Ebertshausen (Zella-Mehlis)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ebertshausen
Wappen von Ebertshausen
Koordinaten: 50° 38′ N, 10° 34′ OKoordinaten: 50° 37′ 38″ N, 10° 34′ 14″ O
Höhe: 381 m ü. NN
Einwohner: 300 (2013)
Eingemeindung: 8. März 1994
Eingemeindet nach: Benshausen
Postleitzahl: 98544
Vorwahl: 036843
Ebertshausen (Thüringen)
Ebertshausen (Thüringen)
Lage von Ebertshausen in Thüringen
Dorfkirche
Dorfkirche

Ebertshausen ist eine Siedlung im Landkreis Schmalkalden-Meiningen in Thüringen, die zum Ortsteil Benshausen der Stadt Zella-Mehlis gehört.

Ebertshausen liegt im Tal der Lichtenau, welches von Zella-Mehlis nach Schwarza führt. In ihm verläuft die Kreisstraße 580 vormals B 280. Das Tal ist schmal. Im Tal befinden sich neben Wasserläufen meist Wiesen, rechts und links bewaldete Ausläufer des Thüringer Waldes.

Ebertshausen, ein ursprünglich fränkisches, bis zum Jahre 1660 hennebergisches, bis 1816 kursächsisches, anschließend preußisches und seit 1944/45 thüringisches Dorf, wurde bereits am 2. Oktober 838 in einem fuldaschen Schenkungsbrief unter dem Namen Eburiseshuson erwähnt.[1] Eine weitere urkundliche Erwähnung von 1221 ist belegt.[2] Die terrassenartigen Grünlandstandorte erinnern an das einst karge Leben im Thüringer Wald. Um die Ernährung zu unterstützen, produzierte man bäuerliche Erzeugnisse – deshalb die Terrassenwiesen.

Ebertshausen war 1598/1599 von Hexenverfolgungen betroffen. Eine Frau geriet in einen Hexenprozess und wurde verbrannt.[3]

Ebertshausen wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg nach Benshausen eingepfarrt, hat aber eine Kirche. Gerichtlich gehörte es zunächst zur Zent Benshausen und kam mit dieser zum kursächsischen Amt Kühndorf. Am 8. März 1994 wurde der Ort schließlich nach Benshausen eingemeindet. Zum 1. Januar 2019 wurde Ebertshausen im Zuge der Eingemeindung von Benshausen gemeinsam mit Benshausen Ortsteil von Zella-Mehlis.[4]

Commons: Ebertshausen (Benshausen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Ernst Friedrich Johann Dronke (Hrsg.): Codex Diplomaticus Fuldensis. Theodor Fischer, Kassel 1850, Ziffer 520.
  2. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. 5., verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 62.
  3. Kai Lehmann: Unschuldig. Hexenverfolgung südlich des Thüringer Waldes. Über 500 recherchierte Fälle aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Wehry-Verlag, Untermaßfeld 2012, ISBN 978-3-9813902-8-5, S. 55 f.; Kai Lehmann: Ausstellung „Luther und die Hexen“. Bereich Benshausen, Bibliothek Museum Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden, 2012; Ronald Füssel: Die Hexenverfolgungen im Thüringer Raum (= Veröffentlichungen des Arbeitskreises für historische Hexen- und Kriminalitätsforschung in Norddeutschland. Bd. 2). DOBU-Verlag, Hamburg 2003, ISBN 3-934632-03-3, S. 232 und 253, (Zugleich: Marburg, Universität, Dissertation, 2000); Manfred Wilde: Die Zauberei- und Hexenprozesse in Kursachsen. Böhlau, Köln u. a. 2003, ISBN 3-412-10602-X, S. 466–471, (Zugleich: Chemnitz, Technische Universität, Habilitations-Schrift, 2002).
  4. Thüringer Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 14/2018 S. 795 ff., aufgerufen am 21. Januar 2019