Drüslinge
Drüslinge | ||||||||||||
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Stoppeliger Drüsling (Exidia glandulosa, syn. E. truncata) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Exidia | ||||||||||||
Fr. |
Die Drüslinge (Exidia) sind eine Pilzgattung der Agaricomycetes aus der Familie der Ohrlappenpilzverwandten (Auriculariaceae).[1]
Die Typusart ist der Stoppelige Drüsling (Exidia glandulosa, syn. E. truncata).
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Drüslinge besitzen zähgallertig bis knorpelig-gelatinös unregelmäßig kreisel-, schüssel- oder kissenförmig oder ausgebreitete, manchmal hirnartige Fruchtkörper. Die fertile Oberseite ist feucht glänzend, runzelig oder mit Drüsenwärzchen besetzt, die dem Substrat zugewandte Unterseite ist steril und glatt oder zottig-rau bis feinkörnig. Nach dem Eintrocknen sind die Fruchtkörper (Frk.) hornartig hart, leben aber bei Zufuhr von Feuchtigkeit wieder auf. Die Arten der Gattung sind überwiegend dunkel gefärbt.
Mikroskopische Kennzeichen der Gattung sind die monomitische Hyphenstruktur mit zylindrischen, farblosen Hyphen, die teilweise offene Schnallen besitzen. Die vierzelligen, Basidien sind kugelig-ellipsoid und besitzen lange Sterigmen. Zystiden sind nicht vorhanden. Die dünnwandigen, farblosen Sporen sind zylindrisch gekrümmt, wurst- oder bohnenförmig (allantoid), glatt und nicht mit Jodreagenzien anfärbbar. Mitunter bilden sie Nebensporen.
Ökologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Drüslinge sind saprobiontische Holzbewohner, die im besiedelten Holz eine Weißfäule erzeugen.
Arten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gattung umfasst weltweit etwa 35 Arten, für Europa werden 12 angegeben:[2][3]
Drüslinge (Exidia) in Europa |
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Stoppeliger (Exidia glandulosa) und Knorpeliger Drüsling (E. cartilaginea) am selben Eichenast
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Kreisel-Drüsling
(Exidia recisa) an einem Weidenzweig -
Kandisbrauner Drüsling
Exidia saccharina -
Weißlicher Drüsling
Exidia thuretiana
Innerhalb der Gattung stiftet bisweilen eine Gleichheit der wissenschaftlichen Namen Verwirrung. So werden in der Literatur mit Exidia glandulosa zum einen der Stoppelige Drüsling und zum anderen der Warzige Drüsling bezeichnet. Zur Differenzierung der beiden Taxa sind deshalb die unterschiedlichen Autorenzitate entscheidend.
Der Teerflecken-Drüsling (Exidia pithya) wird von G.J. Krieglsteiner als Varietät des Warzigen Drüslings (Exidia plana) aufgefasst.
Bedeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Drüslinge sind keine Speisepilze. Als Holzzersetzer haben sie keine wirtschaftliche Bedeutung.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Achim Bollmann, Andreas Gminder, Peter Reil: Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze. In: Jahrbuch der Schwarzwälder Pilzlehrschau. 4. Auflage. Volume 2. Schwarzwälder Pilzlehrschau, 2007, ISSN 0932-920X (301 S., Verzeichnis der Farbabbildungen fast aller europäischen Großpilze (> 5 mm) inkl. CD mit über 600 Gattungsbeschreibungen).
- Heinrich Dörfelt: Die Erdsterne. Geastracea und Astraeaceae. 2. Auflage. A. Ziemsen Verlag, Wittenberg Lutherstadt 1989, ISBN 3-7403-0230-5 (120 S.).
- Josef Breitenbach, Fred Kränzlin (Hrsg.): Pilze der Schweiz. Beitrag zur Kenntnis der Pilzflora der Schweiz. Band 2: Heterobasidiomycetes (Gallertpilze), Aphyllophorales (Nichtblätterpilze), Gastromycetes (Bauchpilze). Mykologia, Luzern 1986, ISBN 3-85604-020-X.
- German Josef Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 1: Allgemeiner Teil. Ständerpilze: Gallert-, Rinden-, Stachel- und Porenpilze. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3528-0.
- W. Neuhoff: Die Pilze Mitteleuropas. Band 2a: Die Gallertpilze (Tremellineae). Klinkhardt, Leipzig 1935–1943.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Franz Oberwinkler: Vorlesung Evolution und Ökologie der Pilze, 13. Stunde ( vom 13. Juni 2011 im Internet Archive). Auf: timms - Tübinger Internet Multimedia Server der Eberhard Karls Universität Tübingen. 2. Dezember 2005. (Streaming-Video; 50 min.)
- ↑ Eric Strittmatter: Die Gattung Tremella. Auf: fungiworld.com. Pilz-Taxa-Datenbank. Abgerufen am 16. Januar 2011.
- ↑ Andreas Kunze: Hexenbutter und anderer schwarzer Glibber. In: Karin Montag (Hrsg.): Der Tintling. Band 76, Nr. 3, 2012, ISSN 1430-595X, S. 53–62.