Dreifaltigkeitskapelle (Messenhausen)
Die römisch-katholische Dreifaltigkeitskapelle ist ein unter Denkmalschutz stehendes[1] Kirchengebäude im Rödermärker Stadtteil Messenhausen in Südhessen. Sie gehört zur Pfarrgemeinde St. Nazarius in Ober-Roden, die ihrerseits zum Pastoralraum Rodgau-Rödermark der Region Mainlinie im Bistum Mainz gehört. Die um das Jahr 1820 errichtete Kapelle ist das älteste noch erhaltene Gotteshaus in Rödermark.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bevor die heutige Dreifaltigkeitskapelle am Ortseingang von Messenhausen errichtet wurde, befand sich dort ein Heiligenhäuschen, das als Ort der Verehrung genutzt wurde.[2]
Um 1820 wurde schließlich die heutige Kapelle von Franz, Georg und Erwein Malsi erbaut. Anfangs diente sie vor allem der sonntäglichen Zusammenkunft von Gläubigen in Messenhausen. Seit 1857 finden zudem jedes Jahr am Dreifaltigkeitssonntag Prozessionen der katholischen Gemeinden St. Nazarius aus Ober-Roden und St. Gallus aus Urberach zur Dreifaltigkeitskapelle nach Messenhausen statt. Dort, auf dem vor der Kapelle liegenden Platz unter den Linden, feiern die Pilger beider Gemeinden anschließend gemeinsam Gottesdienst. Da die später ankommende Gemeinde sich mit den schlechteren Plätzen während der Messe begnügen muss, entwickelte sich zwischen den beiden Gemeinden im Laufe der Zeit ein regelrechter Wettlauf. Diese bis heute andauernde Tradition wurde von Pfarrer Valentin Koepp begründet, der von 1856 bis 1887 Pfarrer in Ober-Roden war.[2]
1937 wurde die Kapelle erweitert und erhielt einen Glockenturm.[3] Eine grundlegende Neugestaltung des Kapellinnenraums erfolgte von 2004 bis 2005 unter Pfarrer Elmar Jung.[4]
Baubeschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die schlichte, verputzte Wegekapelle an der Gabelung der Straßen nach Ober-Roden und Urberach weist einen asymmetrischen, offenen Glockenturm auf.[1] Sie bietet in ihrem Inneren Platz für etwa 25 Menschen.[4]
Ausstattung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Altar der Kapelle weist eine dreieckige Form auf und ist aus rotem Sandstein gefertigt. Auf jeder Seite des Altars ist ein Relief eingemeißelt, das einen Teil der Dreifaltigkeit Gottes repräsentiert. Die Rückseite des Altars trägt die Inschrift „Jahwe“ (den hebräischen Namen Gottes), die aus Sicht der Gemeinde linke Seite zeigt eine Taube (Symbol des Heiligen Geistes) und die rechte Seite ein Lamm mit Christusmonogramm. Seit dem 3. Juni 2007 sind in den Altar die Reliquien der Märtyrer Castus von Capua und Jucundus von Reims eingelassen. Die Weihe des Altars erfolgte durch den Mainzer Weihbischof Werner Guballa.[4]
Das Glasfenster der Kapellentür beherbergt ebenso wie der Altar Symbole der Heiligen Dreifaltigkeit.[4]
Die Glocke der Kapelle stammt ursprünglich aus einem Kalkwerk in Offenbach.[2]
Bildergalerie
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Außenansicht von Süden (2022)
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Außenansicht von Norden (2022)
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Wappen der Kapelle aus dem 17. Jahrhundert
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Infotafel über die Geschichte der Kapelle
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Dreifaltigkeitskapelle In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Dagmar Söder: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Hessen, Kreis Offenbach. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Hessen. Friedr. Vieweg & Sohn, Braunschweig/Wiesbaden 1987, ISBN 3-528-06237-1, S. 272.
- ↑ a b c 100 Jahre St. Nazarius: Festschrift zum 100-jährigen Bestehen der Pfarrkirche St. Nazarius in Ober-Roden. Verlag Rita M. Schallmayer, Marxzell, Rödermark 1996, S. 199–201.
- ↑ Ein historischer Rundgang in den Gassen & Straßen von Ober-Roden. In: hgv1979-roedermark.de. Heimat- und Geschichtsverein Rödermark e. V., 2021, abgerufen am 28. Januar 2022.
- ↑ a b c d Dreifaltigkeitskapelle in Messenhausen. In: geocaching.com. 5. Mai 2009, abgerufen am 28. Januar 2022.
Koordinaten: 49° 59′ 17,7″ N, 8° 48′ 15″ O