Duntrune Castle

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Duntrune Castle von Osten

Duntrune Castle ist eine Burg auf der Nordseite des Loch Crinan gegenüber dem Dorf Crinan in der schottischen Council Area Argyll and Bute. Es gilt als die älteste seit seiner Errichtung durchgehend bewohnte Burg auf dem schottischen Festland.[1] Historic Scotland hat sie als historisches Bauwerk der Kategorie B gelistet.[2] Ebenso ist das Tor entlang der Hauptzufahrt separat als Kategorie-B-Bauwerk geschützt.[3] Die Außenanlagen wurden 1987 in das Inventory of Gardens and Designed Landscapes in Scotland aufgenommen.[4]

Der Clan MacDougall ließ Duntrune Castle im 12. Jahrhundert zusammen mit weiteren Burgen in der Gegend, z. B. Dunollie Castle bei Oban, erbauen. Später wurde die Burg vom Clan Campbell erobert. Im Jahre 1644 wurde die Burg vom rivalisierenden Clan MacDonald unter Alasdair MacColla belagert. Die Campbells verkauften Duntrune Castle 1792 an die Malcolms of Poltalloch.[2] Heute gehört die Burg Robin Neill Malcolm dem derzeitigen Clanchef der Malcolms.[5]

Die Kurtine der Burg stammt aus dem 13. Jahrhundert, auch wenn das Torhaus, das den Hauptteil der Burg bildet, erst im 17. Jahrhundert errichtet wurde.[6] Die Burg wurde 1954 renoviert.[2]

Der Dudelsackpfeifer von Duntrune

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Der Geist eines handlosen Dudelsackpfeifers soll in der Burg umgehen.[7] Laut einer Geschichte soll der Dudelsackpfeifer der MacDonalds als Spion in die Burg geschickt worden sein, wurde aber entdeckt. Er wurde eingesperrt, aber spielte auf seinem Dudelsack, um seinen Clan zu warnen, dass ihr „Überraschungs“-Angriff nun erwartet würde. Alasdair MacColla zog sich zurück und die Campbells schnitten die Hände des Dudelsackpfeifers ab.

Eine andere, ebenfalls wohlbekannte Geschichte lautet, dass die MacDonalds die Burg einnahmen. MacColla musste nach Hause zurückkehren und ließ eine kleine Garnison zur Verteidigung der Burg zurück, worunter sich sein persönlicher Dudelsackpfeifer befand. Während seiner Abwesenheit wurde die Burg von den Campbells zurückerobert und alle MacDonalds getötet, mit Ausnahme des Dudelsackpfeifers, der wegen seiner gesellschaftlichen Stellung verschont wurde. Nachdem die Campbells ihre Burg zurückerobert hatten, stellten sie den MacDonalds eine Falle: Als McColla zur Burg zurückkam, hörten er und seine Leute, wie erwartet, den Dudelsackpfeifer eine Willkommensmelodie von der Ringmauer der Burg spielen. Als das Schiff der MacDonalds näherkam, konnten diese die Melodie genauer erkennen und erkannten sie als Warnung. Das kleine Schiff drehte ab, und die Falle schnappte nicht zu. Um den Dudelsackpfeifer zu bestrafen, wurden seine Hände abgeschnitten, damit er nie wieder spielen könnte.[8] Der Dudelsackpfeifer verblutete und starb an seinen Verletzungen.

Während einiger Renovierungen an der Burg gruben Arbeiter ein handloses, menschliches Skelett unter einem Steingang aus. Dessen Hände waren offenbar durch saubere Schnitte durch die Handgelenke abgetrennt worden. Man denkt, dass dieses Skelett das des Dudelsackpfeifers von Duntrune ist. Es gibt Beweise für eine episkopale Beerdigung; viele Highlander, die der royalistischen Sache dienten, waren damals episkopal. Die Campbells kämpften für die Kovenanter, die Presbyterianer waren.

Die Torsäulen der Skyfall Lodge, wo James Bond laut dem Film selben Namens seine Jugendjahre verbracht haben soll, wurden nach denen von Duntrune Castle gestaltet.[9]

Einzelnachweise

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  1. Duntrune Castle. Historic Houses Association, archiviert vom Original am 20. März 2012; abgerufen am 30. Juni 2017.
  2. a b c Listed Building – DUNTRUNE CASTLE BY LOCH CRINAN. In: Historic Environment Scotland. (englisch).
  3. Listed Building – GATE-WAY, DUNTRUNE ESTATE. In: Historic Environment Scotland. (englisch).
  4. Garden and Designed Landscape – DUNTRUNE CASTLE. In: Historic Environment Scotland. (englisch).
  5. Duntrune Castle. Clan MacCallum - Malcolm Society of North America, archiviert vom Original am 5. Juni 2009; abgerufen am 30. Juni 2017.
  6. Eintrag zu Duntrune Castle in Canmore, der Datenbank von Historic Environment Scotland (englisch)
  7. Gary Lineham: Love Story is mo Ordinary Fairy Tale. The Union Democrat, 12. April 2001, abgerufen am 30. Juni 2017.
  8. John Hamilton: Haunted Places. ABDO, 10. Januar 2007, S. 14, abgerufen am 30. Juni 2017.
  9. Chris Rogers writer on architecture and visual culture. ChrisMRogers.net, abgerufen am 30. Juni 2017.
Commons: Duntrune Castle – Sammlung von Bildern

Koordinaten: 56° 6′ 4,1″ N, 5° 33′ 1″ W