Enterotoxische Escherichia coli
Klassifikation nach ICD-10 | |
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A04 | Sonstige bakterielle Darminfektionen |
A04.1 | Darminfektion durch enterotoxinbildende Escherichia coli |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Enterotoxische Escherichia coli (ETEC) sind bestimmte krankheitsauslösende Stämme des Darmbakteriums Escherichia coli (E. coli), deren Enterotoxin massiven wässrigen Durchfall auslöst.[1] Betroffen sind meist Kleinkinder in Entwicklungsländern oder Reisende (Reisediarrhoe). Sie sind für 100 Mio. Infektionen und zehntausende Todesfälle pro Jahr verantwortlich. Häufige Auslöser sind verunreinigte Nahrung oder Trinkwasser.[2]
Pathogenese
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]ETEC-Stämme besitzen zusätzliche Plasmidgene. Zum Anheften an die Epithelzellen im Darm besitzen ETEC-Stämme spezielle Fimbrien, auch colonizing factors (CFA) genannt, die ein Austreiben durch die Darmperistaltik verhindern. Des Weiteren besitzen sie drei namensgebende Toxine: ein hitzelabiles Enterotoxin LT, das dem Choleratoxin stark ähnelt, und zwei bis 100 °C hitzestabile Toxine STa und STb. STa stimuliert die Guanylatcyclase, welche die Absorption von Na+ inhibiert und die Sekretion von Cl− fördert.[1]
Prophylaxe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die orale Gabe eines oralen WC/rBS-Impfstoffes gegen Cholera reduziert für wenige Monate das Risiko für Reisediarrhoe. Erfolgreicher ist die orale Gabe von rekombinant hergestellten CtB, enthalten mit fünf Stämmen Formalin abgetöteter ETEC-Zellen, das jedoch nicht gut bei kleinen Kindern wirkt. Ein weiteres Kombinationspräparat besteht aus lebend-abgeschwächten Shigellen mit Vektoren zur Expression von ETEC-Antigenen für Fimbrien und LT. Zudem ist ein Präparat gegen ETEC und Typhus in Entwicklung.[2]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Fritz H. Kayser: Medical Microbiology. Thieme, 2005, ISBN 1-60406-122-7, S. 293 (englisch, E-Book).
- ↑ a b Diarrhoeal Diseases (Updated February 2009). Enterotoxigenic Escherichia coli (ETEC). WHO, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 14. Oktober 2013; abgerufen am 4. März 2012 (englisch).