinen

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Das andere Extrem ist ein Doppelpatt mit der maximal möglichen Anzahl von Steinen. Computeranalysen haben gezeigt, dass ein Doppelpatt mit einem vollständigen Figurensatz nicht zu erreichen ist (im günstigsten Fall kann eine Seite noch zwei Züge ausführen). Wenn allerdings beidseits ein Springer geschlagen wird, ist ein Doppelpatt möglich (Diagramm 2).

Diagramm 2
  a b c d e f g h  
8 8
7 7
6 6
5 5
4 4
3 3
2 2
1 1
  a b c d e f g h  
Stellung nach 25. … d3



In der folgenden Partie führen Weiß und Schwarz jeweils zentralsymmetrische Züge aus (gedreht am Brettmittelpunkt um 180°), um dieses Doppelpatt zu erreichen:

1. Sg1–f3 Sb8–c6 2. Sb1–c3 Sg8–f6 3. Sc3–b5 Sf6–g4 4. h2–h3 a7–a6 5. Sb5–a7 Sg4–h2 6. Sf3xh2 Sc6xa7 7. g2–g4 b7–b5 8. Lf1–g2 Lc8–b7 9. e2–e4 d7–d5 10. Ke1–e2 Ke8–d7! 11. Dd1–g1 Dd8–b8! 12. b2–b4 g7–g5 13. Lc1–b2 Lf8–g7 14. Ta1–f1 Th8–c8 15. Lb2–d4 Lg7–e5 16. f2–f3 c7–c6 17. Ld4–f2 Le5–c7 18. Lf2–e1 Lc7–d8 19. Ke2–f2 Kd7–c7 20. a2–a4 h7–h5 21. a4–a5 h5–h4 22. c2–c4 f7–f5 23. c4–c5 f5–f4 24. e4–e5 d5–d4 25. e5–e6 d4–d3 mit Patt für beide Seiten.

Schnellstes Doppelpatt

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Diagramm 3
  a b c d e f g h  
8 8
7 7
6 6
5 5
4 4
3 3
2 2
1 1
  a b c d e f g h  
Stellung nach 19. f5


Das schnellste Doppelpatt wird nach dem 19. Zug von Weiß erreicht (Diagramm 3):

1. e2–e4 d7–d5 2. e4–e5 d5–d4 3. c2–c3 f7–f6 4. Dd1–f3 Ke8–f7 5. Df3xb7 Dd8–d5 6. Ke1–d1 Dd5xg2 7. Kd1–c2 Dg2xf1 8. Db7xc8 Df1xg1 9. Dc8xb8 Ta8xb8 10. Th1xg1 Tb8–b3 11. Tg1–g6 Tb3–a3 12. Tg6–h6 g7xh6 13. b2xa3 Kf7–g7 14. Kc2–b2 d4–d3 15. e5–e6 a7–a5 16. h2–h4 a5–a4 17. h4–h5 c7–c5 18. f2–f4 c5–c4 19. f4–f5 mit Doppelpatt.

Bedingungsaufgaben

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Die beiden folgenden Doppelpattstellungen entstanden aus der Bedingung heraus, eine Doppelpattstellung mit möglichst vielen Läufern bzw. Damen darzustellen:

Rolf Uppstein
Die Schwalbe, August 2006
  a b c d e f g h  
8 8
7 7
6 6
5 5
4 4
3 3
2 2
1 1
  a b c d e f g h  
Doppelpatt mit 11 Läufern
Bernd Schwarzkopf und Gerd Wilts
Die Schwalbe, Juni 2006
  a b c d e f g h  
8 8
7 7
6 6
5 5
4 4
3 3
2 2
1 1
  a b c d e f g h  
Doppelpatt mit 8 Damen