Dorrit Klotzbücher

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Dorrit Klotzbücher (* 26. März 1957 in Eßlingen) ist eine deutsche Juristin. Sie war von 2018 bis 2023 Präsidentin des Sächsischen Landessozialgerichts und damit die erste Frau an der Spitze eines obersten Gerichts im Freistaat Sachsen.

Beruflicher Werdegang

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klotzbücher war seit 1993 als Richterin auf Probe im Freistaat Sachsen am Sozialgericht Chemnitz tätig. Im August 1996 wurde sie dort zur Richterin auf Lebenszeit ernannt.[1]

Nach mehreren Abordnungen an das Sächsische Landessozialgericht erfolgte im Jahr 2000 erfolgte ihre Ernennung zur Richterin am Landessozialgericht beim Sächsischen Landessozialgericht. 2004 wurde sie zur Vizepräsidentin des Sozialgerichts Chemnitz berufen. Von 2008 bis 2011 war sie als Vorsitzende Richterin am Sächsischen Landessozialgericht tätig, ab 2011 als Vizepräsidentin des Landessozialgerichts.

Mit ihrer Ernennung zur Präsidentin des Landessozialgerichts am 1. Juli 2018 stand Dorrit Klotzbücher als erste Frau an der Spitze eines obersten Gerichts im Freistaat Sachsen.[1] Sie stand damit der Sächsischen Sozialgerichtsbarkeit vor, in der 2018 rund 400 Bedienstete tätig waren, darunter 156 Richter.[1] Mit Ablauf des 28. Februar 2023 trat sie in den Ruhestand ein und auf sie folgte Claudia Kucklick.[2][3]

Im Februar 2020 äußerte sich die Juristin kritisch über die Personal- und Raumsituation am Landessozialgericht.[4] Seit 2004 sei es mehr oder weniger chronisch unterbesetzt. Eine Klagewelle von Abrechnungsstreitigkeiten zwischen Krankenhäusern und -kassen vergrößere aktuell den Arbeitsanfall, dazu seien die Hartz-IV-Klagen um 10 Prozent gestiegen.[4] Auch die Pilotphase zur Einführung der E-Akte binde Ressourcen.[4] Daher gebe es Verfahrensdauern von mehr als 15 Monaten, auf ein Urteil müsse man im Schnitt 26 Monate warten. Auf lange Sicht erwarte man, so die Präsidentin, durch die Einführung der E-Akte aber eine Zeitersparnis bei den Verfahren, unter anderem durch die Verkürzung von Postlaufzeiten.[5]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c Neue Präsidentin des Sächsischen Landessozialgerichts Freistaat Sachsen vom 22. Juni 2018
  2. Präsidentin des Sächsischen Landessozialgerichts tritt in den Ruhestand. Sächsisches Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung, 27. Februar 2023, abgerufen am 28. Juli 2024.
  3. Neue Präsidentin am Sächsischen Landessozialgericht. Sächsisches Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung, 20. Februar 2023, abgerufen am 28. Juli 2024.
  4. a b c Zu wenig Platz, zu wenig Personal, zu viele Klagen: Sachsens Sozialgerichte funken SOS. Abgerufen am 20. Februar 2021.
  5. Süddeutsche Zeitung: Start in Chemnitz: Sozialgerichte führen E-Akte ein. Abgerufen am 20. Februar 2021.