Edinburgh House
Edinburgh House | |
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Links im Bild hinter Bäumen das Edinburgh House, daneben das Deutschlandhaus | |
Daten | |
Ort | Berlin-Westend |
Architekt | Werner Düttmann, Siegfried Böhmer, Horst Müller, Horst Rieger (Statik) |
Bauherr | Bundesamt für Besatzunglasten |
Bauzeit | 1960–1962 |
Koordinaten | 52° 30′ 30,3″ N, 13° 16′ 21,4″ O |
Besonderheiten | |
einzelner Treppenaufgang an der Ostseite |
Das Edinburgh House, heute Max-Kade-Haus, ist ein unter Denkmalschutz stehendes Wohnhaus in Berlin-Westend.[1] Ursprünglich beherbergte es das Gästehaus der britischen Militärregierung, heute ist es ein internationales Studierendenwohnheim. Westlich an das Gebäude grenzt das Deutschlandhaus, aus dem der britische Rundfunksender British Forces Network von 1945 bis 1954 gesendet hatte und in dem danach der Sender Freies Berlin die neu gegründete Fernsehabteilung einrichtete.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das ursprüngliche Edinburgh House wurde von der Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesen für Beamte der britischen Militärregierung unter anderem mit Werner Düttmann als Architekten von 1960 bis 1962 erbaut. Nach der Fertigstellung wurde es als Transithotel mit 60 Betten auf 50 Zimmern in Betrieb genommen.[2] Bis 1995 war es das Gästehaus der britischen Militärregierung und Hotel für britische Offiziere. Von 1982 bis 1983 wurden die Fassaden instand gesetzt und mit einem betonfarbigen Anstrich versehen. Bei dem Unterfangen wurden zudem die Keramikelemente der Balkonbrüstungen durch Aluminiumelemente und die Holzfenster durch Aluminiumfenster ersetzt.[3] Bei Renovierungsarbeiten 1989 wurde die Farbgestaltung verändert und ein Fahrstuhlturm angebaut.[2] Anfang 1994 wurde das Edinburgh House geschlossen.[4]
Das Internationale Studienzentrum als Wohnheim und Begegnungsstätte für ausländische Austauschstudierende wurde nach dem Abzug der britischen Streitkräfte auf Anregung von Helmut Kohl und François Mitterrand in dem Gebäude ins Leben gerufen und wird heute durch das Studierendenwerk Berlin betrieben.[5]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Stahlbetonskelettbau mit Dachterrasse[2] besteht aus sechs Geschossen und ist vor den Balkonen und vor mehreren Fenstern mit weißen Keramikplatten verziert. Es bildet mit dem angrenzenden Deutschlandhaus und Amerikahaus – beide 1927 bis 1930 von dem Architekten Heinrich Straumer für Hotels, Cafés, Läden und dem Kino Oberon errichtet – eine denkmalgeschützte Gesamtanlage. Die Brüstungen unter den Fenstern waren in blauer Farbe gehalten, wurden aber bei der Renovierung 1982 bis 1983 in grau und weiß gestrichen. An der östlichen Fassade ist ein einzelnes Treppenhaus eingegliedert. Auf der Dachterrasse befindet sich ein Dachaufbau, der den Lichthof einfasst. Das Erdgeschoss ist zur Straßenseite hin verglast.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Halia Ochs: Werner Düttmann, verliebt ins Bauen : Architekt für Berlin 1921-1983. Birkhäuser Verlag, Basel 1990, ISBN 3-7643-2413-9, S. 280.
- Berlin und seine Bauten. Band VIII. Berlin 1980, S. 47.
- Berliner Morgenpost. 7. Juli 1960.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Niloufar Tajeri: Edinburgh House. In: wernerduettmann.de. Brücke-Museum
- Website Studentenwerk Berlin
- Historische Postkarte
- Historisches Bild
- rbb Retro - Berliner Abendschau: Edingburgh House: Hotel für britische Militärangehörige eingeweiht – ARD Mediathek. In: ardmediathek.de. 18. August 1962, abgerufen am 20. September 2023.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Eintrag 09040624 in der Berliner Landesdenkmalliste
- ↑ a b c Werner Düttmann, verliebt ins Bauen : Architekt für Berlin 1921-1983.
- ↑ Edinburgh House. 20. März 2020, abgerufen am 15. Mai 2020.
- ↑ Edinburgh House and Summit House. Abgerufen am 15. Mai 2020 (englisch).
- ↑ Internationales Studienzentrum Berlin ISB, ehem. Edinburgh-House. 6. März 2015, abgerufen am 15. Mai 2020.