EMT Penzberg

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EMT Ingenieurgesellschaft Dipl.-Ing. Hartmut Euer mbH

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Rechtsform GmbH
Gründung 1978
Sitz Penzberg, Deutschland
Leitung Thomas Heinze
Mitarbeiterzahl 210[1]
Umsatz 39,0 Mio. EUR[2]
Branche Luftfahrttechnik
Website www.emt-penzberg.de
Stand: 31. Dezember 2018

EMT Ingenieurgesellschaft Dipl.-Ing. Hartmut Euer mbH war ein mittelständisches Unternehmen im oberbayerischen Penzberg. Die Firma belieferte national sowohl die Bundeswehr[3] als auch die Bundespolizei sowie Landespolizeien mit Drohnen. Neben dem Firmensitz in Penzberg bestanden Zweigstellen in Iffeldorf (seit 2006;[4] Fertigung und Instandsetzung LUNA), Abenberg (Glasfaserverstärkter Kunststoff) und Osterrönfeld (Service und Instandsetzung Aladin).

Das Unternehmen wurde 1978 von Hartmut Euer († 2016) in Gauting[4] gegründet.[5] EMT (Elektro-Mechanische Technologien) ist ein Systemhaus für unbemannte Luftfahrzeuge. Während des Kalten Kriegs verkaufte EMT Flugabwehrziele, aber mit dem Ende des Kalten Krieges musste sich die Firma neu orientieren. Sie erhielt vom Verteidigungsministerium Mitte der 1990er Jahre den Auftrag zur Entwicklung einer Spionagedrohne. Als die Drohnen erfolgreich von der Bundeswehr international eingesetzt wurden und mit dem Krieg gegen den Terror, wurden die Aufklärungsdrohnen der EMT auch international rege nachgefragt: Neben NATO-Staaten wie Norwegen und Niederlande kamen auch Malaysia, Pakistan und Saudi-Arabien dazu. EMT konnte 2017 mehr als vier Millionen Euro Gewinn erwirtschaften und beschäftigte 261 Mitarbeiter.[6]

Werk von EMT in Iffeldorf

Mit der Ermordung des regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi durch Saudi-Arabien im saudischen Generalkonsulat in Istanbul 2018, wurden die Exporte nach Saudi-Arabien von der deutschen Regierung verboten. Dazu kamen Verzögerungen in der Entwicklung des EMT Luna NG, wodurch das Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten kam. In der Folge musste EMT Ende 2019 rund 30 Mitarbeiter kündigen.[6] Anfang 2020 versuchte EMT noch Aufträge ziviler Blaulichtorganisationen zu akquirieren,[7] trotzdem musste der damalige Geschäftsführer Thomas Heinze Insolvenz anmelden und das Amtsgericht Anfang Dezember 2020 die vorläufige Eigenverwaltung anordnen.[1] Das staatliche israelische Unternehmen Rafael beantragte im Frühjahr 2021 die kartellrechtliche Prüfung und Investitionsschutzprüfung einer getroffenen Vereinbarung zur Übernahme von EMT.[8][9]

Im November 2021 wurde bekannt gemacht, dass EMT durch die Rheinmetall AG im Rahmen der strategischen Portfolio-Erweiterung übernommen werden soll.[10] Die Übernahme wurde, nach Zustimmung des Gläubigerausschusses Ende Dezember, zum 1. Januar 2022 vollzogen.[11]

Ein MUSECO auf der ILA 2010
Commons: EMT Penzberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b EMT Penzberg – Pressemitteilung, 4. Dezember 2020, abgerufen am 5. Dezember 2020
  2. Jahresabschluss zum 31. Dezember 2018 im elektronischen Bundesanzeiger
  3. Spion aus Bayern auf sueddeutsche.de abgerufen am 22. Mai 2016
  4. a b Franziska Seliger: 40 Jahre EMT Penzberg: Überwachung als Erfolg. In: Merkur.de. 19. Oktober 2018, abgerufen am 21. Oktober 2018.
  5. Unternehmen. In: emt-penzberg.de. Abgerufen am 19. Dezember 2015.
  6. a b Süddeutsche ZeitungDrohnenbauer unter Druck, abgerufen am 5. Dezember 2020
  7. Süddeutsche Zeitung – Gegenseitiger Profit, abgerufen am 5. Dezember 2020
  8. Israelis wollen deutschen Drohnenhersteller EMT übernehmen. In: handelsblatt.com. 21. April 2021, abgerufen am 12. Mai 2021.
  9. Soldat & Technik Redaktion: Rafael will insolventen Drohnenhersteller EMT erwerben. In: S&T – Soldat & Technik. 23. April 2021, abgerufen am 24. April 2021 (deutsch).
  10. Strategische Portfolio-Erweiterung. In: Rheinmetall. 23. November 2021, abgerufen am 28. April 2022 (deutsch).
  11. Closing-Bedingungen erfüllt: Rheinmetall übernimmt EMT. In: InsolvenzPortal. 10. Januar 2022, abgerufen am 4. September 2022.
  12. Drohnensysteme. In: emt-penzberg.de. Abgerufen am 19. Dezember 2015.