Dsasgiin gadsryn ordon

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Panorama von Ulaanbaatar, 2010.

Dsasgiin gadsryn ordon, der Regierungspalast (mongolisch Засгийн газрын ордон Zasgiin gazriin ordon, Төрийн ордон, ᠲᠥᠷᠦ ᠶ᠋ᠢᠨ ᠣᠷᠳᠣᠨ, en.: Government Palace, oder State Palace) ist das Regierungsgebäude der Mongolei und beherbergt mehrere Organe des Staates: den Großer Staats-Chural (Parlament), das Büro des Präsidenten und das Büro des Premierministers. Das Gebäude steht an der Nordseite des Süchbaatariin Talbai (Süchbaatar-Platz) in der Hauptstadt Ulaanbaatar. Von Einwohnern von Ulaanbaatar wird es noch gelegentlich als Saaral Ordon ('Grauer Palast') bezeichnet, da es bis 2007 grau gestrichen war.

Gemälde aus dem 19. Jh. mit dem Zuun Khuree-Kloster, auf dem Platz des heutigen Süchbaatar-Platz.
Der Regierungspalast auf einer Sowjetischen Briefmarke von 1951.

Das Gelände des heutigen Regierungspalastes und des Sükhbaatar-Platzes wurde bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts größtenteils vom Kloster Ikh Khüree (Zuun Khuree-Kloster) eingenommen, dem zentralen Tempel-Palast-Komplex der Stadt. Das Kloster wurde 1639 gegründet und war ein beweglicher Standort, der fast dreißig Mal seinen Standort wechselte, bevor es sich 1855 schließlich im heutigen Ulaanbaatar niederließ. Es war berühmt für seine hochrangige Klosterausbildung, zehn Klosterschulen, zahlreiche Tempel, 15.000 Lamas, dreißig Lamabezirke, spektakuläre religiöse Feste und reiche Schatzkammern. Der ursprünglich Züün Khüree (Ostkloster) genannte Komplex war der größte und älteste Abschnitt des späteren Ulaanbaatar. Das Kloster hatte ein großes, offenes Gelände (später der Hauptplatz der Stadt), das auf allen Seiten von Tempeln, Residenzen des Adels und der Geistlichkeit sowie dem Markt Baruun Damnuurchin umgeben war. Hier fanden in Anwesenheit von Adligen und Geistlichen mongolische Ringkämpfe und Tsam-Tänze statt. Später wurde das Gebiet zu einer Mülldeponie, die der Bogd Khan auf seinem königlichen Zug zum Shar ordon (Gelben Palast, ᠰᠢᠷ᠎ᠠ
ᠣᠷᠳᠣᠨ
) passierte.

Der mongolische Präsident Natsagiin Bagabandi während eines Treffens mit dem Chairman of the Joint Chiefs of Staff der USA, General Richard B. Myers, im mongolischen Regierungspalast am 13. Januar 2004.
Der Platz Süchbaatariin Talbai mit dem Süchbaatar-Mausoleum.
Die überlebensgroße Statue von Dschinghis Khan.

Nach der Revolution in der Äußeren Mongolischen Republik von 1921 wurde der Müll beseitigt und 1926 an dieser Stelle ein Theater mit einer grünen Kuppel errichtet. Das angrenzende Ikh Khüree-Kloster wurde in den 1930er Jahren im Zuge der groß angelegten Verfolgung der buddhistischen Religion vom kommunistischen Regime des Landes völlig zerstört. Heute erinnern nur noch ein paar alte Tempel an die Schönheit der Altstadt. Das Theater mit der grünen Kuppel brannte 1949 unerwartet bis auf die Grundmauern nieder. 1946 begann der Bau des Süchbaatariin-Platzes mit einer Statue des Revolutionsführers Damdiny Süchbaatar. Der oberste Führer der Mongolei, Marschall Chorloogiin Tschoibalsan, beteiligte sich als einfacher Arbeiter am Ausheben des Markierungssteins an der für Süchbaatars Statue ausgewählten Stelle.

Nach der Zerstörung des Grünen Theaters ordnete Tschoibalsan 1951 den Bau des Regierungspalastes an dessen Stelle an.[1] Nach Tschoibalsans Tod 1952 ließen die Parteiführer an der Südseite des Palastes ein Mausoleum nach dem Vorbild des Mausoleums von dem Lenins in Moskau errichten, um die sterblichen Überreste von Süchbaatar und Tschoibalsan aufzubewahren. Das 1954 fertiggestellte Süchbaatar-Mausoleum diente bis zur Demokratischen Revolution von 1990 jedes Jahr als Aussichtsplattform für Parteiführer und hochrangige Regierungsbeamte während der Paraden zum Nationalfeiertag und zum 1. Mai.[2] In den Jahren 2005 und 2006 wurde Süchbaatars Mausoleum im Zuge umfangreicher Renovierungsarbeiten am Palast abgerissen und durch ein großes Kolonnadendenkmal für Dschingis Khan, Ögedei Khan und Kublai Khan ersetzt, welches 2006 rechtzeitig zum 800-Jahr-Jubiläum der Krönung Dschingis Khans fertiggestellt wurde. Die Statue von Dschingis Khan wird von zweien seiner Generäle, Muqali und Bo’orchu, bewacht.

Haupteingang zum Regierungspalast (Nordseite).

Einzelnachweise

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  1. Alexander C. Diener, Joshua Hagen: The City as Power: Urban Space, Place, and National Identity. (google books) Rowman & Littlefield 2018-09-18 ISBN 978-1-5381-1827-6
  2. История Улан-Батора: Мавзолей Сухэ-Батора и центральная площадь (Istorija Ulan-Batora: Mawdsoljei Suche-Batora i tsjentraljnaja ploschtschadj). (deutsch: Geschichte von Ulaanbaatar: Süchbaatar-Mausoleum und zentraler Platz.). In: asiarussia.ru. (russisch).
Commons: Government Palace, Ulan Bator – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 47° 55′ 15″ N, 106° 55′ 2″ O