Eberhard Naumann zu Königsbrück

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Eberhard Naumann zu Königsbrück

Bruno Gustav Eberhard Naumann zu Königsbrück (* 1. Oktober 1903; † 28. Dezember 1974), (Namensvarianten sind Robert Bruno Eberhard Königsbrück, Robert Bruno Eberhard Naumann zu Königsbrück) war ein sächsischer Unternehmer und Wissenschaftler.[1]

Leben und Wirken

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Eberhard Naumann zu Königsbrück war Diplomlandwirt. Seine Dissertation erschien 1927 mit dem Titel Variationsstatistische Untersuchung über morphologische und physiologische Eigenschaften an Karpfen Lausitzer und Galizischer Abstammung an der Friedrichs-Universität Halle-Wittenberg.[2] Bis Ende Mai 1929 war Naumann an der Universität Halle-Wittenberg tätig.[3] 1928 reiste Eberhard Naumann an Bord der Cathay (Schiff) nach Sydney. Dort studierte er australische Methoden der wissenschaftlichen Landwirtschaft, besonders Rinder- und Schafzucht.[4][5] In den Jahren 1930 und 1931 arbeitete Naumann an der Versuchs- und Forschungsanstalt für Tierzucht Tschechnitz (Kraftborn) im Kreis Breslau.[6] Nach dieser Zeit hielt er sich einige Jahre in Danzig auf und wohnte dort an der Adresse Johannistal 16.[7] Der Staatsanzeiger für die Freie Stadt Danzig weist ihn 1934 als Besitzer eines Jagdscheins aus[8] und das Einwohnerbuch der Stadt Danzig verzeichnete ihn bis 1938. Im Staatsarchiv Breslau befindliche Akten nennen Eberhard Naumann zu Königsbrück als Besitzer des Rittergutes Rux (Rogoż) im Kreis Trebnitz (Trzebnica) für die Jahre 1937 bis 1944.[9]

Neben der Landwirtschaft erfüllte Naumann auch andere unternehmerische Aufgaben. Dazu gehörte die Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender der König Friedrich-August-Mühlenwerke Aktiengesellschaft in Dresden Plauen.[10]

Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg brachte Veränderung für den Diplomlandwirt Naumann. Die in Braunschweig-Voelkenrode angesiedelte Forschungsanstalt für Landwirtschaft wurde seine neue berufliche Heimat. Hier war er als Verwaltungsdirektor tätig.[11] In der Zeit am Forschungsinstitut reiste er laut Ellis Island mehrmals in die U.S.A.

1964 wurde Naumann zu Königsbrück Ständiger Sekretär des Wissenschaftlichen Rates der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e.V. Für seine Arbeit wurde er am 1. Oktober 1973 mit der Otto von Guericke-Medaille ausgezeichnet.[12]

Familie

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Eberhard Naumann ist Sohn des Standesherrn zu Königsbrück, Walther Naumann zu Königsbrück und dessen Ehefrau Marie Elisabeth geborene Zweiniger.[13] Als Geschwister sind Günther Naumann zu Königsbrück bekannt und Hermine Marie Erika Naumann zu Königsbrück, Ehefrau von Emil Woermann.[14] Bruder Günther war verantwortlicher Offizier der Abwehr in Spanien während des Zweiten Weltkrieges.[15] Großvater der Familie war Bruno Naumann zu Königsbrück, Hersteller der unter dem Namen Seidel & Naumann bekannten Nähmaschine. Für die im Familienunternehmen hergestellte Schreibmaschine war Eberhards Schwester Erika Namenspatin.[16]

Eberhard Naumann zu Königsbrück hatte zwei Söhne. In der Ehe mit Elsa Henriette Haege, die er bei einer Australienreise kennenlernte, wurde Sohn Robert Alexander Naumann zu Königsbrück (1929–2014) geboren.[17][18] Er war Professor für Chemie und Physik an der Princeton University.[19] Elsa Henriette und Eberhard Naumann heirateten im August 1928 in Australien. Laut Ellis Island wanderten Elsa Henriette, Sohn Alexander und die Schwiegermutter 1934 nach Amerika aus.[20][21][22]

Sohn Clas Michael Naumann zu Königsbrück (1939–2004) war Professor für Spezielle Zoologie an der Universität Bonn sowie Direktor des Zoologischen Forschungsinstitutes und Museums Alexander Koenig. Er entstammt der Ehe mit Freda-Irene Hannemann-Polzin.

Eberhard Naumann war, wie seine Vorfahren, bürgerlicher Herkunft, ließ sich wie sie aber auch zu Königsbrück ansprechen. Nach Erwerb der Standesherrschaft Königsbrück nannten sich sein Großvater Bruno Naumann zu Königsbrück und sein Vater Walther Naumann zu Königsbrück. Dieser Namenszusatz war kein Adelstitel.

Veröffentlichungen

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  • Variationsstatistische Untersuchung über morphologische und physiologische Eigenschaften an Karpfen Lausitzer und Galizischer Abstammung
  • The Voelkenrode Research Centre 1952, Braunschweig, Germany

Einzelnachweise

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  1. ↑ Eberhard Naumann zu Königsbrück: Variationsstatistische Untersuchungen uber morphologische und physiologische Eigenschaften an Karpfen lausitzer und galizischer Abstammung. Vereinigte Friedrichs-Universitat Halle-Wittenberg., 1927 (google.com [abgerufen am 29. Mai 2024]).
  2. ↑ Bibliographischer Monatsbericht über neu erschienene Schul- und Universitätsschriften. Gustav Fock, 1927 (google.com [abgerufen am 29. Mai 2024]).
  3. ↑ Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg: Chronik der Königlichen vereinigten Friedrichs-universität Halle-Wittenberg. 1928 (google.de [abgerufen am 29. Mai 2024]).
  4. ↑ Industrial & Mining Standard. 1928 (google.de [abgerufen am 29. Mai 2024]).
  5. ↑ No title. In: Daily Standard. Brisbane, Queensland 12. Juni 1928 (gov.au [abgerufen am 29. Mai 2024]).
  6. ↑ Wilhelm Zorn: Die Geschichte der Landwirtschafts-Wissenschaft in Schlesien. Holzner-Verlag, 1964 (google.com [abgerufen am 29. Mai 2024]).
  7. ↑ Gallery. Abgerufen am 29. Mai 2024 (amerikanisches Englisch).
  8. ↑ Staatsanzeiger für die freie Stadt Danzig. Free City Sourcebook, 10. Oktober 1934, abgerufen am 29. Mai 2024.
  9. ↑ Archiv. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 29. Mai 2024.@1@2Vorlage:Toter Link/www.szukajwarchiwach.gov.pl (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  10. ↑ Albert Gieseler -- König Friedrich-August-Mühlenwerke Aktiengesellschaft. Abgerufen am 29. Mai 2024.
  11. ↑ Behörden und Organisationen der Land- und Ernährungswirtschaft: 1955. Agrarwerbung, 1954 (google.com [abgerufen am 29. Mai 2024]).
  12. ↑ Joachim Böttger: Forschung für den Mittelstand. Abgerufen am 29. Mai 2024.
  13. ↑ Werkansicht. Abgerufen am 29. Mai 2024 (deutsch).
  14. ↑ Deutsche Biographie: Naumann, Bruno - Deutsche Biographie. Abgerufen am 29. Mai 2024.
  15. ↑ Michael Jung: Agenten unter Wasser: Schiffsziele im Visier deutscher Kampfschwimmer. E.S. Mittler & Sohn, 2015, ISBN 978-3-8132-1007-1 (google.de [abgerufen am 29. Mai 2024]).
  16. ↑ Igeltours Dresden: Dresden: neue Rundgänge durch die Geschichte. Sutton Verlag GmbH, 2011, ISBN 978-3-86680-782-2 (google.com [abgerufen am 29. Mai 2024]).
  17. ↑ CERTIFICATES OF NATURALIZATION. In: Commonwealth of Australia Gazette. National 3. November 1932 (gov.au [abgerufen am 29. Mai 2024]).
  18. ↑ Family Notices. In: Sydney Morning Herald. New South Wales 11. Juni 1929 (gov.au [abgerufen am 29. Mai 2024]).
  19. ↑ Robert Bruno Alexander Naumann dies at 85 – Princeton University Department of Chemistry. Abgerufen am 29. Mai 2024.
  20. ↑ Family Notices. In: Sydney Morning Herald. New South Wales 6. August 1928 (gov.au [abgerufen am 29. Mai 2024]).
  21. ↑ CERTIFICATES OF NATURALIZATION. In: Commonwealth of Australia Gazette. National 3. November 1932 (gov.au [abgerufen am 29. Mai 2024]).
  22. ↑ DAUGHTER PAID £1000 A YEAR. In: Sun. Sydney, New South Wales 12. Mai 1939 (gov.au [abgerufen am 29. Mai 2024]).
Personendaten
NAME Naumann zu Königsbrück, Eberhard
ALTERNATIVNAMEN Naumann zu Königsbrück, Bruno Gustav Eberhard (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG sächsischer Unternehmer und Wissenschaftler
GEBURTSDATUM 1. Oktober 1903
STERBEDATUM 28. Dezember 1974
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