Dreigriffeliges Hornkraut
Dreigriffeliges Hornkraut | ||||||||||||
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Dreigriffeliges Hornkraut (Cerastium cerastoides) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cerastium cerastoides | ||||||||||||
(L.) Britton |
Das Dreigriffelige Hornkraut (Cerastium cerastoides) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Hornkräuter (Cerastium) innerhalb der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae). Sie ist in den Gebirgen der Nordhalbkugel verbreitet.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dreigriffelige Hornkraut ist eine lockerrasig wachsende, kriechende bis aufsteigende ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 5 bis 15 Zentimetern erreicht. Die gegenständigen Laubblätter sind bis zu 10 Millimeter lang, lanzettlich, dicklich und kahl.
Die Blütezeit reicht von Juli bis August. Der aufrechten, ein- bis dreiblütige Blütenstand weist unterhalb der Blüten eine Haarleiste auf. Die Tragblätter sind krautig, kahl oder fast kahl. Die Blütenstiele sind drüsig flaumig und zur Fruchtzeit herabgebogen. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind 5 bis 6 Millimeter lang und am Grunde drüsig behaart. Die fünf freien, weißen Kronblätter sind zweispaltig, etwa doppelt so lang wie die Kelchblätter. Es sind zwei Kreise mit je fünf Staubblättern vorhanden. Es sind meist drei, selten vier oder fünf Griffel vorhanden.
Die Kapselfrucht ist länger als der Kelch und öffnet sich mit sechs stumpfen Zähnen.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 36, 38 oder 40.[1]
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Cerastium cerastoides ist in den Gebirgen der Nordhalbkugel verbreitet. Wo das Dreigriffelige Hornkraut in den Kalkalpen vorkommt, zeigt es eine oberflächliche Entkalkung an. Das Dreigriffelige Hornkraut ist in den Zentralketten mit kristallinem Gestein häufiger als in den nördlichen und südlichen Ketten, in denen das Gestein oft Kalk oder Dolomit ist.
Das Dreigriffelige Hornkraut gedeiht am besten auf feuchten bis nassen, etwas sauren und daher kalkarmen, humusreichen, steinigen Lehm- oder Tonböden, die jedoch nicht allzu nährstoffarm sein dürfen und zumindest reichlich Stickstoff enthalten sollten. Es besiedelt in Mitteleuropa vorwiegend Quellhorizonte, feuchte Stellen in Viehlägern und auf vielbefahrenen Weiden sowie Schneetälchen in den Alpen in Höhenlagen zwischen etwa 1500 bis 2000 Metern. In den Allgäuer Alpen steigt es bis zu einer Höhenlage von 2400 Metern auf.[2] Fast alle Standorte zeichnen sich durch lange Schneebedeckung aus. Die Art ist eine Charakterart des Poo-Cerastietum aus dem Verband Salicion herbaceae, kommt aber auch in anderen Gesellschaften der Klasse Salicetea herbaceae vor.[1]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 4 (sehr feucht), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 2 (sauer), Temperaturzahl T = 1 (alpin und nival), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 1 (ozeanisch).[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Otto Schmeil, Jost Fitschen (Begr.), Siegmund Seybold: Die Flora von Deutschland und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wild wachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. 95. vollst. überarb. u. erw. Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01498-2.
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). 2., korrigierte und erweiterte Auflage. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8001-4990-2.
- Eckehart J. Jäger (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. Begründet von Werner Rothmaler. 20., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2011, ISBN 978-3-8274-1606-3.
- Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Auflage. Band 2: Eibengewächse bis Schmetterlingsblütengewächse. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 375.
- ↑ Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW, Eching 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 495.
- ↑ Cerastium cerastoides (L.) Britton In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 15. März 2021.