Bahnhof Essen-Bergeborbeck

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von EEBE)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Essen-Bergeborbeck
Empfangsgebäude
Empfangsgebäude
Empfangsgebäude
Daten
Betriebsstellenart Bahnhof
Bauform Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 2
Abkürzung EEBE
IBNR 8001901
Preisklasse 6
Eröffnung 1847
bahnhof.de Essen-Bergeborbeck
Lage
Stadt/Gemeinde Essen
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 28′ 49″ N, 6° 58′ 37″ OKoordinaten: 51° 28′ 49″ N, 6° 58′ 37″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Essen-Bergeborbeck
  • Bahnstrecke Duisburg–Dortmund
    (KBS 450.2)
  • Bahnstrecke Oberhausen Hbf–Essen-Altenessen (Güterverkehr)
  • Bahnstrecke Bergeborbeck–Essen Nord (stillgelegt)
  • Bahnstrecke Essen-Horl–Bergeborbeck (stillgelegt)
Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen
i16i16i18

Der Bahnhof Essen-Bergeborbeck ist ein Bahnhof an der Bahnstrecke Duisburg–Dortmund im Nordwesten Essens. Er wird heute im Personenverkehr von den Regionalbahnlinien 32 und 35 bedient.

Der Bahnhof Berge-Borbeck wurde 1846 als erster auf heutigem Essener Stadtgebiet angelegt.[1] Er lag an der Stammstrecke der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft, die von Köln-Deutz und Duisburg nördlich an Essen vorbei nach Gelsenkirchen und Dortmund (und selbstverständlich weiter nach Minden) führte. Zur Zeit der boomenden Industrialisierung im Ruhrgebiet im 19. Jahrhundert diente der Bahnhof dem Abtransport von Steinkohle aus den umliegenden Zechen, insbesondere der Zechen Carolus Magnus, Wolfsbank, Vereinigte Sälzer & Neuack und Amalie.[2] In den Anfangsjahren erfolgte der Antransport der Kohle meist per Pferdeeisenbahn. 1852 wurde das nahe Eisenwerk Phoenixhütte direkt angeschlossen.[3] Der Personenverkehr wurde am 15. Mai 1847 am damals Berge-Borbeck genannten Bahnhof durch die Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft aufgenommen.

Ein erstes Fachwerk-Empfangsgebäude wurde 1847 errichtet. Der Nachfolgebau und zusätzlich ein Lokschuppen stammt von 1851.[4] 1868 wurde in östlicher Richtung die vorhandene Zechenbahn nach Essen-Nord für den öffentlichen Verkehr ausgebaut, bis 1950 verkehrten hier Güterzüge. Danach war diese Strecke noch als Krupp-Werksbahn in Betrieb, zwischen 1962 und 1969 wurde sie abgebaut.

Mitte der 1860er-Jahre war der Bahnhof erweitert worden, worauf 1871 auch die Vergrößerung des Bahnhofsgebäudes folgte. Drei Jahre später gab es erneut bauliche Veränderungen. Die Borbecker Gas-Aktiengesellschaft nahm 1879 eine Gasleitung mit 200 Flammen zur Beleuchtung des Bahnhofs in Betrieb.[3] Zwischenzeitlich gab es eine kleine Lokomotivstation für einige Tenderlokomotiven, wie die Preußische T 5.1, T 9.3 und T 11, sowie bis 1938 eine Bahnhofsschlosserei.[5]

1885 wurde ein drittes Gleis für den Güterverkehr zwischen Frintrop und Altenessen in Betrieb genommen.

1913 wurde in westlicher Richtung eine Güterstrecke nach Essen-Horl eröffnet, die 1963 elektrifiziert wurde. 2004 wurde diese Strecke stillgelegt.

1914 fand eine Umbenennung des Bahnhofs in die Schreibweise Bergeborbeck statt. Nachdem Bergeborbeck 1915 zur Stadt Essen eingemeindet worden war, erfolgte 1925 die bisher letzte Namensänderung in Essen-Bergeborbeck.

Heutige Lage und Aufbau

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mittelbahnsteig

Der Bahnhof Bergeborbeck liegt im Emschertal im heutigen Essener Stadtteil Bochold und damit südlich des namensgebenden Stadtteiles Bergeborbeck.

Mit dem heutigen Backsteinbau war um 1960 ein neues Stationsgebäude fertiggestellt worden. Durch eine Unterführung ist der Mittelbahnsteig mit seinen beiden Gleisen über Treppen zu erreichen, der Zugang ist jedoch nicht barrierefrei.

Das direkt am Bahnhofsgebäude gelegene Gleis befindet sich wie sämtliche Gleise für den Güterverkehr an einer langen Ladestraße.

Bedingt durch die Nähe des Bahnhofes zum Stadion von Rot-Weiss Essen gab es in der Vergangenheit immer wieder Probleme mit an- und abreisenden Gästefans.[6] Seit einigen Jahren werden diese deswegen mit Bussen an anderen Essener Bahnhöfen abgeholt und wieder hin gebracht.

Ab 2012 stand das Empfangsgebäude als eines von 31 Bahnhöfen in Nordrhein-Westfalen und als einziges auf Essener Stadtgebiet zum Verkauf. Zweck des Erwerbs durch die Stadt, ihre Töchter oder Partnerunternehmen ist die Sanierung der baulichen Substanz.[7]

In Essen-Bergeborbeck hielt zwischen 1991 und 2019 die S-Bahn-Linie S2. Zuvor wurde die Station vom DB-Nahverkehr bedient. Seit Dezember 2019 bedienen ausschließlich die Regionalbahnlinien RB 32 und RB 35 den Haltepunkt. Es besteht Umsteigemöglichkeit zu den Straßenbahnlinien 101 und 106 sowie zu den Buslinien 196 und NE 14 der Ruhrbahn.

Nahverkehr seit 15. Dezember 2019
Linie Linienverlauf Takt (Mo–Fr)
RB 32 Rhein-Emscher-Bahn:
Duisburg Hbf – Oberhausen Hbf – Essen-Dellwig – Essen-Bergeborbeck – Essen-Altenessen – Essen Zollverein Nord – Gelsenkirchen Hbf – Wanne-Eickel Hbf – Herne – Castrop-Rauxel Hbf – Dortmund-Mengede – Dortmund Hbf
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
60 min
RB 35 Emscher-Niederrhein-Bahn:
Gelsenkirchen Hbf – Essen Zollverein Nord – Essen-Altenessen – Essen-Bergeborbeck – Essen-Dellwig – Oberhausen Hbf – Duisburg Hbf – Duisburg-Hochfeld Süd – Rheinhausen Ost – Rheinhausen – Krefeld-Hohenbudberg Chempark – Krefeld-Uerdingen – Krefeld-Linn – Krefeld-Oppum – Krefeld Hbf – Forsthaus – Anrath – Viersen – Mönchengladbach Hbf
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
60 min
101
106
Borbeck Germaniaplatz – Bergeborbeck Leimgartsfeld – Bergeborbeck Bf Regionalverkehr – Helenenstraße – U Berliner Platz Stadtbahn – U Rheinischer Platz – U Rathaus Essen – U Essen Hbf Fernverkehr S-Bahn Stadtbahn – Rüttenscheider Stern Stadtbahn – Holsterhauser Platz Stadtbahn – Hobeisenbrücke Stadtbahn – Alfred-Krupp-Schule – Essen West  – Helenenstraße
Die Linie 101 verkehrt Borbeck → Helenenstraße → Hauptbahnhof → Rüttenscheid → Helenenstraße
Die Linie 106 verkehrt Helenenstraße → Rüttenscheid → Hauptbahnhof → Helenenstraße → Borbeck
10 min
196 Bergeborbeck Hornbach – Hafenverwaltung – Vogelheim – Bergeborbeck Bf Regionalverkehr – Gewebepark M1 – Universität Essen – Berliner Platz Stadtbahn – Rathaus Essen – Essen Hbf Fernverkehr S-Bahn Stadtbahn – Bismarckplatz Stadtbahn – Alfred-Krupp-Schule – Frohnhausen, Wickenburgstraße Stadtbahn – Betriebshof Schweriner Straße 20 min
NE12 Essen Hbf – Goldschmidtstr. – Rathaus Essen – Berliner Platz – Helenenstraße – Bergeborbeck Bf – Borbeck Germaniaplatz – Gerschede  – Essen-Dellwig  – Gerschede – Borbeck Bf 60 min
NE14 Bergeborbeck Bf – Altendorf, Helenenstraße – Bockmühle – Frohnhauser Platz – Alfred-Krupp-Schule – Holsterhauser Platz – RüttenscheidMartinstraße – Huttropstraße – Steele  – Kray Süd Bf – Kray Mitte – Kray Nord Bf 60 min

Planungen und zukünftige Veränderungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Anschluss zu den Linien 196, NE14, 101 und 106 bleiben nach aktuellem Stand des Nahverkehrsplans der Stadt Essen erhalten. Doch der One-Way-Verkehr der Linien 101 und 106 wird nach dem Umbau der Südstrecke (Essen Hbf – Bredeney) wieder aufgegeben und wieder in die ursprüngliche Linienführung zurückversetzt.[8]

Commons: Bahnhof Essen-Bergeborbeck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

NRWbahnarchiv von André Joost:

Aktuelle Broschüre des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr zum neuen Linien- und Verkehrskonzept für die S-Bahn Rhein-Ruhr.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Hauptbahnhof Essen. In: Route der Industriekultur. Archiviert vom Original am 16. Januar 2016; abgerufen am 26. November 2022.
  2. Die preußische Berg-, Hütten- und Salinenverwaltung 1763–1865/Band 1, Staatsarchiv Münster
  3. a b Kurzgeschichte zum Bahnhof Bergeborbeck; abgerufen am 8. Oktober 2015
  4. Anette Gantenberg (Hrsg.): Vom Rhein zur Weser. Klartext, Essen 1997, ISBN 3-88474-580-8.
  5. Rolf Ostendorf: Die Geschichte der Eisenbahndirektion Essen. Fahrzeuge und Betriebsführung von 1895 bis heute. Motorbuch, Stuttgart 1983, ISBN 3-87943-931-1.
  6. https://www.borbeck.de/lexikon-details/bahnhof-bergeborbeck.html
  7. 31 Bahnhöfe in NRW bekommen neue Eigentümer und neue Nutzung. Vereinbarung zum „3. Empfangsgebäudepaket NRW“ unterzeichnet. Ministerium, Bauen, Wohnen, Verkehr, Stadtentwicklung, 29. Oktober 2012, archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 26. November 2022.
  8. Nahverkehrsplan der Stadt Essen. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Februar 2019; abgerufen am 15. Februar 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.essen.de