Dreibrück

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Dreibrück auf dem Urmesstischblatt 3342 von 1839

Dreibrück ist ein Gemeindeteil von Deutschhof,[1] einem Ortsteil der Gemeinde Fehrbellin im Landkreis Ostprignitz-Ruppin (Brandenburg).

Geographische Lage

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Dreibrück liegt im Süden des Landkreises, an der Grenze zu den Landkreisen Havelland und Oberhavel. Der Ort liegt auf einer Höhe von 32 m ü. NHN. Die L173 führt von Bergerdamm und Hertefeld kommend, weiter nach Königshorst. Dreibrück hat ungefähr 120 Einwohner und ist ein Gemeindeteil von Deutschhof, heute ein Ortsteil der Gemeinde Fehrbellin.

Die erste Erwähnung eines Gasthauses „an den drey Brücken“ über den Horster Grenzgraben an der Kreuzung des Nauener, des Berger und des Kronprinzendamms wird auf das Jahr 1721 datiert.[2] Er war damals auf dem Gebiet des Amtes Königshorst an der Kreuzung der drei Brücken angelegt worden. 1770 tauschte das Amt Königshorst 8 Morgen Hütung gegen ebenso viele der Gemeinde Deutschhof zur Ausstattung der Kolonistenwohnung (Krug).[3] Anscheinend hatte der aus dem Dienst ausgeschiedene Unteroffizier Pfefferkorn den Krug gekauft.[4] 1782 ersuchte der Mühlenbursche Hindenburg beim Amt nach, den Pfefferkornschen Krug zu kaufen.[5] 1801 saß ein gewisser Museholdt als Erbpächter auf dem Krug.[6] Bratring vermerkt eine Feuerstelle (Wohnhaus), in dem 6 Menschen lebten. 1804 kam es zu Streitigkeiten zwischen Museholdt und dem zuständigen Oberförster wegen Birken- und Weidenplantagen bei seinem Hof.[7] 1817 wohnten hier 5 Menschen.[8] Um 1850 bildete Dreibrück einen eigenen Gemeindebezirk.[9] 1849 wird Dreibrück als Etablissement bezeichnet.[10] In diesem Jahr wurde es vom Zuständigkeitsgebiet des Königlichen Stadt- und Landgericht Fehrbellin an die Gerichtskommission Fehrbellin überwiesen.[10] 1852 wurden die Reallasten abgelöst.[9] 1840 und auch noch 1860 sind ein Wohnhaus und vier Wirtschaftsgebäude verzeichnet.[11][12] 1840 wurde das einer Witwe Uter gehörige Etablissement Dreibrück, das auf 1775 Taler 24 Silbergroschen und 3 Pfennige taxiert war, versteigert.[13]

Im Jahr 1914 errichtete der „Verein Hoffnungstal“, dessen weiteres Wirken den Ort prägte, eine Obdachlosenunterkunft (oder „Arbeiterkolonie“) im Ort und kaufte dort den Wirtschaftsbetrieb mit 140 ha.[14] Während des Zweiten Weltkriegs setzten die Hoffnungsthaler Anstalten auch Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter ein.[15] Schon im Ersten Weltkrieg hatten Kriegsgefangene einen sogenannten Heldengarten bei Dreibrück angepflanzt. Die Obstbäume hatte Angehörige der Gefallenen gestiftet.[16]

Im Ort hat die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal eine Wohnstätte für 80 Menschen (2014) mit Behinderung, außer der Behindertenbetreuung spielt auch die Landwirtschaft eine große Rolle in Dreibrück.[17]

  • Lieselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil III: Havelland. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1972, S. 77/78; 452 S.

Einzelnachweise

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  1. Gemeinde Fehrbellin. (Memento des Originals vom 6. Juni 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/service.brandenburg.de Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg.
  2. Eintrag zu Dreibrück. gemeinde-fehrbellin.de; abgerufen am 25. Februar 2008.
  3. Tausch von 8 Morgen Hütung der Gemeinde Deutschhof gegen eben so viele Morgen vom Amt Königshorst wegen Ausstattung der Kolonistenwohnung an den drei Brücken (Dreibrück). 1770. Brandenburgisches Landeshauptarchiv, Online-Recherche.
  4. Etablissement des entlassenen Unteroffiziers Pfefferkorn bei den sogenannten Drei Brücken (Dreibrück) im Amt Königshorst mit einem Krug. 1775–1777. Brandenburgisches Landeshauptarchiv, Online-Recherche.
  5. Verkauf des Pfefferkornschen Kruges auf den drei Brücken (Dreibrück) an den Mühlenburschen Hindenburg. 1782. Brandenburgisches Landeshauptarchiv, Online-Recherche.
  6. Gesuch des Erbpächters Museholdt in Dreibrück um Überlassung der zum Vorwerk Hertefeld gehörenden Wiese, Thielmannsburg genannt. 1801. Brandenburgisches Landeshauptarchiv, Online-Recherche.
  7. Streitigkeiten zwischen dem Erbpächter Museholdt in Dreibrück und dem Oberförster Bandasch wegen Benutzung der bei seinem Gehöft stehenden Weiden- und Birkenplantagen. 1804. Brandenburgisches Landeshauptarchiv, Online-Recherche.
  8. Dreibrücken. In: Ortschafts=Verzeichniß des Regierungs=Bezirks Potsdam nach der neuesten Kreiseintheilung vom Jahre 1817, mit Bemerkung des Kreises, zu welchem der Ort früher gehörte, der Qualität, Seelenzahl, Confession, kirchlichen Verhältnisse, Besitzer und Addreß-Oerter nebst alphabethischem Register. Georg Decker, Berlin 1817 (ohne Paginierung), VI. Der Osthavelländische Kreis, Nr. 37; Textarchiv – Internet Archive.
  9. a b Rezeß über die Ablösung der Reallasten vom Gemeindebezirk Dreibrück vom 15. März 1852. Brandenburgisches Landeshauptarchiv, Online-Recherche.
  10. a b Amtsblatt der Königllichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin, 2. Beilage zum 13. Stück des Amtsblattes, vom 30. März 1849, S. 44; Google Books
  11. August von Sellentin: Dreibrücken. VI. Der Osthavelländische Kreis, Nr. 34. In: Topographisch-statistische Übersicht des Regierungsbezirks Potsdam und der Stadt Berlin. Verlag der Gander’schen Buchhandlung, Berlin 1841, S. 117 (zlb.de).
  12. Passow. In: Richard Boeckh: Ortschafts-Statistik des Regierungs-Bezirks Potsdam mit der Stadt Berlin. Verlag von Dietrich Reimer, Berlin 1861, S. 44; 276 S.
  13. Amtsblatt der Königllichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin, Extrablatt zum 3. Stück des Amtsblattes, vom 17. Januar 1840, S. 19; Google Books
  14. B. Schnabel: Die Arbeiterkolonie Dreibrück im Havelländischen Luch. In: Havelländischer Heimatkalender, 1927, 15, S. 72–76.
  15. Jochen-Christoph Kaiser: Zwangsarbeit in Kirche und Diakonie 1939–45. Kohlhammer, Stuttgart 2005, ISBN 978-3-17-018347-6, 464 S.
  16. Mitteilung. In: Gartenwelt, 1917, 21, S. 12, Berlin; Google Books.
  17. Einrichtung für behinderte Menschen in Dreibrück feiert 100-jähriges Bestehen Hoffnungsschimmer im sumpfigen Morast. (Memento des Originals vom 13. September 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.maz-online.de In: Märkische Allgemeine Zeitung, 24. Mai 2014.

Koordinaten: 52° 41′ N, 12° 50′ O