Edgar Fritz Rosenblatt
Edgar Fritz Rosenblatt (geboren 30. Juli 1901 in Großenhain; gestorben 14. Dezember 1997 in Peapack) war ein deutsch-amerikanischer Chemiker und Manager.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Edgar Fritz Rosenblatt war ein Sohn des Prokuristen Arthur Rosenblatt (1865–1944) und der Wienerin Maria Auguste Schuster.[1][2] Der Vater war Anglikaner, die Mutter Katholikin. Er hatte zwei Geschwister. Rosenblatt heiratete 1928 die Apothekerin Herta Fischer (1903–2006), die später zwei Gedichtbände in englischer Sprache veröffentlichte. Sie hatten drei Kinder, darunter die Religionsphilosophin Christine Downing.
Rosenblatt wuchs in Großenhain auf. Er studierte von 1922 bis 1928 Chemie in Tübingen und Leipzig, wo er 1930 promoviert wurde. Er war ab 1929 Assistent am chemischen Labor der Universität Leipzig und wurde 1933 nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten aus rassistischen Gründen entlassen.
Er emigrierte 1934 nach England, wo er eine Beschäftigung an der Universität Cambridge fand, und von dort 1935 in die USA, wohin ihm dann auch seine Familie folgen konnte. Rosenblatt arbeitete von 1935 bis 1941 als Forschungschemiker beim Unternehmen Baker in New Jersey und wurde dann Chemiker beim Unternehmen Engelhard in Newark. Er erhielt 1941 die amerikanische Staatsbürgerschaft. 1952 wurde er bei Engelhard Vizepräsident, 1958 Direktor und von 1965 bis 1969 war er Präsident und stellvertretender Vorsitzender bei Engelhard Minerals & Chem. Corp. Für das Unternehmen nahm er in den 1960er Jahren verschiedene Vorstands- und Aufsichtsratsmandate in ausländischen Tochtergesellschaften wahr. In seiner Zeit wurden bei Engelhard Grundlagen für die Entwicklung von Fahrzeugkatalysatoren gelegt.
Rosenblatt war Mitglied unter anderem der American Chemical Society, der American Association for the Advancement of Science, des American Institute of Mining, Metallurgical, and Petroleum Engineers.
Schriften (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zur Konstitution der Platin-diammin- und der Platintetrammin-Verbindungen. Weida i. Thür. : Thomas & Hubert, 1930 Dissertation
- Optische Untersuchung zur Reaktion von Polyhydroxyden mit Schweizer's Reagens. Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie, 1932, S. 217–224
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rosenblatt, Edgar Fritz, in: Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Band 1: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben. München : Saur, 1980, S. 613
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Fritz Rosenblatt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Rosenblatt, Edgar Fritz, in: Who's who in Commerce and Industry. Chicago : Marquis, 1965, S. 1125
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Kathrin Krüger: Sie flohen nach Amerika. Zehn Jahre nach dem Rundgang zu jüdischen Großenhainern forscht ein Schüler neu – und findet Beachtliches heraus., Sächsische Zeitung, 9. Juli 2019
- ↑ Jakob Görlitz: Die jüdische Geschichte in Großenhain, in: Medaon. Magazin für jüdisches Leben in Forschung und Bildung, 15 (2021), S. 28
Personendaten | |
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NAME | Rosenblatt, Edgar Fritz |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Chemiker und Manager |
GEBURTSDATUM | 30. Juli 1901 |
GEBURTSORT | Großenhain |
STERBEDATUM | 14. Dezember 1997 |
STERBEORT | Peapack-Gladstone |
- Chemiker (20. Jahrhundert)
- Industriemanager
- Mitglied der American Chemical Society
- Fellow der American Association for the Advancement of Science
- NS-Opfer
- Emigrant aus dem Deutschen Reich zur Zeit des Nationalsozialismus
- Deutscher Emigrant in den Vereinigten Staaten
- Deutscher
- US-Amerikaner
- Geboren 1901
- Gestorben 1997
- Mann