Dorfkirche Grüneberg
Die evangelische, denkmalgeschützte Dorfkirche Grüneberg steht in Grüneberg, einem Ortsteil der Gemeinde Löwenberger Land im Landkreis Oberhavel von Brandenburg. Die Kirche gehört zum Pfarrsprengel Löwenberger Land im Kirchenkreis Oberes Havelland der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.
Geschichte, Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die frühgotische Feldsteinkirche wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts aus einem Langhaus und einem querrechteckigen Kirchturm, der dessen Breite leicht überragt, gebaut. Sie wurde in der Mitte des 18. Jahrhunderts barock umgestaltet, bei dem ihre Fenster vergrößert wurden. Im Ostgiebel wurde von der frühgotischen Dreifenstergruppe, das Mittelfenster zugesetzt. An der Westseite des Kirchturms befindet sich ein Portal mit spitzbogigem Gewände, ein weiteres wurde in die Südwand des Langhauses eingebrochen.
Die Empore im Westen des Innenraums wurde nach dem Einsturz des Daches unter Verwendung der barocken, hölzernen Säulen wieder aufgebaut. Zur Kirchenausstattung gehört ein barocker Kanzelaltar, der aus der Dorfkirche Grieben stammt. Die Orgel mit sieben Registern, verteilt auf ein Manual und Pedal, wurde 1880 von Schlag & Söhne gebaut.[1]
Teileinsturz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 18. Juni 2023 stürzte etwa ein Drittel der hölzernen Unterdecke herab. Als Ursache wurde zunächst ein Wechsel von Starkregen und langanhaltender Hitze und Trockenheit vermutet. Ein statisches Gutachten soll die Ursachen der Beschädigung der Deckenkonstruktion klären. Da an jenem Sonntag kein Gottesdienst stattfand, gab es keine Verletzten; zwei Tage zuvor hatten dort 90 Kinder eine Probe abgehalten. Bereits in den 1980er Jahren war das Dach der Kirche schon einmal eingestürzt.[2][3][4][5] Das inzwischen vorliegende Gutachten nennt als Hauptursache für den Einsturz die extremen Umwelteinflüsse:[6] Im Dezember 2023 waren die Sanierungsarbeiten abgeschlossen und die Kirche konnte wieder geöffnet werden. Die Kosten für die Wiederherstellung der Decke beliefen sich auf rund 100.000 Euro.[7]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Brandenburg. Bearbeitet von Gerhard Vinken u. a. 2. Auflage, durchgesehen und erweitert von Barbara Rimpel. Deutscher Kunstverlag, Berlin/München 2012, ISBN 978-3-422-03123-4, S. 443.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09165199 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
- Evangelische Kirche Grüneberg auf der Website des Kirchenkreises Oberes Havelland
- Stefan Determann: Schadensursache für den Deckeneinsturz in Grüneberg scheint geklärt. Dachstuhl und Kirche insgesamt sind statisch stabil. Die Kirchengemeinde hat ein Spendenkonto eingerichtet und hofft auf baldigen Sanierungsbeginn. In: kirchenkreis-oberes-havelland.de. Kirchenkreis Oberes Havelland, 21. Juni 2023, zuletzt bearbeitet am 22. Juni 2023
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Information zur Orgel beim IOB Institut für Orgelforschung Brandenburg, abgerufen am 23. Juni 2023.
- ↑ Decke der Kirche in Grüneberg eingestürzt – keine Verletzten. In: rbb24. 20. Juni 2023, abgerufen am 22. Juni 2023.
- ↑ Kirchendecke in Grüneberg aufgrund von Wettereinflüssen eingestürzt. Gutachten klärt Ursachen. In: rbb24. 21. Juni 2023, abgerufen am 22. Juni 2023.
- ↑ Brandenburg: Decke der Kirche in Grüneberg eingestürzt. In: Tagesschau. 20. Juni 2023, abgerufen am 23. Juni 2023.
- ↑ Kirchendecke in Grüneberg eingestürzt: Hier probten am Freitag noch 90 Kinder. In: MAZ-online.de. Abgerufen am 23. Juni 2023 (kostenpflichtig).
- ↑ Kirchendecke in Grüneberg aufgrund von Wettereinflüssen eingestürzt. 22. Juni 2023, abgerufen am 18. August 2023.
- ↑ Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Pressespiegel Dezember 2023 (Auswahl), Infobrief Januar 2024, S. 6 und 7.
Koordinaten: 52° 52′ 24,2″ N, 13° 13′ 23,6″ O