Dritte Ausbürgerungsliste des Deutschen Reichs
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Mit der dritten Ausbürgerungsliste des Deutschen Reichs vom 3. November 1934 entzog die nationalsozialistisch geführte Regierung 28 Personen die deutsche Staatsangehörigkeit und machte sie somit staatenlos. Grundlage der Ausbürgerungen war § 2 des Gesetzes über den Widerruf von Einbürgerungen und die Aberkennung der deutschen Staatsangehörigkeit vom 14. Juli 1933.
Die Liste war die dritte von insgesamt 359 Listen und wurde am 3. November 1934 im Deutschen Reichsanzeiger Nr. 258 veröffentlicht. Die erste derartige Liste wurde am 25. August 1933 und letzte Liste am 7. April 1945 veröffentlicht. Insgesamt wurden bis zum Ende des NS-Staates 39.006 Personen ausgebürgert.[1]
Namensliste
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans Beimler (1895–1936), Politiker (KPD)
- Max Julius Friedrich Brauer (1887–1973), Politiker
- Willi Bredel (1901–1964), Schriftsteller
- Alfred Dang (1893–1956), Journalist und Pädagoge
- Leonhard Frank (1882–1961), Schriftsteller
- John Heartfield (1891–1968), Maler, Grafiker, Fotomontagekünstler und Bühnenbildner
- Wieland Herzfelde (1896–1988), Publizist, Autor und Verleger
- Max Karl zu Hohenlohe-Langenburg (1901–1943), Künstler, Literat und politisch engagierter Journalist und Aktivist gegen das NS-Regime
- Alfred Kantorowicz (1899–1979), Jurist, Schriftsteller, Publizist und Literaturwissenschaftler
- Friedrich Kniestedt (1873–1947)
- Hubertus Prinz zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg (1906–1984), Journalist, Schriftsteller und Politiker
- Klaus Mann (1906–1949), Schriftsteller
- Hubert Marzen (* 4. Mai 1880 in Trier)
- Carola Neher (1900–1942), Schauspielerin
- Balder Olden (1882–1949), Schriftsteller und Journalist
- Max Pfeiffer (* 25. April 1896 in Düsseldorf)
- Erwin Piscator (1893–1966), Theaterintendant, Regisseur und Theaterpädagoge
- Martin Plettl (* 29. September 1881 in Garham bei Vilshofen)
- Waldemar Pötzsch (auch Waldemar Pötsch; 1892–1944),[2] Funktionär des Deutschen Seemannsverbandes
- Gustav Regler (1898–1963), Schriftsteller und Journalist
- Julius Schaxel (1887–1943), Zoologe und Entwicklungsbiologe
- Walter Schönstedt (1909–1961), Schriftsteller
- Gerhart Seger (1896–1967), sozialdemokratischer Politiker, Publizist und Pazifist
- Jakob Simon (* 18. Dezember 1885 in Seelow, Kreis Lebus)
- Otto Strasser (auch Straßer; 1897–1974), nationalsozialistischer Politiker und Gründer der nationalbolschewistischen Kleinpartei Schwarze Front
- Bodo Uhse (1904–1963), Schriftsteller, Journalist und politischer Aktivist (NSDAP, KPD, SED)
- Gustav von Wangenheim (1895–1975), Schauspieler, Regisseur und Dramaturg sowie Gründungsmitglied des Nationalkomitees Freies Deutschland (NKFD)
- Erich Weinert (1890–1953), Schriftsteller und ab 1943 Präsident des Nationalkomitees Freies Deutschland
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Erste Ausbürgerungsliste des Deutschen Reichs von 1933
- Zweite Ausbürgerungsliste des Deutschen Reichs
- Vierte Ausbürgerungsliste des Deutschen Reichs
- Liste von Ausgebürgerten während des Nationalsozialismus bis 1936
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Michael Hepp (Hrsg.): Die Ausbürgerung deutscher Staatsangehöriger 1933–45 nach den im Reichsanzeiger veröffentlichten Listen. Band 1: Listen in chronologischer Reihenfolge. De Gruyter Saur, München / New York / London / Paris 1985, ISBN 978-3-11-095062-5, S. 5 (Nachdruck von 2010).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Michael Hepp (Hrsg.): Die Ausbürgerung deutscher Staatsangehöriger 1933–45 nach den im Reichsanzeiger veröffentlichten Listen. Band 1: Listen in chronologischer Reihenfolge. De Gruyter Saur, München / New York / London / Paris 1985, ISBN 978-3-11-095062-5, S. XLV bis LIV (Nachdruck von 2010).
- ↑ DNB 133473864