Edith Kramer
Edith Kramer (* 29. August 1916 in Wien, Österreich-Ungarn; † 21. Januar 2014 in Grundlsee) war eine österreichisch-US-amerikanische Malerin und Pionierin der Kunsttherapie.
Leben und Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kramer wurde am 29. August 1916 in Wien als Tochter von Richard Kramer und seiner Ehefrau Josephine (geb. Neumann), die 1915 geheiratet hatten[1], geboren; sie war die Nichte des österreichischen Lyrikers Theodor Kramer und der Schauspielerin Elisabeth Neumann-Viertel. Von 1929 bis 1934 erhielt sie Kunstunterricht in der Schwarzwaldschule des Reformpädagogen und Kinderkunstschulen-Gründers Franz Cizek,[2] von 1934 bis 1938 war sie Schülerin der Malerin Friedl Dicker-Brandeis. Im Jahr 1938 musste sie Österreich verlassen und emigrierte in die USA. In New York arbeitete sie viele Jahre in der Kinderpsychiatrie. Im Jahr 1944 nahm Kramer die US-Staatsbürgerschaft an. Von 1973 bis 2005 war sie außerordentliche Professorin der Kunsttherapie an der New York University und von 1972 bis 2000 Lehrbeauftragte an der George Washington University in Washington.[3] Im Jahr 1975 erschien ihr in viele Sprachen übersetzter Klassiker „Kunst als Therapie mit Kindern“ und sie erlangte internationale Bedeutung als Pionierin und „Mutter der Kunsttherapie“.[4] Die Norwich University verlieh ihr im Jahr 1996 die Ehrendoktorwürde.
Kramer verbrachte die Sommer bis ins hohe Alter regelmäßig auf einer abgelegenen Almhütte (im Aibl) im österreichischen Grundlsee, wo sie am 21. Januar 2014 im Alter von 97 Jahren verstarb.[4]
Im Jahr 2018 wurde in Wien-Donaustadt (22. Bezirk) der Edith-Kramer-Weg nach ihr benannt.
Publikationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kunst als Therapie mit Kindern. 4. Auflage. Reinhardt, München 1997, ISBN 3-497-01405-2.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Carina Lesiak: Geschichte der Kunstpädagogik und Kunsttherapie in Österreich mit besonderer Berücksichtigung der Kunsttherapeutin Edith Kramer. Diplomarbeit an der Alpen-Adria Universität Klagenfurt 2011. full.pdf (aau.at)
- Jörg Thunecke: Edith Kramer 1916–2014, In: Zwischenwelt. Literatur, Widerstand, Exil. Zs. der Theodor Kramer Gesellschaft, Nr. 2–3, Herbst 2014 ISSN 1606-4321 S. 19–23.
- Charlotte Zwiauer: Kramer, Edith. In: Brigitta Keintzel, Ilse Korotin (Hrsg.): Wissenschafterinnen in und aus Österreich. Leben – Werk – Wirken. Böhlau, Wien / Köln / Weimar 2002, ISBN 3-205-99467-1, S. 402–405.
- Edith Kramer: Wien – New York. Malerin zwischen den Welten, Verkaufskatalog der Galerie Kovacek, Wien 2006.
- Kramer, Edith [Kurzbiografie]. In: Bernhard Purin, Lara Theobalt, Lilian Harlander (Hrsg.): Bildgeschichten. Münchner Jüdinnen und Juden im Porträt. Hentrich & Hentrich, Berlin 2024 (Katalog zur Ausstellung im Jüdischen Museum München vom 15. Mai 2024 bis 2. März 2025), ISBN 978-3-95565-643-0, S. 114.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Edith Kramer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Offizielle Internetpräsenz
- Interview mit Edith Kramer für das Center for Jewish History
- Splitternachlass Edith Kramer im Deutschen Exilarchiv der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ THEODOR KRAMER (1897 – 1958). Biographie. In: theodorkramer.at, abgerufen am 26. August 2024
- ↑ Lawrence Fine Arts: Edith Kramer. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 21. April 2021; abgerufen am 8. April 2014. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Dr. Edith Kramer: Background. Abgerufen am 8. April 2014.
- ↑ a b Die Presse: Edith Kramer: Mutter der Kunsttherapie ist gestorben. Abgerufen am 8. April 2014.
Personendaten | |
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NAME | Kramer, Edith |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Malerin, Kunsttherapeutin |
GEBURTSDATUM | 29. August 1916 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 21. Januar 2014 |
STERBEORT | Grundlsee |