Dudylany

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Dudylany (deutsch Doderlage, früher Doderlag[1]) war ein Dorf in der Landgemeinde (Gmina) Jastrowie (Jastrow) im Powiat Złotowski (Flatower Kreis) der polnischen Woiwodschaft Großpolen.

Geographische Lage

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Das Kirchdorf lag im Netzedistrikt im ehemaligen Westpreußen, an der Pilow, etwa dreißig Kilometer nördlich von Deutsch Krone (Wałcz), 25 Kilometer westnordwestlich von Jastrow (Jastrowie) und fünf Kilometer nördlich von Rederitz (Nadarzyce).

Die Grenzregion des Netzedistrikts, in der das Dorf lag, hatte ursprünglich zum Herzogtum Pommern gehört, war vorübergehend unter polnische Herrschaft gelangt und dann an die Markgrafen von Brandenburg gekommen. Im Rahmen der Ersten Teilung Polen-Litauens kam das Dorf 1772 zusammen mit dem Landkreis Deutsch Krone zurück an Preußen.

Ältere Ortsnamen sind Róża (1582) und Dodelag (1641), neupolnisch Doderlany. Das Dorf erhielt ein Privileg von dem Starosten Andreas II. Górka. Der erste Schulze hieß Georg Szyba.[2]

Um 1930 hatte die Gemeinde eine 24,5 km² große Gemarkungsfläche, und auf dem Gemeindegebiet befanden sich drei Wohnplätze, auf denen insgesamt 33 bewohnte Wohnhäuser standen:[3]

  • Doderlage
  • Forsthaus Birkhof
  • Mühlengut Bruchmühl

Im Jahr 1941 wurde ein Teil der Gemarkung des Dorfs dem Truppenübungsplatz Groß Born zugeschlagen.[4]

Im Jahr 1945 gehörte das Dorf Doderlage zum Landkreis Deutsch Krone im Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Doderlage war dem Amtsbezirk Rederitz zugeordnet.

Im Februar 1945 wurde Doderlage von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern und der südlichen Hälfte Ostpreußens – militärische Sperrgebiete ausgenommen – der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es wanderten nun Polen zu. Doderlage wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung „Dudylany“ verwaltet. Die einheimische Bevölkerung wurde von der polnischen Administration aus Doderlage vertrieben.

Heute sind von Dudylany keine Gebäude mehr erhalten und der See wurde aufgestaut.

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1783 königliches Dorf mit einer katholischen Kirche und einer Wassermühle, zwanzig Feuerstellen (Haushaltungen), im Netzedistrikt, Kreis Krone[1]
1818 146 königliches Dorf, Amt Schrotz[5]
1852 272 [6]
1864 18 sämtlich Evangelische[7]
1910 215 am 1. Dezember, darunter 160 Evangelische, 53 Katholiken und zwei Juden[8]
1925 200 darunter 149 Evangelische und 51 Katholiken[3]
1933 176 [9]
1939 175 [9]

Im Jahr 1641 war hier eine hölzerne kleine Kirche mit einem Altar, auf dem das Bildnis der hl. Veronika stand.[2]

Die Protestanten der bis 1945 anwesenden Dorfbevölkerung gehörten zum evangelischen Kirchspiel Zippnow. 1870 wurde ein neues Bethaus eingeweiht.[10]

  • Doderlage, Dorf, Kreis Deutsch Krone, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Doderlage (meyersgaz.org).
  • Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 220 (Google Books).
  • Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 473–474 (Google Books).

Einzelnachweise

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  1. a b Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 46 (Google Books).
  2. a b Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 220 (Google Books).
  3. a b Die Gemeinde Doderlage im ehemaligen Kreis Deutsch Krone in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
  4. Heeresgutsbezirk Groß Born (Territorial.de)
  5. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 1: A–F, Halle 1821, S. 277, Ziffer 1332 (Google Books).
  6. Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats (Kraatz, Hrsg.). Berlin 1856, S. 122 (Google Books).
  7. E. Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868. Ortschaft-Verzeichnis des Regierungsbezirks Marienwerder, S. 54–55, Ziffer 33 (Google Books).
  8. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 12–13, Ziffer 19 (Google Books).
  9. a b Michael Rademacher: Deutschkrone. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  10. Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 473–474 (Google Books).

Koordinaten: 53° 30′ N, 16° 30′ O