Du lebst nur zweimal

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Man lebt nur zweimal
Originaltitel You Only Live Twice
Produktionsland Vereinigtes Königreich
Originalsprache Englisch
Genre Spionageroman, Liebesroman
Roman
Autor Ian Fleming
dt. Übersetzer
Verlag
Erstpublikation 26. März 1964
James-Bond-Buchreihe
Verfilmung
(1967)
Man lebt nur zweimal

Man lebt nur zweimal ist der elfte Roman bzw. der zwölfte Band aus der von Ian Fleming geschriebenen James-Bond-Reihe. Er wurde 1964 unter dem Titel You Only Live Twice in England veröffentlicht. Die deutsche Übersetzung erschien zunächst unter dem Titel 007 James Bond reitet den Tiger; nachdem die sehr freie Verfilmung des Romans deutsch Man lebt nur zweimal genannt wurde, wurde der Roman auf den bekannteren Titel Du lebst nur zweimal umbenannt.

Der Neurologe und Nobelpreisträger Sir James Molony ist zu Gast bei Bonds Vorgesetzten M, weil sich M um den psychischen Zustand von James Bond sorgt. Nach der Ermordung seiner Frau Tracy vernachlässigt dieser seine Arbeit, trinkt übermäßig und verspielt Geld in den Spielklubs. Seine letzten wichtigen Aufträge verpfuscht er beide durch Fehler, die ihn und andere fast umbringen. M möchte James Bond rauswerfen, auch auf die Gefahr hin, dass er damit seinen besten Mann verliert, jedoch kann ihn Molony davon überzeugen, dass Bond zur Bestform aufläuft, wenn er eine ausgefallene, scheinbar unlösbare Aufgabe bekommt.

Als James Bond zu M gerufen wird, muss Bonds Sekretärin Mary Goodnight zunächst sein vernachlässigtes Äußeres korrigieren. Er ist sich bewusst, dass er in letzter Zeit schlechte Arbeit geliefert hat, und interpretiert den Termin bei M als Kündigung. Zu seiner Überraschung wird er jedoch in die diplomatische Abteilung versetzt, wo er den Auftrag bekommt, dem Leiter des japanischen Geheimdienstes Tiger Tanaka die Entschlüsselungsmaschine MAGIC44 abzuschwatzen. Bond bekommt die Agentennummer 7777 und macht sich sofort auf den Weg nach Japan. Dort wird er als Nummer 2 des australischen Diplomaten Richard Lovelace Henderson getarnt. Dieser hat sehr gute Kontakte zu Tiger Tanaka und schafft es, ein Treffen der beiden zu arrangieren.

Einen Monat später sind James Bond und Tiger Tanaka gut befreundet. Tiger Tanaka hat sich durch viele kleine Tests, die zum größten Teil auf der japanischen Mentalität beruhen, von der Integrität Bonds überzeugt, und macht, nachdem Bond ihn in höflichster Weise bei Schere, Stein, Papier besiegt hat, ein Angebot. (Dieser Wettstreit wird im Einleitungskapitel geschildert.) Da der japanische Geheimdienst sehr gut über die britische Kommunikation informiert ist, gibt es keine adäquate Gegenleistung für die MAGIC44, außer einem Spezialeinsatz von James Bond. Er soll Dr. Guntram Martell und seine Frau Emmy ausschalten (im Original Guntram Shatterhand). Sie waren vor kurzem mit Schweizer Pässen als Gartenbaukünstler und Botaniker nach Japan gekommen, um in der Nähe von Fukuoka einen Park mit exotischen Pflanzen anzulegen. Dieser Park enthält ausschließlich für den Menschen gefährliche Pflanzen und soll interessierten Fachleuten zur Forschung zur Verfügung stehen. Jedoch wird der Park von ehemaligen Mitgliedern der Geheimorganisation der Gesellschaft der Schwarzen Drachen bewacht und wird zum Anziehungspunkt für japanische Selbstmörder. Ein von Tanaka geschickter Agent tauchte geblendet, mit Verbrennungen und im Delirium wieder auf, und konnte nur noch einen Haiku über Libellen stammeln.

Tanaka und Bond gehen sofort auf die Reise nach Fukuoka. Unterwegs wird er zum Japaner gemacht, d. h. seine Haut wird dunkler gefärbt, sein Haar geschnitten und er wird an die japanischen Sitten und Gebräuche gewöhnt. Außerdem lernt er in einem Ausbildungslager des Geheimdienstes die Kunst der Ninjas. Ein vierschrötiger Mann verfolgt sie dabei die ganze Zeit auf einem Motorrad, kurz vor Fukuoka können sie ihn stellen. Er ist ein schwarzer Drache, und in seinem Notizbuch finden sie eine detaillierte Beschreibung ihrer Reise seit Tokio.

In Fukuoka zeigt ihnen der Chef der Kriminalpolizei Luftaufnahmen des Schlosses des Todes und Nahaufnahmen des Ehepaares Martell. Bond erkennt sie als seine Widersacher Ernst Stavro Blofeld und Irma Bunt. Der Einsatz wird dadurch für Bond zu einer persönlichen Racheaktion für die Ermordung seiner Frau. Tanaka erkennt zwar Bonds Veränderung, dieser gibt Martells Identität aber nicht preis, weil er fürchtet, dass dann andere Geheimdienste versuchen, Blofeld festzunehmen, und Bond dadurch um seine Rache gebracht wird.

Als Tarnung wird James Bond als taubstummer Arbeiter unter dem Namen Taro Todoroki bei den Muscheltauchern in der Familie von Kissy Suzuki untergebracht. Diese spricht englisch, da sie mal in Hollywood als Schauspielerin gearbeitet hatte. Sie kam dann wieder zurück in ihr einfaches Leben, weil in Hollywood alle außer David Niven schlecht zu ihr waren. Sie hat ihren zum Fischfang abgerichteten Kormoran nach ihm benannt, der sie und Bond begleitet, als Bond für ihren erkrankten Vater beim Muschelfang hilft. Kissy verliebt sich in Bond und möchte ihn nicht wieder hergeben, doch sie erkennt an der Prophezeiung der sechs Wächter, dass Bond dazu ausersehen ist, das Schloss des Todes zu vernichten. Sie schwimmt mit ihm bis zur Felsenküste des Schlosses, wo sie jede Nacht um Mitternacht eine Stunde lang auf ihn warten will. Nun ist er auf sich selbst gestellt.

Mit der Ninja-Ausrüstung erklettert Bond die Klippen und erkundet den Park, wo er Augenzeuge zweier Selbstmorde wird. Ein dritter Selbstmörder hatte es sich zwar noch anders überlegt, wird aber von den schwarzen Drachen in einen Teich mit Piranhas gestoßen. Tagsüber versteckt sich Bond in einem Schuppen, abends schleicht er sich in das Schloss. Durch einen Fehler tappt er in eine Falltür und wird gefangen genommen. Irma Bunt glaubt, ihn als James Bond zu erkennen, und nach einer Folterung muss er seine Tarnung als Taubstummer aufgeben. Als Blofeld ihn mit einem Samurai-Schwert hinrichten will, kann Bond einen langen Stock ergattern und mit seinen neuen Kampfkenntnissen Irma Bunt niederschlagen und Ernst Stavro Blofeld erwürgen. Mit Hilfe eines Ballons gelingt Bond die Flucht, während das Schloss durch einen von Bond verstopften Geysir explodiert. Bond wird angeschossen, doch Kissy Suzuki rettet ihn vorm Ertrinken nach dem Absturz des Ballons.

Da James Bond als verschollen gilt, erscheint in der Times ein von M verfasster Nachruf auf ihn. In Wirklichkeit hat er jedoch das Gedächtnis verloren, und Kissy Suzuki beschließt, ihn für sich zu behalten. Die Dorfbewohner spielen dabei mit, aber sie muss versprechen, dass sie ihn wieder frei gibt, sobald er sich an sein früheres Leben erinnert. Sie vernichtet deshalb alle Hinweise darauf, jedoch entdeckt Bond durch einen Zufall einen Zeitungsschnipsel, auf dem er das Wort Wladiwostok liest. Es weckt Assoziationen an Russland, und Kissy gibt ihn widerstrebend frei.

Bezüge zu anderen James-Bond-Romanen

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Die Ereignisse von Im Geheimdienst Ihrer Majestät werden direkt erwähnt (Blofelds Tarnung als Monsieur le Comte de Bleuville in einer Forschungseinrichtung auf dem Gipfel des Piz Gloria in der Schweiz, Bonds Tarnung als Sir Hilary Bray, die Ermordung von Tracy Di Vicenzo Bond) und auf ein Jahr vor den Ereignissen im Schloss des Todes datiert. Blofeld erwähnt das Unternehmen Feuerball aus dem gleichnamigen Roman. Am Anfang des Folgeromans Der Mann mit dem goldenen Colt, wird beschrieben, wie Bond sein Gedächtnis wiederfindet und zum Geheimdienst zurückkehrt.

Während seiner Ausbildung zum Japaner wird Bond von Tanaka aufgefordert, ein Haiku zu schreiben. Er schreibt: „Du lebst nur zweimal: Einmal, wenn du geboren wirst, und einmal, wenn du dem Tod ins Gesicht siehst.“

  • Ian Fleming: Du lebst nur zweimal („You only live twice“). 8. Aufl. Scherz Verlag, München 1990, ISBN 3-502-51274-4.
  • Ian Fleming: You only live twice. Coronet Books, London 1990, ISBN 0-340-42563-6.
  • Ian Fleming: Man lebt nur zweimal. Cross Cult / Amigo Grafik, Ludwigsburg 2013, ISBN 978-3-86425-092-7.
  • Danny Morgenstern: 007 XXS - 50 Jahre James Bond - Man lebt nur zweimal, DAMOKLES, Braunschweig 2017, ISBN 978-3981903218

Das Buch diente zur Vorlage für den gleichnamigen Film. Drehbuchautor Roald Dahl übernahm aber nur einige Elemente des Romans. Teile des Romans, zum Beispiel die Rolle Mary Goodnight, wurden im Film Der Mann mit dem goldenen Colt übernommen.