Doual’art
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Daten | |
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Ort | Place du Gouvernement Bonanjo, Douala, Kamerun |
Art | |
Eröffnung | 1991 |
Besucheranzahl (jährlich) | 2000 pro Ausstellung[1] |
Leitung | |
Website |
Doual'art ist ein unabhängiger Kunstverein mit Ausstellungszentrum in Douala, Kamerun, der 1991 von Marilyn Douala Bell und Didier Schaub (1952–2014)[2] gegründet wurde[3].
Geschichte der Organisation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Doual'art wurde 1991 als gemeinnützige Organisation ohne Büro gegründet. 1995 wurde der Ausstellungsraum „Espace Doual'art“ eingeweiht, eine von der Architektin Danièle Diwouta-Kotto geschaffene Galerie in einem Raum neben dem Palast der Bell-Könige, einem historischen Baudenkmal. Im Laufe der Zeit wurde das Zentrum mit einer Fachbibliothek, einem Produktionsstudio und Räumen ergänzt, in denen jährlich etwa 15 Ausstellungen stattfinden können.
Im Jahr 2005 plante Doual'art die Organisation einer Kunst-Triennale, die 2007 erstmals unter dem Namen „SUD-Salon Urbain de Douala“ in Zusammenarbeit mit der iStrike Foundation organisiert wurde. Im Jahr 2010 fand die zweite Ausgabe von SUD in Zusammenarbeit mit ICU-International Collaborative Urban Art Projects statt. Die dritte Ausgabe von SUD im Dezember 2013 stand unter dem Motto „Douala se métamorphose“ („Douala verwandelt sich“). 2017 folgte die vierte und bislang letzte Ausgabe des „SUD-Salon Urbain de Douala“ unter dem Motto „La place de l'humain“ („Der Platz des Menschlichen“)[4].
Aktivitäten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ausstellungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ausstellungstätigkeit von Doual'art wurde mit der Ausstellung „Around Around“ eröffnet, einer Gemeinschaftsausstellung, die in Zusammenarbeit mit den deutschen Galerien Peter Herrmann und Akim Kubinski organisiert wurde und Werke von Joseph Kosuth, Martin Kippenberger, Haim Steinbach, Sokari Douglas Camp, Chéri Samba und Pascale Marthine Tayou präsentierte.
Think Tank
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2005 startete Doual'art eine Reihe von Begegnungen mit dem Titel „Ars & Urbis: Begegnungen zur kritischen Reflexion und Debatte über Kunst und urbane Transformationen“[5]. Die erste Ausgabe wurde 2005 unter dem Titel „Ars & Urbis International Symposium“ organisiert. Das Treffen legte den Grundstein für die Gründung des „SUD-Salon Urbain de Douala“. Die zweite Ausgabe fand 2007 unter dem Titel „Ars & Urbis International Laboratory“ statt und wurde in Zusammenarbeit mit der „iStrike Foundation of Rotterdam“ gefördert. Die dritte Ausgabe entstand 2009 mit dem Titel „Kuratoren-Treffen Ars & Urbis“ und umfasste eine Arbeitsgruppe zur Vorbereitung der zweiten Ausgabe des „SUD-Salon Urbain de Douala“.
Kunst im öffentlichen Raum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt Douala steht im Mittelpunkt des Interesses und der Arbeit von Doual'art mit der Folge, dass öffentliche Kunstinterventionen in 12 Stadtvierteln durchgeführt wurden. Die Organisation hat Wandgemälde, Fotoprojekte, Workshops, eine Jam-Session mitten im Wouri-Fluss und die Skulptur La Nouvelle Liberté von Joseph-Francis Sumégné produziert. 2022 waren es bereits 80 Kunstwerke im öffentlichen Raum von Douala[1].
Einige Jahre lang erstellte Doual'art Strukturpläne und fungierte als Vermittler zwischen Kommunen, Verwaltungen und internationalen Organisationen. Dann begann Doul'art – unzufrieden mit einer derartigen Beschränkung der eigenen Tätigkeit – eine Arbeitsmethode zu entwickeln, die es ermöglichte, die Arbeit der Künstler mit Meinungsfreiheit und kommunaler Praxis zu verknüpfen. Dieser Prozess führte Doual'art zum Bau der Nouvelle Liberté und wurde – im Laufe der Zeit überarbeitet und angepasst – zum Vorbild für die spätere Arbeit.
Wirkung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Organisation gilt als eine der wichtigsten und aktivsten Kultureinrichtungen in Zentralafrika[6]. Im Jahr 2009 erhielt Doual'art den Prince Claus Award der niederländischen Prince Claus Foundation[7].
Von Doual'art initiierte Kunst im öffentlichen Raum
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Die Pascale-Säule
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La Nouvelle Liberté (Skulptur „Die neue Freiheit“)
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Njé Mo Yé (auf Deutsch: Was ist das?)
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Der Wasser-Kiosk
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Die Bessengué-Fußgängerbrücke
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Der Palaver-Baum
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Die geschriebenen Worte von New Bell
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Patrick Nelle: Doual’Art: Thirty Years of Showcasing Cameroon Contemporary Art. In: Sisi Afrika Magazine. 21. Mai 2022, abgerufen am 23. Dezember 2023 (englisch).
- ↑ Didier Schaub (1952–2014) was the co-founder and Artistic Director of Doual’art in Douala, Cameroon. In: biennialfoundation.org. 17. November 2014, abgerufen am 23. Dezember 2023 (englisch).
- ↑ Marilyne Douala Bell et Didier Schaub. Fondateurs de Doual’Art. In: Jeune Afrique. 23. Juni 2003, abgerufen am 23. Dezember 2023 (französisch).
- ↑ News: SUD2017 to be held in early December in Cameroon. In: biennialfoundation.org. 27. November 2017, abgerufen am 23. Dezember 2023 (englisch).
- ↑ Iolanda Pensa: Public Art and Urban Change in Douala. In: oncurating.org. Abgerufen am 23. Dezember 2023 (englisch).
- ↑ Thomas Boutoux und Cédric Vincent, Africa Remix Sampler in Africa Remix, Paris, Centre Pompidou, 2005, S. 255
- ↑ Doual'art Cameroon. In: Website des Prinz-Claus-Fonds. Abgerufen am 23. Dezember 2023 (englisch).
Bibliografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- „Revue Noire“ – Spezialausgabe über Kamerun, 13, 1994.
- Thomas Boutoux und Cédric Vincent, Africa Remix Sampler in Africa Remix, Paris, Centre Pompidou, 2005.
- Douala in Translation. A View of the City and its Creative Transformative Potencials (hrsg. von Lucia Babina und Marylin Douala Bell, Rotterdam, Episode publisher, 2007. ISBN 978-90-5973-071-7)
- Zayd Minty, The Freedom to Dream in „Art South Africa“, V6.3., 03/2008.
- Emmanuelle Lequeux, A Douala, la princesse qui veut éveiller les consciences in „Le Monde“, 14/03/2012.
- Aya Bach / hw, Art and history are shaping Cameroon's future in DW Deutsche Welle, 03/09/2011.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website von Doual'art (französisch)
- Galerie: Doual´art, Douala (Kamerun). In: Bundeszentrale für politische Bildung. Abgerufen am 23. Dezember 2023.
Koordinaten: 4° 2′ 36,2″ N, 9° 41′ 13,7″ O