Doreen Vennekamp

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Doreen Vennekamp
Nation Deutschland Deutschland
Geburtstag 5. April 1995
Geburtsort Gelnhausen
Karriere
Verein SV Hubertus Hüttengesäß,
SV Kriftel
Status aktiv
Medaillenspiegel
Weltmeisterschaften 2 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 4 × Bronzemedaille
Medaillen
ISSF Weltmeisterschaften
Bronze Changwon 2018 Sportpistole 25 m
Bronze Changwon 2018 Sportpistole Team
Gold Kairo 2022 Standardpistole Mixed
Bronze Kairo 2022 Sportpistole 25 m
Bronze Kairo 2022 Sportpistole Team
Gold Baku 2023 Sportpistole 25 m
letzte Änderung: 20. Juli 2024

Doreen Vennekamp (* 5. April 1995 in Gelnhausen) ist eine deutsche Sportschützin. Im Schießen mit der Sportpistole wurde sie 2023 Weltmeisterin.

Doreen Vennekamp wuchs in Ronneburg im hessischen Main-Kinzig-Kreis auf,[1] wo ihr Vater Pächter des Jagdreviers ist. Auch Doreen Vennekamp betreibt das Jagen als Hobby.[2] Als Kind fing sie mit Ballett und Taekwondo an, bevor sie im Alter von 13 Jahren durch ein Vereinsfest zum Sportschießen kam.[3] Ihr Heimatverein ist der SV Hubertus Hüttengesäß in Ronneburg. Später wurde Vennekamp außerdem Mitglied des SV Kriftel. Dort kam sie in Kontakt mit dem Schnellfeuerpistolen-Olympiasieger von 2016 Christian Reitz und dem Bundestrainer Schnellfeuerpistole Detlef Glenz. Glenz lobte Vennekamp später als bodenständige und „sehr strebsame junge Frau“. Vennekamp selbst bezeichnete sich als „perfektionistisch und ehrgeizig“.[1] Die langjährige Pistolen-Bundestrainerin Barbara Georgi bescheinigte Vennekamp eine große mentale Stärke und nannte sie einen „totale[n] Wettkampftyp[en]“.[2]

Vennekamp feierte als Pistolenschützin schnell Erfolge als Kreis-, Bezirks- und Hessenmeisterin.[4] Ihre erste internationale Medaille gewann sie 2012 bei der Junioren-Europameisterschaft als Dritte. Mitte der 2010er-Jahre absolvierte sie einen freiwilligen Wehrdienst bei der Bundeswehr und wurde während dieser Zeit 2016 zweifache Militärweltmeisterin im Team mit Sandra Hornung und Michelle Skeries.[5] 2018 stand sie als Zweite in Guadalajara zum ersten Mal auf dem Podest eines Weltcups. In der Folge etablierte sie sich unter den führenden Sportpistolenschützinnen der Welt.[1] Bei den Weltmeisterschaften 2018 in Changwon gewann sie mit der Sportpistole über 25 Meter sowohl in der Einzelwertung als auch in der Teamwertung (mit Monika Karsch und Michelle Skeries) die Bronzemedaille.[6]

Anfang 2020 zog Vennekamp von Hessen nach Thüringen, wo sie im Schießsportzentrum Suhl bessere Trainingsbedingungen vorfand und mit der Sportpistole elektronisch trainieren konnte.[1] Sie qualifizierte sich für die Olympischen Sommerspiele in Tokio, die wegen der COVID-19-Pandemie auf den Sommer 2021 verschoben wurden, und erreichte dort im Finale über 25 Meter Sportpistole den siebten Platz. Zu dieser Zeit war Vennekamp als Sportsoldatin Feldwebel und Teil der Sportfördergruppe in Neubiberg.[4] Im November 2021 siegte sie beim Weltcupfinale in Breslau im Sportpistolen-Einzelwettkampf.[7] 2022 wurde Vennekamp in dieser Disziplin Europameisterin,[2] nachdem sie den EM-Titel im Jahr zuvor bereits mit dem Team gewonnen hatte.[8] Bei der Weltmeisterschaft 2022 in Kairo holte Vennekamp zusammen mit Christian Reitz Gold im Mixed-Wettbewerb mit der Standardpistole sowie jeweils Bronze im Sportpistolen-Einzel und -Team.[9] Am gleichen Ort entschied sie wie im Vorjahr das Weltcupfinale für sich. Zum Abschluss der Saison 2022 stand sie auf dem ersten Platz der Weltrangliste.[10]

Bei den Schieß-Weltmeisterschaften 2023 in Baku errang Vennekamp den Weltmeistertitel mit der Sportpistole. Sie schoss im Finale 40 Treffer und hatte einen außergewöhnlich großen Vorsprung von 9 Treffern auf die zweitplatzierte Olena Kostewytsch. Vennekamp gewann als erster deutscher Sportschütze seit 2014 einen Weltmeistertitel in einer olympischen Disziplin.[11] Bei den Europaspielen sowie im Weltcup feierte sie 2023 weitere Podiumsergebnisse. Dazu zählte auch ein zweiter Platz beim Weltcup in Bhopal im Schießen mit der Luftpistole,[12] das in den Jahren zuvor nicht als Vennekamps Paradedisziplin galt.[2] Eine Jury aus Mitgliedern des Athleten- und Trainerkomitees sowie Fachjournalisten wählte sie zur Welt-Sportschützin des Jahres 2023.[12] 2024 wurde Vennekamp nach weiteren vorderen Weltcupergebnissen für die Olympischen Spiele in Paris nominiert.[3]

Einzelnachweise

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  1. a b c d Harald Joisten: Wenn sich Trainer irren auf fnp.de. 30. Juni 2021. Abgerufen am 22. Juli 2024.
  2. a b c d Tibor Meingast: Die Meisterin vom Hochsitz. In: FAZ.NET. 20. Oktober 2022. Abgerufen am 22. Juli 2024 via faz-biblionet.de.
  3. a b Dirk Pille: Thüringens Goldhoffnung. In: Thüringische Landeszeitung, 6. Juni 2024, S. 21. Abgerufen am 22. Juli 2024 via PressReader.
  4. a b Thorsten Jung: In Ronneburg begann Doreen Vennekamps Karriere auf op-online.de. 28. Juli 2021. Abgerufen am 22. Juli 2024.
  5. Thorsten Jung: Trotz gerissenem Kreuzband: Vennekamp holt Titel bei Militär-WM auf hanauer.de. 14. Januar 2017. Abgerufen am 22. Juli 2024.
  6. Doreen Vennekamp schießt Quotenplatz für Tokio 2020 auf hanauer.de. 9. September 2018. Abgerufen am 22. Juli 2024.
  7. Weltcupfinale Breslau: DSB-Schützen räumen richtig ab auf dsb.de. 9. November 2021. Abgerufen am 22. Juli 2024 via dsb.de.
  8. Julia Meiss: Doreen Vennekamp ist Team-Europameisterin auf op-online.de. 3. Juni 2021. Abgerufen am 22. Juli 2024.
  9. Schießsport-WM Kairo: Gemischte Bilanz des DSB auf dsb.de. 28. Oktober 2022. Abgerufen am 22. Juli 2024.
  10. Interview Doreen Vennekamp: „Ich schieße, weil es mir unheimliche Freude bringt!“ auf dsb.de. 15. Dezember 2022. Abgerufen am 22. Juli 2024.
  11. DOSB: Doreen Vennekamp mit WM-Gold und Weltrekord auf teamdeutschland.de. 21. August 2023. Abgerufen am 22. Juli 2024.
  12. a b Doreen Vennekamp zur Welt-Sportschützin des Jahres 2023 gewählt auf dsb.de. 9. Januar 2024. Abgerufen am 22. Juli 2024.