Dschabal Waqf as-Suwwan
Koordinaten: 31° 2′ 50″ N, 36° 48′ 18″ O
Der Dschabal Waqf as-Suwwan (arabisch جبل وقف الصوان, DMG Ǧabal Waqf aṣ-Ṣuwwān; auch: Jabal Waqf as Suwwan und Jebel Waqf es Swwan) ist eine runde geologische Formation in Jordanien, die als Meteoritenkrater gedeutet wird.[1] Der Krater wurde 2005 von den Geologen Elias Salameh und Hani Khoury von der Universität von Jordanien zusammen mit dem deutschen Professor Werner Schneider entdeckt und hat einen Durchmesser von 5,5 km. Die Größe des Meteoriten, bei dessen Aufprall der Krater entstand, wurde von Professor Salameh auf 100 m Durchmesser geschätzt. Die Aufprallgeschwindigkeit wurde mit 40–50 km/s angenommen. Die freigesetzte Energie wurde dem 5000-fachen der Hiroshima-Bombe gleichgesetzt. Ein Einschlag dieser Größenordnung hätte die atmosphärische Temperatur im Umkreis von mehreren 10 km auf mehr als 1.000 °C angehoben und damit Millionen Tonnen von Felsen, Staub, Dampf und Rauch in die Atmosphäre geschleudert, wobei Gebiete wie das heutige Jordanien, Irak, Syrien, Libanon, Palästina und der nördliche Teil Saudi-Arabiens vollkommen zerstört und verbrannt worden wären. Dieses wiederum hätte eine erdumspannende Wolke erzeugt, die Dunkelheit, Regen über Jahre hinweg und anschließende Überflutungen zur Folge gehabt hätte.[2]
Die Entdeckung erregte 2006 großes Aufsehen, weil das Alter des Kraters zunächst auf unter 10.000 Jahre geschätzt wurde. Dies führte dazu, dass Medien über eine Beobachtung des Einschlages durch Menschen, mögliche Auswirkungen auf frühe Kulturen sowie einen Zusammenhang zur Sintflutgeschichte spekulierten.[3][4] Inzwischen wird der Krater jedoch ins Eozän datiert, d. h. auf ein Alter zwischen 37 und 56 Millionen Jahren.[5]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Jebel Waqf as Suwwan. In: Earth Impact Database. Abgerufen am 23. Januar 2021.
- ↑ Jordanian Crater. zitiert die Jordan News Agency. In: Bad Astronomy Forum. 13. August 2006, archiviert vom am 7. Juli 2011; abgerufen am 23. Januar 2021 (englisch).
- ↑ Axel Bojanowski: Meteoriteneinschlag: Forscher auf den Spuren der Apokalypse. In: Der Spiegel. 12. August 2006, abgerufen am 23. Januar 2021.
- ↑ Proposed East Jordan Impact Crater – Artikel auf BBS.com ( vom 22. Mai 2011 im Internet Archive)
- ↑ Geländeuntersuchungen (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Museum für Naturkunde der Humboldt-Universität Berlin im Mai 2008