Eaubonne
Eaubonne | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Île-de-France | |
Département (Nr.) | Val-d’Oise (95) | |
Arrondissement | Argenteuil | |
Kanton | Ermont | |
Gemeindeverband | Val Parisis | |
Koordinaten | 49° 0′ N, 2° 17′ O | |
Höhe | 41–83 m | |
Fläche | 4,42 km² | |
Einwohner | 25.373 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 5.740 Einw./km² | |
Postleitzahl | 95600 | |
INSEE-Code | 95203 | |
Website | www.eaubonne.fr | |
Die Avenue de l' Europe |
Eaubonne ist eine französische Gemeinde mit 25.373 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Val-d’Oise in der Region Île-de-France. Die Einwohner werden Eaubonnais genannt.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt im sehr dicht besiedelten Vorortbereich von Paris, etwa 15 Kilometer nördlich der Pariser Innenstadt.
Etymologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeindename Eaubonne (deutsch „gutes Wasser“) ist die französische Übersetzung des lateinischen Namens des Ortes, Aqua Bona. Den Namen erhielt die Stadt von römischen Legionären wegen der guten Wasserqualität.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In römischer Zeit lag der Ort an einer Heerstraße, die von Paris nach Le Havre führte.[1] Erstmals urkundlich erwähnt wurde Eaubonne in einem Dekret von König Dagobert I. im Jahr 635. Der Ort war lange im Besitz der Abtei Saint-Denis, bevor ihn im 11. Jahrhundert die Herren von Montmorency erhielten. Im 17. Jahrhundert gingen die Besitzrechte an die Herren von Condés über. Im 18. Jahrhundert erhielt Joseph-Florent Le Normand de Mézières den Ort und baute ihn aus. Im 19. Jahrhundert zählte der Ort 15 Burgen und Schlösser. Mit dem Bau der Eisenbahn setzte Mitte des 19. Jahrhunderts die rasche Urbanisierung ein.
Stadtbezirke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde gliedert sich in fünf Stadtbezirke: Flammarion im Nordwesten, Jean-Jacques Rousseau im Nordosten, Mont-d’Eaubonne im Zentrum, Paul Bert im Süden und Cerisaie-Jean Macé im Westen. Eaubonne bildet den gleichnamigen Kanton.
Städtepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Städtepartnerschaften bestehen zu Matlock (England) und Budenheim in Deutschland.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Eaubonne
- Das Schloss La Chesnaie, ein Monument historique, wurde zwischen 1756 und 1767[2] im Louis-quinze-Stil erbaut. Dort lebte im 18. Jahrhundert Sophie Lalive de Bellegarde, Gräfin von Houdetot. Sie empfing oft den Philosophen Jean-Jacques Rousseau, der sich teils durch diese Beziehung zu seinem Briefroman Julie oder Die neue Heloise inspirieren ließ.
- Das Petit Château wurde 1772 bis 1776 von Claude-Nicolas Ledoux errichtet (Monument historique).
- Das Hôtel de Mézières wurde um 1762 errichtet (Monument historique).
- In der Rue Hennocque befindet sich das Wohnhaus von Paul Éluard. Der surrealistische Schriftsteller lebte darin einige Jahre und beherbergte 1923 den Künstler Max Ernst.
- Markthalle, erbaut 1928 bis 1933.
- Die Église Ste-Marie war die erste Pfarrkirche der Gemeinde.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bahnhof Ermont-Eaubonne ist Haltepunkt des Transilien nach Paris Gare du Nord und Paris-Saint-Lazare sowie der RER-Linie C.
Eaubonne liegt nur etwa drei Kilometer von der Autoroute A15 und der Autoroute A115 entfernt. Über den Boulevard intercommunal du Parisis ist Paris in 15 Minuten mit dem Auto erreichbar.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jean-François de Saint-Lambert (1716–1803), Philosoph und Dichter
- Claude-Martin Goupy (1720–1793), Architekt
- Sophie Lalive de Bellegarde (1730–1813), Gräfin von Houdetot und Geliebte von Jean-François de Saint-Lambert und Jean-Jacques Rousseau (1712–1778)
- Arthur Sénéry-Besnard (1881–1952), Landschafts- und Dekorationsmaler, lebte und starb in Eaubonne
- Michel Zévaco (1869–1918), Schriftsteller
- Paul Éluard (1895–1952), Dichter, lebte ab 1923 in Eaubonne
- Camille Maurane (1911–2010), Sänger
- Kléber Piot (1920–1990), Radrennfahrer
- Roger Mas (1924–2010), Zeichner
- Alain Grée (* 1936 in Eaubonne), Illustrator
- Alain Marquet (* 1942 in Eaubonne), Jazzmusiker
- Sébastien Lecornu (* 1986 in Eaubonne), französischer Minister
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Le Patrimoine des Communes du Val-d'Oise. Flohic Éditions, Band 1, Paris 1999, ISBN 2-84234-056-6, S. 193–201.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Geschichte der Stadt ( vom 3. September 2011 im Internet Archive)
- ↑ Hervé Collet: Les belles heures du Château de la Chesnaie à Eaubonne. Sur les pas de Jean-Jacques Rousseau. Cercle historique et archéologique dʼEaubonne et de la Vallée de Montmorency, Eaubonne 2014, Klappentext.