Eckernförder Fayencemanufaktur
Die Eckernförder Fayencemanufaktur war eine von 1759 bis 1780 bestehende Manufaktur für die Herstellung von Fayencen in Eckernförde.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Criseby / Krieseby
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1759 gründete Johann Nikolaus Otte (1714–1780) zusammen mit seinem Bruder, dem Reeder und Bürgermeister Friedrich Wilhelm Otte (1715–1766), die Manufaktur auf seinem Gut Krieseby (damals "Criseby") (weshalb sie für diesen Zeitraum auch als Crisebyer Fayencemanufaktur – bzw. Kriesebyer Fayencemanufaktur – bezeichnet wird).
Eckernförde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1765 erfolgt die Verlegung der Manufaktur nach Eckernförde, wo die Familie Otte bereits weitere Betriebe besaß, – ab diesem Zeitpunkt wird sie als Eckernförder Fayencemanufaktur bezeichnet.
Die in Eckernförde geschaffenen Fayencen erreichen – im Gegensatz zu den in Krieseby entstandenen – eine hohe Qualität (sowohl in der plastischen, als teilweise reich verzierten Ausführung sowie der Bemalung) die zum Teil europäisches Niveau erreichen lassen. Hergestellt wurde unter anderem reich verziertes Geschirr und Tafelaufsätze mit einer aufwendigen kobaltblauen oder mehrfarbiger Bemalung.
Für die Steigerung der Qualität ursächlich war die 1765 erfolgte Anstellung von Johann Georg Buchwald als Direktor und sehr guter Fayencemaler – beispielsweise von Georg Friedrich Zopff, Abraham Leihammer und Johann Leihammer.
1768 wechseln Johann Georg Buchwald (und mit ihm zahlreiche Handwerker) in die Kieler Fayencemanufaktur (in Kiel), worauf die Eckernförder Fayencemanufaktur fast die Produktion einstellte. Ab 1771 nahm unter dem neuen Direktor Jahn die Produktion wieder zu, erreichte jedoch nicht die vorherige Qualität. Einige Zeit nach dem Tode des Gründers Johann Nikolaus Otte 1780 schloss die Manufaktur.
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die in der Eckernförder Fayencemanufaktur entstandenen Fayencen haben eine Qualität erreicht, die sie für den norddeutschen Raum – die unter Johann Georg Buchwald entstandenen Fayencen darüber hinaus für den europäischen Raum zu Objekten von kunsthistorischer Bedeutung machen. Sie finden sich in Museen – u. a. im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg, im Museum Eckernförde und im Museumsberg Flensburg.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jørgen Greve Ahlefeldt-Laurvig: Abraham Leihammer. In: Weilbach. Dansk Kunstnerleksikon. Band 5: Hans W. Larsen – C. F. Møller. Munksgaard, Kopenhagen 1995, ISBN 87-16-11424-8.
- Jørgen Greve Ahlefeldt-Laurvig: Johann Leihammer. In: Weilbach. Dansk Kunstnerleksikon. Band 5: Hans W. Larsen – C. F. Møller. Munksgaard, Kopenhagen 1995, ISBN 87-16-11424-8.
- Jørgen Greve Ahlefeldt-Laurvig: Georg Friedrich Zopff. In: Weilbach. Dansk Kunstnerleksikon. Band 9: Per Weiss – Carl Henning Aarsø. Munksgaard, Kopenhagen 2000, ISBN 87-621-0013-0.
- Eckernforde Pottery. In: Gordon Campbell (Hrsg.): The Grove Encyclopedia of Decorative Arts. Oxford University Press, Oxford u. a. 2006, ISBN 978-0-19-518948-3.
- Claudia Kanowski: Fayencen aus dem Ostseeraum. Keramische Kostbarkeiten des Rokoko. Herausgegeben von Herwig Guratzsch. Hirmer, München 2003, ISBN 3-7774-9740-1 (Katalogbuch zur gleichnamigen Ausstellung; darin: Henrik Lungagnini: Das Leben von Johann Georg Ludwig Bonifacius Buchwald als typisches Beispiel eines Fayence-Wanderkünstlers.).
- Kirsten Rykind-Eriksen: Johann Georg Buchwald. In: Weilbach. Dansk Kunstnerleksikon. Band 1: A – Kai Christensen. Munksgaard, Kopenhagen 1994, ISBN 87-16-11419-1.
- Paul Zubek: Schleswig-Holsteinische Fayencen. Bestand des Schleswig-Holsteinischen Landesmuseums (= Kunst in Schleswig-Holstein. Bd. 24). Wachholtz, Neumünster 1983, ISBN 3-529-02540-2.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Informationen und Foto zu Fayence-Teedose und Fayence-Zuckersteuer der Eckernförder Fayence
- Geschichte der Manufaktur
- Erwähnung auf der Homepage von Krieseby. Archiviert vom am 16. Juli 2013; abgerufen am 19. Januar 2016.