Schönau an der Triesting
Schönau an der Triesting
| ||
---|---|---|
Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Baden | |
Kfz-Kennzeichen: | BN | |
Fläche: | 8,08 km² | |
Koordinaten: | 47° 56′ N, 16° 15′ O | |
Höhe: | 250 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.118 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 262 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 2525, 2544, 2602 | |
Vorwahl: | 02256 | |
Gemeindekennziffer: | 3 06 31 | |
NUTS-Region | AT127 | |
UN/LOCODE | AT SAT | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Liechtensteinstraße 3 2525 Schönau an der Triesting | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeisterin: | Brigitte Lasinger (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (21 Mitglieder) |
||
Lage von Schönau an der Triesting im Bezirk Baden | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Schönau an der Triesting ist eine Gemeinde mit 2118 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Baden in Niederösterreich.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schönau an der Triesting liegt im Industrieviertel in Niederösterreich in der Ebene des südlichen Wiener Beckens. Das Gemeindegebiet wird von der Triesting durchflossen. Die Fläche der Gemeinde umfasst 8,03 Quadratkilometer. 9,75 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
- Dornau (17)
- Schönau an der Triesting (1465)
- Siebenhaus (636)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Dornau und Schönau an der Triesting.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kottingbrunn | Günselsdorf | |
Leobersdorf | Blumau-Neurißhof | |
Sollenau | Pottendorf |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Schönau (links unten) und nördliche Umgebung
-
Schönau (links oben) liegt im Norden des „K.K. Artillerie Schiessplatzes“ am Steinfeld
Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Pannonia.
Schönau wurde 1179 erstmals urkundlich erwähnt. Der Kern der Straßensiedlung befindet sich in der Braungasse. Eine (römisch-katholische) Pfarre ist 1441 dokumentiert; später wurde der Ort zu einer Filiale von Sollenau, ehe er 1908 erneut selbständige Pfarre wurde. Die heutige Pfarrkirche hl. Andreas wurde 1671–1675 an Stelle einer älteren, dem hl. Josef geweihten Kapelle errichtet.
Im Jahr 1811/12 gründete Peter von Braun eine Spinnerei, die 1823 an die Familie Pacher von Theinburg veräußert wurde (jetzt: Lohmann & Rauscher). Die alten Spinnereigebäude wurden 1939 abgerissen.
Von 1880 bis 1894 war Johann Strauss (Sohn) Eigentümer der später so genannten Villa Leuzendorf.
Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts fanden Erweiterungen des Ortes statt.[2]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Schloss Schönau und Schlosspark Schönau mit dem Tempel der Nacht
- Katholische Pfarrkirche Schönau an der Triesting hl. Andreas
- Heimatmuseum
- Straußvilla[Anm. 1]
- Schönauer Teich[Anm. 2]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 52, nach der Erhebung 1999 gab es 25 land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Erwerbstätige am Wohnort waren nach der Volkszählung 2001 871 Personen. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 50,19 Prozent. Im Jahresdurchschnitt 2003 gab es am Ort 23 Arbeitslose.
Öffentliche Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Schönau befinden sich drei private Kindergärten, ein Landeskindergarten[3] und eine Volksschule.[4]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeisterin der Gemeinde ist Brigitte Lasinger, SPÖ.
Im Gemeinderat gibt es bei insgesamt 21 Sitzen folgende Mandatsverteilung:[5]
- SPÖ 13
- ÖVP 8
Gemeindepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinde wurde 1972 folgendes Wappen verliehen: Über einem blauen, von drei silbernen Wellenbalken durchzogenen Schildesfuß gespalten, vorn in Gold ein aus der Schildesteilung ragender halber, rotbewehrter, silbern bekrönter, schwarzer Adler, der in seinem Fange eine silberne Spindel hält, hinten in Blau eine naturfarbene zinnenbekrönte Mauer, über die drei goldene Ähren emporragen.[6]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans Wolfsbauer-Schönau (1925–2005), Architekt, Maler und Grafiker
In der Gemeinde Verewigte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karl Jukel (1865–1931), Gastwirt, Gutsverwalter und Politiker
- Alwil Pacher von Theinburg (1840–1904), Ehrenbürger von Schönau und Sollenau
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hieronymus Lorm: Feuilleton. Schönau. In: Neue Freie Presse, Morgenblatt, Nr. 2336/1871, 26. Februar 1871, S. 1 f. (online bei ANNO).
- Josef Hauer (u. a.): Die Gemeinde Schönau an der Triesting und ihre Ortsteile in Vergangenheit und Gegenwart. 1. Auflage. Gemeinde Schönau an der Triesting, Schönau an der Triesting 1979, OBV. (Ergänzte, neugefasste zweite Auflage: Alois Schabes: —. Schönau an der Triesting 1991, OBV).
- Otto Wolkerstorfer: Walzerseligkeit und Alltag. Baden in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, Grasl, Baden 1999, ISBN 3-85098-243-2.
- John A. Rice: The Temple of Night at Schönau, architecture, music, and theater in a late eighteenth-century Viennese garden. (englisch). Memoirs of the American Philosophical Society, Band 258, ZDB-ID 420196-6. American Philosophical Society, Philadelphia (PA) 2006, ISBN 978-0-87169-258-0. – Inhaltsverzeichnis (PDF; 21 kB).
-
Blick von der Wiener Neustädter Straße (B17) über den Schönauer Teich westwärts Richtung Enzesfeld-Lindabrunn.[Anm. 3]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Schönau an der Triesting in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- 30631 – Schönau an der Triesting. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Webpräsenz der Gemeinde Schönau an der Triesting
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Schönau an der Triesting. In: Bundesdenkmalamt (Hrsg.): Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Niederösterreich südlich der Donau. Teil 2 M bis Z. Verlag Berger, Horn/Wien 2003, ISBN 3-85028-365-8, S. 2129.
- ↑ Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 5. Oktober 2020.
- ↑ Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 30. September 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Schönau an der Triesting. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 6. Februar 2020.
- ↑ Gedächtnis des Landes | Schönau an der Triesting. Niederösterreichische Museum BetriebsgesmbH, abgerufen am 9. März 2023.
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ 1864 für den Industriellen Paul Pacher von Theinburg erbaut, vom 1. Juli 1880 bis 1893/94 im Eigentum von Johann Strauss (Sohn), der sie vornehmlich während der Sommermonate nutzte (Hauer, Schönau, S. 67). Die Operetten Eine Nacht in Venedig, Der Zigeunerbaron, Teile der Oper Ritter Pasmann sowie Tanzkompositionen, u. a. Rosen aus dem Süden, Kuß-Walzer, sind in der Villa entstanden (Wolkerstorfer, Walzerseligkeit, S. 340 f.).
- ↑ Rest aus den Sümpfen, in denen 1532 die osmanischen Truppen ein vernichtender Schlag ereilte. – In: Josef Heßler: Am Schönauer Teich. In: Badener Zeitung, Nr. 89/1919 (XL. Jahrgang), 5. November 1919, S. 1 unten. (online bei ANNO).
Das Gewässer lieferte bereits im frühen 19. Jahrhundert bedeutende (in Wien erzielte) Einkünfte durch Verkauf von alle drei Jahre abgefischten Karpfen und Hechten. – In: Mully: Beschreibung der Herrschaft Kottingbrunn und deren Umgebungen. (…) 2) Das bekannte Schönau. In: Der Wanderer, Nr. 361/1822, 27. Dezember 1822, S. 1 (unpaginiert), Mitte links. (online bei ANNO). - ↑ Baumkronen über der Bildmitte sowie am rechten Bildrand: Rabenwald; unmittelbar davor querend der Damm des Wiener Neustädter Kanals.