Dorfkirche Feldheim (Treuenbrietzen)
Die Dorfkirche Feldheim befindet sich in Feldheim, einem Ortsteil von Treuenbrietzen in Brandenburg. Sie liegt in der Ortsmitte westlich der als Lindenstraße bezeichneten Hauptstraße, das umgebende Areal wird als Friedhof genutzt. Charakteristisch für den Bau sind die an beiden Längsseiten zur Mitte gezogenen Rundbogenfenster, welche den Kirchensaal mit seiner dreiseitigen Empore auf dorischen Holzsäulen erhellen.[1]
Die Kirche gehört zum Pfarrbereich Blönsdorf im Kirchenkreis Wittenberg. Das BLDAM führt sie als Baudenkmal mit der Nummer 09190151.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Um 1812 wurde Feldheim als Dorf mit Kirche im Topographisch-militärischen Atlas des Königreichs Sachsen kartiert.[3]
Als Teilhandlung der napoleonischen Befreiungskriege wurde der bestehende Sakralbau im Frühjahrsfeldzug 1813 von den Franzosen zerstört. Der Lehrer und Küster Johann Friedrich Simon setzte sich für die von 1828 bis 1830 erfolgte Wiederherstellung der Kirche ein. Sie wurde bis auf die Grundmauern unterhalb der Fensterunterkante abgerissen und aus Ziegelsteinen nach von Karl Friedrich Schinkel überarbeiteten Plänen im klassizistischen Stil, aber ohne Turm neu errichtet. Gottesdienste wurden währenddessen in Pfarrhäusern abgehalten. Die Wiedereinweihung fand am 16. August 1830 statt.[4]
Im Jahr 1932 wurde auf die Feldheimer Kirche ein oktogonaler Dachreiter aufgesetzt und mit einer Glocke ausgestattet. Ein Jahr später wurden Innenrenovierungsarbeiten vorgenommen.
Im Jahr 2010 erhielt die Kirche durch das Projekt Feldheim – Energieautarker Ortsteil einen Stromanschluss. Ebenso erfolgte die Sanierung der Außenfassade einschließlich Erneuerung der Fensterscheiben nach historischem Vorbild. Die Fensterrahmen wurden erhalten. Im Jahr 2011 wurde nach rund 40 Jahren die bis dahin unspielbare Orgel instand gesetzt. Darauf folgten die Innenrenovierung und die Ausstattung mit Leuchten.
Am 29. November 2020 wurde eine zweite, neu gegossene Glocke eingeweiht. Nach fast 80 Jahren mit einer einzelnen Glocke wurde damit die historische Konfiguration des seit 1865 bestehenden Geläuts wiederhergestellt.[5][6]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Paul Schmidt: Chronik der Flämingdörfer Feldheim und Schwabeck. 2001 (115 S.).
- Andreas Bernhard, Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte (Hrsg.): Karl Friedrich Schinkel. Führer Zu Seinen Bauten. Band 2 Von Aachen über die Mark Brandenburg bis Sankt Petersburg. Deutscher Kunstverlag, 2008, S. 11.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Feldheim - Kirche. auf: schinkel-galerie.de, archiviert vom am 23. Oktober 2019; abgerufen am 24. November 2021.
- Website des Pfarrbereichs
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler – Brandenburg. 2. Auflage. 2012, ISBN 978-3-422-03123-4, S. 293.
- ↑ Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09190151 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
- ↑ Streit, Friedrich Wilhelm: Karte von Barby bis Zahna in Sachsen-Anhalt. In: Topographisch-militairischer Atlas von dem Koenigreiche Sachsen und den Besitzungen der Fürsten von Anhalt. Weimar 1812, Blatt 6, rechter Bildrand, obere Bildhälfte (deutschefotothek.de).
- ↑ Paul Schmidt: Chronik der Flämingdörfer Feldheim und Schwabeck. 2001 (115 S.).
- ↑ Glockenweihe in der Schinkel-Kirche zu Feldheim. 27. November 2020, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 7. Dezember 2021; abgerufen am 7. Dezember 2021 (Bildseiten: 2 3 4 5).
- ↑ Kirche Feldheim: Nach 80 Jahren klingen erstmals wieder zwei Glocken im Turm. 27. November 2020, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 21. Januar 2021; abgerufen am 24. November 2021.
Koordinaten: 52° 0′ 42,4″ N, 12° 49′ 6,5″ O
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