Dschamal ad-Din al-Qasimi
Dschamal ad-Din al-Qasimi (arabisch جمال الدين القاسمي, DMG Ǧamāl ad-Dīn al-Qāsimī; geb. 1. Oktober 1866, Damaskus; gest. 18. April 1914) war ein syrisch-arabischer islamischer Gelehrter und „Reformer“.
Er war eine führende Figur der salafistischen Bewegung des frühen 20. Jahrhunderts. Er predigte an der Sinan-Pascha-Moschee in Damaskus und ist der Autor zahlreicher religiöser Abhandlungen, darunter sein Buch irschad al-chalq[1].
Er ist der Sohn eines islamischen Rechtsgelehrten und hat sich seit seiner Kindheit dem Studium des Korans gewidmet. Wie Tāhir al-Dschazā'irī (1852–1920) war auch al-Qasimi ein Schüler von Abd ar-Razzaq al-Bitar (gest. 1917), der die Salafisten-Schule von Damaskus (Damascene Salafiyya) in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mitgeprägt hatte. Er engagierte sich in der religiösen Erziehung im Gebiet des heutigen Syrien, Libanon, Jordanien und Palästina. Seine Ideen wurden von der konservativeren Ulema angegriffen und er sah sich Verfolgungen ausgesetzt,[2] infolgedessen entfernte er sich von aktiven öffentlichen Aktivitäten und befasste sich ausschließlich mit dogmatischen Fragen. Er ist Verfasser vieler religiöser Abhandlungen. Seine Koranexegese (Tafsīr al-Qāsimī) wurde von Muhammad Fu'ad Abdul-Baqi herausgegeben.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Itzchak Weismann: Taste of Modernity: Sufism, Salafiyya, and Arabism in Late Ottoman Damascus. Leiden, Brill 2001, ISBN 90-04-11908-6
- Itzchak Weismann, „Die Salafiyya im 19. Jahrhundert als Vorläufer des modernen Salafismus“, in: Thorsten Gerald Schneiders: Salafismus in Deutschland: Ursprünge und Gefahren einer islamisch-fundamentalistischen Bewegung. 2014 (Teilansicht in der Google-Buchsuche)
- Charles Kurzman: Modernist Islam, 1840–1940: A Sourcebook. 2002 (Teilansicht in der Google-Buchsuche)
- Mathieu Guidère: Historical Dictionary of Islamic Fundamentalism. 2012 (Teilansicht in der Google-Buchsuche)
- David Commins, David W. Lesch: Historical Dictionary of Syria. 2013 (Online-Teilansicht)
- David Grafton: The Christians of Lebanon: Political Rights in Islamic Law (Tauris Academic Studies). 2004 (Teilansicht in der Google-Buchsuche)
- Rüdiger Lohlker: Die Salafisten: Der Aufstand der Frommen, Saudi-Arabien und der Islam. 2017 (Teilansicht in der Google-Buchsuche)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Aus dem Arabischen übersetzt mit einer Einführung von David D. Commins in: Charles Kurzman (2002: 181 ff.).
- ↑ David Commins: Historical Dictionary of Syria. 1996, S. 183
- ↑ GND 1053991592 (vgl. Buchhandelslink)
Personendaten | |
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NAME | Qasimi, Dschamal ad-Din al- |
ALTERNATIVNAMEN | Dschamal al-Din al-Qasimi; Dschamal al-Din al-Qasimi; Jamal al-Din Qasim; Jamal al-Din al-Qasimi; Ǧamāl-ad-Dīn al-Qāsimī; جمال الدين القاسمي; Jamal al-Dîn al-Kasimi; Jamāl al-Dīn al-Qāsimī; Jamal al Din al-Qasimi; Jamal al-din Mohammad bin Mohammad al-Qasimi; Jamal al-Din al-Qasimi; Dschamal ad-Din al-Qasimi; Jamal al-Din Qasimi; Muḥammad Jamāl al-Dīn al-Qāsimī; Muḥammad Jamāl al-Dīn al-Qāsimī; Shaykh Jamal al-Deen al-Qasimi; Muḥammad Jamāl al-Dīn Qāsimī; Shaykh Jamal al-Deen al-Qasimi; Jamal al-din Mohammad bin Mohammad al-Qasimi |
KURZBESCHREIBUNG | syrisch-arabischer Salafist |
GEBURTSDATUM | 1. Oktober 1866 |
STERBEDATUM | 18. April 1914 |